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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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endlich sagen, was da los ist?« quengelte Noreen.
    Gallo ließ den Wagen aufheulen, als er losfuhr. Joey lief sofort zu dem Gebäude. »Er hat ein Team bestellt«, meinte sie warnend.
    »Jetzt schon?«
    »Das vermute ich … Jedenfalls in den nächsten zwei bis zehn Minuten …«
    »Sie verwanzen sie schon? Woher hat er denn so schnell die Genehmigung dafür bekommen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Joey zu, während sie die Außentür des Wohnblocks aufriß. Als eine ältliche Frau aus der inneren Tür trat, fing Joey sie ab, schlüpfte hindurch und rannte zu den Aufzügen.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte atemlose Stille. Kurz. »Bitte sag mir, daß du nicht zu dem Haus läufst …«
    »Ich laufe nicht zu dem Haus«, wiederholte Joey und drückte den Rufknopf für den Aufzug wie eine Morsetaste.
    »Verdammt, Joey, das ist dumm!«
    »Nein. Dumm wäre es, das zu versuchen, nachdem der Service seine Wanzen plaziert hat.«
    »Dann solltest du lieber ganz darauf verzichten.«
    »Noreen, erinnerst du dich noch daran, was ich dir über die Anziehungskraft von Heimweh erzählt habe? Ich habe keine Ahnung, wie hart diese Jungs sind, aber sobald sie erst einmal auf der Flucht sind, werden sie diesen Sog irgendwann fühlen. Und in dem Fall … Wenn einer von ihnen die Rechnungen seiner Mutter bezahlt und der andere noch bei ihr wohnt … Falls die Bande so fest sind, dürfte dieser Sog wie ein Magnet in ihrer Brust zerren. Vielleicht rufen sie ja nur ein paar Sekunden an, aber wenn das geschieht, will ich es hören. Und den Anruf zurückverfolgen.«
    Erneut blieb Noreen stumm. Für etwa eine halbe Sekunde. »Sag mir einfach, was ich tun …«
    Joey betrat den Aufzug, und die Verbindung brach ab. So war das mit Handys in alten Gebäuden. Sie überprüfte noch einmal die Lobby, aber es war niemand zu sehen. Als die Türen zufielen, war Joey auf sich allein gestellt.

23. Kapitel
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?« Ich sehe mich aufmerksam um, während Charlie die Nummer in die Tasten des öffentlichen Fernsprechers im Excelsior Hotel hämmert. Es ist vielleicht nicht das beste Hotel der Stadt, aber es ist das nächstgelegene mit der besten Auswahl an Telefonbüchern.
    »Oliver, wie willst du sonst an Bord eines Flugzeugs kommen?« entgegnet er, den Hörer schon am Ohr. »Wir wären verrückt, wenn wir unsere echten Personalausweise vorlegen würden. Und wenn wir unsere Kreditkarten benutzen, spüren sie uns sofort auf.«
    »Vielleicht sollten wir uns nach einem anderen Transportmittel umsehen.«
    »Welches denn zum Beispiel? Willst du einen Wagen mieten und hinfahren? Dafür brauchst du auch Kreditkarte und Ausweis …«
    »Und der Zug?«
    »Ach bitte … Willst du wirklich zwei Tage in einem Zug verbringen? Mit jeder Sekunde, die wir vertun, kann der Secret Service seine Daumenschrauben enger anziehen. Vertrau mir, wenn wir wirklich aus der Stadt wollen, ist das hier unsere beste Option.«
    Ich bin nicht überzeugt, beuge mich vor und bedeute ihm, daß ich mithören will. Es klingelt zum dritten Mal. »Komm schon …«, knurrt Charlie und starrt auf die Gelben Seiten von New Jersey. »Wo, zum Teufel, steckst du …?«
    »Anwaltskanzlei«, antwortet Bendini ohne das geringste Stottern. »Was brauchen Sie?«

24. Kapitel
    Die erste Viertelstunde war dafür vorgesehen, sie zu beruhigen. Es gab niemanden, den sie anschreien konnte, niemanden, der mit ihr redete. Sie war ganz allein in einem Raum, zusammen mit einem Schreibtisch und vier unterschiedlichen Bürostühlen. Die Wände waren alle weiß, keine Bilder, nichts, was sie ablenken konnte. Außer dem gewaltigen Spiegel, der an der rechten Wand entlanglief. Natürlich war der Spiegel das erste, was Maggie Caruso bemerkte. Das sollte sie auch. Der Secret Service war sich wohl bewußt, daß bei der heutigen Micro-Technologie kein praktischer Grund mehr dafür bestand, einen durchsichtigen Spiegel zu benutzen. Aber das bedeutete nicht, daß er nicht seinen eigenen psychologischen Effekt besaß, selbst wenn keiner dahinter lauerte. Und wirklich sorgte allein die Gegenwart des Spiegels dafür, daß Maggie unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte.
    Maggie versuchte, den Spiegel auszublenden, und legte ihre rechte Hand vor die Augen. Stumm sagte sie sich immer wieder, daß alles in Ordnung war. Ihren Söhnen ging es gut. Das hatte Gallo ihr versichert. Er hatte es ihr direkt ins Gesicht gesagt. Aber wenn das wirklich stimmte, was machte sie dann hier in der

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