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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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drei trugen die Ausweise der Telefongesellschaft in ihrer rechten Tasche und Secret-Service-Marken in ihrer linken. Langsam und ruhig luden sie ihre Werkzeugtaschen aus. Das gehörte zu ihrer Ausbildung. Techniker von Telefongesellschaften hatten es nie eilig.
    Als Spezialisten in der Abteilung Technische Sicherheit brauchten sie nur zwanzig Minuten. In dieser Zeit konnten sie jedes Heim in eine perfekte Schallbühne verwandeln. Gallo hatte ihnen gesagt, daß sie mindestens zwei Stunden zur Verfügung hätten. Sie würden trotzdem in zwanzig Minuten fertig sein. Als sie hineingingen, schob der größte von ihnen eine winzige Pinzette mit drei Zinken in das Schloß. Nach vier Sekunden war die Tür offen.
    »Öffentlicher Fernsprecher im Souterrain«, rief ein Schwarzhaariger.
    »Den nehm ich«, sagte der dritte und ging zur Treppe in der Ecke der Eingangshalle. Nur Anfänger verwanzten das Telefon in der Wohnung. Dank Hollywood war das mittlerweile die erste Stelle, in der die Leute nachschauten.
    Im Aufzug musterten die beiden anderen die rostigen Metalltüren und die uralte Rufleiste. Alte Gebäude brauchten gewöhnlich einen oder zwei Schritte mehr. Sie hatten dickere Wände und tiefere Bohrlöcher. Schließlich hielt der Aufzug ruckelnd im vierten Stock. Die Tür glitt auf, und Joey stand davor. Ihr genügte ein kurzer Blick auf die Uniformen, und sie senkte rasch den Kopf.
    »Schönen Abend noch«, meinte der Größere beim Aussteigen.
    »Ihnen auch«, antwortete Joey und trat um ihn herum.
     
    »Ich schwöre Ihnen, ich habe von den beiden nichts gehört«, stammelte Maggie und wischte sich die Augen mit dem Ärmel ihrer Jacke. »Ich war den ganzen Tag zu Hause … und meine Kunden … Aber sie haben nicht …«
    »Wir glauben Ihnen ja«, meinte Gallo. »Doch je länger Charlie und Oliver da draußen herumlaufen, desto wahrscheinlicher ist es, daß sie sich bei Ihnen melden. Wenn sie anrufen, müssen Sie so lange wie möglich mit ihnen telefonieren. Hören Sie mir zu, Maggie? Mehr brauchen Sie nicht tun. Den Rest erledigen wir.«
    Maggie rang nach Luft und versuchte, sich diese Szene in ihren Kopf einzuprägen. Es gab so vieles, das keinen Sinn ergab. »Ich weiß nicht …«
    »Mir ist klar, daß es Ihnen schwerfällt«, meinte DeSanctis. »Glauben Sie mir, ich habe selbst zwei kleine Mädchen. Kein Elternteil sollte in eine solche Lage gebracht werden. Aber wenn Sie die beiden retten wollen, ist das wirklich das beste … für alle.«
    »Also? Was sagen Sie?« fragte Gallo. »Können wir auf Sie zählen?«

25. Kapitel
    Wir brauchen fast eine ganze Stunde, um von Duckworths Wohnung nach Hoboken, New Jersey, zu kommen. Als der Zug endlich in den Bahnhof einläuft, nicke ich unauffällig in die andere Ecke des Waggons. Dort versteckt sich Charlie in der Menge. Schließlich ist nicht nötig, ein dummes Risiko einzugehen.
    In einem gewaltigen Schwall ergießt sich die Woge von Pendlern aus dem Zug, überflutet die Treppen und strömt schließlich auf die Straße. Wie immer ist Charlie vornweg und surft geschickt durch die Menge. Er bewegt sich sehr elegant, und als er auf die Straße hinaustritt, wird er sofort schneller. Ich bleibe gute zwanzig Schritte hinter ihm und lasse ihn nicht aus den Augen.
    Charlie folgt Bendinis Instruktionen, er eilt an Bars und Restaurants vorbei, welche die Washington Avenue säumen, und biegt nach links in die Fourth ein. Sofort verändert sich die Gegend. Aus Coffee-Shops werden Stadthäuser, aus Bäckereien und hypermodischen Boutiquen fünfstöckige Mietshäuser. Charlie sieht sich kurz um und bleibt plötzlich wie angewurzelt stehen.
    »Das kann nicht stimmen!« ruft er.
    Ich trete neben ihn und muß ihm recht geben. Wir suchen nach einer Geschäftsfront, aber das hier sind alles Wohnhäuser. Doch wenn Bendini seine Finger im Spiel hat, sollte einen nichts überraschen. »Suche einfach die angegebene Adresse«, flüstere ich ihm zu, während ein alter Italiener uns neugierig aus einem Fenster anschaut. Das Fernsehgerät hinter ihm flackert. »Schnell!« dränge ich.
    Drei Blocks weiter sehen wir es. Eingezwängt zwischen einer Kette aus Reihenhäusern liegt ein einstöckiges Ziegelgebäude mit einem selbstgemalten Schild an der Tür. Mumford Travel steht drauf. Die Buchstaben auf dem Schild sind dünn und grau und wie das Messingschild an unserer Bank darauf ausgerichtet, übersehen zu werden. Die Lampen in dem Geschäft sind zwar angeschaltet, aber es sitzt nur eine

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