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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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Schomar wird ihr erstes Opfer sein. Wir haben jedoch einen neuen Schiffstyp entwickelt – im Moment besitzen wir erst ein Exemplar davon, das gegenwärtig getestet wird –, und wenn dieses Schiff mit Ragnarokern bemannt würde, könnte es für uns den Sieg bedeuten.«
    »Warum sollten Sie eine Handvoll Kilvarl in einer toten Stadt fürchten?« fragte John.
    »Eine Handvoll?« sagte Sar-Fane erstaunt. »Es gibt dort Tausende! Und auf anderen Welten sind Millionen.«
    »Wie konnten sie mit Tatzen Schiffe bauen?«
    Auf dem Tisch stand ein Metallkasten, der mit Knöpfen und Schaltern besetzt war. Sar-Fane stellte daran herum, und über dem Kasten erschien eine Lichtkugel. Sie löste sich wieder auf, und an ihrer Stelle erschien eine kleine, dreidimensionale Wiedergabe der toten Stadt auf Kilvar.
    »Sie haben recht«, sagte Sar-Fane. »Die Kilvarl mit ihren Pranken konnten niemals Schiffe bauen – nicht eigenhändig. Aber sie hatten einmal viele Schiffe; sie übten eine Gewaltherrschaft über viele Welten aus; sie lebten in ihrer ultramodernen Stadt und umgaben sich mit Luxus, während andere für sie arbeiteten.«
    Die Wiedergabe löste sich auf, und an ihrer Stelle erschien eine neue. Sie zeigte die Statue der Bärenkreatur, die die Welt von Kilvar in den Händen hielt.
    »Das ist ein Rell«, sagte Sar-Fane. »Diese Statue ist typisch für den Humor der Kilvarl – sie symbolisiert den Rell als den Träger der Bürde, als den Sklaven, dem es bestimmt ist, die Last von Kilvar zu tragen.«
    Sar-Fane schaltete den Projektor aus und fuhr fort: »Ich habe hier Aufnahmen, die weiter als dreihundert Jahre zurückreichen, ein Menschenalter vor dem Krieg der Schomarer gegen Kilvar. Ich kann Ihnen Szenen von den Gemetzeln und Plünderungen der Kilvarl zeigen, von zu Tode gefolterten Frauen und Kindern, von Sklavenvölkern auf Kilvarl-beherrschten Welten, die unter ständigem Terror Zwangsarbeit leisteten, bis sie zugrunde gingen.«
    »Wurde die tote Stadt auf Kilvar von Schomarern zerstört?« fragte John.
    »Ja. Vor etwa zweihundertfünfzig Jahren. Die Kilvarl hatten an die dreißig Welten unter ihre Herrschaft gebracht, als sie anfingen, die schomarischen Welten zu überfallen. Wir hatten damals nur Frachtschiffe und verloren drei von unseren Planeten, bevor wir erkannten, daß wir eine mächtige Flotte brauchten, wenn wir nicht untergehen wollten. Wir bauten die Flotte.
    Aber wir sind eine friedliebende und arbeitsame Rasse.
    Wir wollten keinen Krieg und schickten Unterhändler nach Kilvar, um freundschaftliche Beziehungen zu erreichen. Diesen Abgesandten berichteten die Rell von den Brutalitäten und der Sklavenwirtschaft der Kilvarl und baten um Rettung. Sie schilderten die Kilvarl in den düstersten Farben, und das konnten sie nur, weil die Kilvarl ihre hypnotischen Fähigkeiten zu der Zeit noch nicht entwickelt hatten. Aber es waren alle ausgezeichnete Telepathen.«
    Sar-Fane machte eine Pause, dann sagte er: »Und wir erfuhren, daß die Kilvarl die Gehirne einer Rasse in der kleinen Magellanschen Wolke angezapft hatten und so zu den Plänen für ein Schiff der dritten Ebene gekommen waren. Schon damals. Wir wußten, daß es unser Ende sein würde, wenn sie jemals ein solches Schiff bauten. Und dann, während wir Friedensverhandlungen führten, schlug ihre Flotte ohne Warnung gegen Schomar los. Sie verwendeten alle Waffen, die sie hatten, einschließlich Giftgas und tödlicher Bakterien. Aber wir warfen ihre Flotte zurück und bekämpften die Kilvarl in ihrer eigenen Stadt. Wir siegten – zum immerwährenden Ruhm der Kämpfer von Schomar siegten wir.«
    John stand auf. Er wußte nicht, wie er Sar-Fane taktvoll beibringen sollte, daß seine Sorge um Barbara und Dale im Moment zu groß war, als daß er Interesse an der Geschichte der Kilvarl und Schomarer und ihrer Konflikte finden konnte.
    »Ich weiß«, sagte Sar-Fane, »Sie möchten zurück zu Ihrem Schiff. Geben Sie mir nur noch eine Minute, und ich werde Ihnen den Rest erzählen. Die Schomarer wollten nur Sicherheit vor zukünftigen Aggressionen. So zerstörten wir alle Schiffe der Kilvarl – so glaubten wir –, um sie an ihren Planeten zu binden. Dann nahmen wir ihnen das einzige Mittel, neue Schiffe zu bauen, ihre Rells. Die Abkömmlinge dieser Rells leben noch heute auf Schomar; glücklich und frei.«
    »Wenn Sie alle Rells abtransportierten, wie konnten die Kilvarl dann ein Schiff der dritten Ebene bauen?« fragte John.
    »Zweifellos hatten sie irgendwo ein

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