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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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paar Schiffe versteckt, die wir nicht fanden. Mit diesen reisten sie dann zu Welten außerhalb der schomarischen Gemeinschaft und zwangen die Eingeborenen, ein Schiff der dritten Ebene zu bauen – vielleicht sogar viele.«
    »Wie könnte ein kleines Volk wie das unsere der mächtigen schomarischen Gemeinschaft von irgendeinem Nutzen sein?«
    »Sie sind Krieger. Ich bin überzeugt, daß die Ragnaroker den Kilvarl in jeder Raumschlacht die Stirn bieten könnten. Auch kommen Sie von einer schweren Welt. Aber wenn wir auf einen schnellen Sieg hoffen wollen, müssen wir zuerst einige Exemplare der Kilvarl fangen und studieren, umzulernen, wie wir uns gegen ihre telepathischen und hypnotischen Fähigkeiten wappnen können. Wir glauben, daß Sie uns einen unschätzbaren Dienst leisten können, indem Sie diese Exemplare fangen. Sie werden vorgewarnt sein. Sie kommen aus einer Umwelt, in der Sie ständiger Gefahr ausgesetzt waren. Sie haben kriegerische Erfahrung und einen eisernen Willen, anders als die sanften, friedfertigen und in mancher Hinsicht verweichlichten Schomarer. Wir sind zuversichtlich, daß …«
    Irgendwo im Raum schrillte ein Alarmsignal. Schnelle, aufgeregte Worte kamen aus dem Kommunikator.
    Novla war gelähmt vor Schreck. Sar-Fane schwang seinen breiten Sessel herum, drückte auf einen verborgenen Knopf. Die Wand vor ihm teilte sich, glitt auseinander, und die Stadt lag unter ihnen. Scheinwerfer überfluteten die weite Fläche des Raumhafens jenseits der Dächer, und John konnte Männer sehen, die zu den beiden Kreuzern rannten – wahrscheinlich Besatzungsmitglieder, die einem Alarmruf folgten. Sar-Fane sagte mit lebloser Stimme:
    »Der Kilvarl hat unser Schiff gestohlen – das neue, von dem ich Ihnen erzählte!«
    John sah, daß das seltsam geformte Schiff verschwunden war. »Wie konnte der Kilvarl die Instrumente bedienen?« fragte er. »Wie konnte er überhaupt an Bord gelangen?«
    »Antwort auf beide Fragen: Hypnose der Besatzung.«
    Die Einstiegsrampe von Garrons Kreuzer wurde eingezogen, und das Schiff hob ab, als die Luftschleusen noch nicht ganz geschlossen waren. Der andere Kreuzer folgte einen Moment später, und beide beschleunigten rasch, als sie im Nachthimmel verschwanden.
    »Bringen Sie mich schnell zu meinem Schiff«, sagte John. »Diese Kreuzer können den Kilvarl niemals einholen, aber ich kann es.«
    Das Boot verließ die Lufthülle von Schomar und schoß in den Raum hinaus. Der Bildschirm zeigte die beiden Kreuzer voraus, und weit vor den Kreuzern war das gestohlene Schiff auf geradem Kurs nach Kilvar. Was John sah, waren allerdings nicht die Schiffe selbst – sie waren schon viel zu weit entfernt –, sondern ihre Fährten aus ionisierten Teilchen, die sich wie dünne weiße Linien durch die schwarze Fläche zogen. Nach zwei Stunden überholte er die schomarischen Kreuzer. Sie versuchten mit allen Mitteln aufzuholen, und tatsächlich schien sich der Abstand zum gestohlenen Schiff verringert zu haben, aber sie beschleunigten mit derartigen Werten, daß ihre Besatzungen der Bewußtlosigkeit nahe sein mußten. Garron rief ihn über Radio, als er an ihnen vorbeizog, und der Beschleunigungsdruck machte seine Stimme zu einem Keuchen:
    »Beschädigen Sie den Antrieb, aber tun Sie nicht mehr. Wir brauchen das Schiff, wenn die Kilvarl angreifen …«
    Ein ohrenzerreißendes Heulen löschte Garrons weitere Worte aus. John ließ die Nadel über die ganze Bandbreite des Kommunikators gehen, aber das Heulen war überall. Er setzte sich ans Peilgerät. Das Heulen kam von dem Schiff, das er verfolgte.
    Er konnte nichts hin, als die Verfolgung mit aller Beschleunigung fortsetzen, die er ertragen konnte. Er fragte den Spötter: »Tip, ist Freckles in dem Schiff vor uns?«
    Kein Freckles, kam die Antwort in sein Gehirn. Das Boot holte langsam auf. Der Kilvarl reiste mit einer Geschwindigkeit, die eine schomarische Mannschaft längst bewußtlos gemacht oder getötet hätte, und John glaubte, daß Dale und Barbara als hypnotisierte Helfer des Kilvarl das Schiff steuerten.
    Eine weitere Stunde verging. Die Sonne von Schomar war ein heller Stern hinter ihm, und er war beinahe in Schußweite. Seine Hand war am Feuerleitgerät, als das Schiff vor ihm explodierte.
    Es gab keine Warnung, kein Anzeichen, daß Derartiges geschehen würde. Das Schiff war im Bildschirm, das Fadenkreuz des Feuerleitgeräts kam gerade mit dem Heck in Deckung – und dann kam der blendende Lichtblitz. Das Heulen war plötzlich

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