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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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helfen, sich selbst zu heilen.«
    »Du meinst, Lora ist …«
    »Ihr Zustand verschlechtert sich rasch. Es ist eine Sache, bei der ihr kein Mensch helfen kann – sie will nicht leben.«
    Er ging zu Lora und redete auf sie ein, aber sie nahm keine Notiz von ihm, saß einfach da und starrte die Wand an, ohne etwas zu sehen.
    Norman hatte seinen Suchtrupp schon in die unterirdische Stadt geführt, als John auf dem kleinen Hügel neben dem mächtigen Baum landete. Er dachte immer noch an Lora und war sich kaum bewußt, daß er die Luftschleuse öffnete und ausstieg, als eine Stimme in ihm sprach und ihn mit einem Ruck in die Gegenwart zurückholte: »Sei gegrüßt, Dummkopf!«
    Ein Kilvarl stand unter dem Baum und betrachtete ihn mit seinen großen grünen Augen – spöttisch und amüsiert, wie es John schien.
    Er legte seine Hand an den Griff der Waffe und sagte: »Ich hatte gehofft, einen von euch zu treffen. Warum habt ihr euch verborgen gehalten?«
    »Wir haben uns mit unseren eigenen Arbeiten beschäftigt.«
    »Nun bist du gekommen – warum?«
    »Um dich auf einige Tatsachen hinzuweisen. Ich hoffe, daß du mit Vernunft statt Vorurteil zuhören wirst. Darf ich vorschlagen, daß wir Störungen vermeiden, indem wir in dein Schiff gehen?«
    John nickte, und sie gingen hinein. Die Luftschleuse blieb offen. »Gut«, sagte er. »Laß hören, was du zu sagen hast.«
    »Ihr Ragnaroker seid sechshundert Lichtjahre weit gekommen, um euren Feind zu finden. Nun seid ihr die vertrauenden Werkzeuge dieses Feindes.«
    »Als ich das erste Mal hier war, begegnete ich einem Kilvarl«, sagte John. »Warum erzählte er mir damals nicht eure Version der Geschichte?«
    »Deine erste Reaktion war der Versuch, ihn zu töten. Es wäre würdelos gewesen, wenn er dich gebeten hätte, nicht zu feuern, bis er zu deiner Zufriedenheit erklären konnte, was er auf seiner eigenen Welt machte. Auch konnten wir nicht wissen, daß ihr euch so schnell mit eurem Feind verbünden würdet, um eine Rasse auszurotten, die ihr noch nicht einmal kennengelernt hattet.«
    »Warum fühlten unsere telepathischen Spötter nur euch Kilvarl, wenn das Phantomschiff in der Nähe war?«
    »Die Schomarer schätzten den Wert der Ragnaroker als Sklavensoldaten und dachten daran, eine Streitmacht von ihnen nach Kilvar zu schicken, um zu erfahren, wie viele von uns noch existieren und ob wir vielleicht versuchen, Waffen irgendeiner Art zu bauen. Wir wollten wissen, wer ihr seid und wie ihr denkt.«
    »Warum tötetet ihr den Spötter namens Tati?«
    »Es war der einfachste Weg, zuerst in die einfachen Gehirne der kleinen Tiertelepathen einzudringen und dann eure Denkweise kennenzulernen. Wir wollten das kleine Tier nicht töten – wir waren uns seiner schwächlichen Konstitution nicht bewußt.«
    »Wenn ihr Kilvarl harmlos seid, warum schickten die Schomarer dann ihre Flotte hierher?« fragte John.
    »Die Kilvarl waren nur Kurzstreckentelepathen, als die Schomarer uns kennenlernten. Das war vor langer Zeit. Aber nun erfuhren sie von ihren gefangenen Ragnarokern, daß wir unsere telepathischen Kräfte in einem Maß entwickelt haben, daß wir einen Spötter über sechshundert Lichtjahre hinweg töten konnten. Nun werden sie nicht ruhen, bis sie viele von uns fangen und untersuchen und sezieren können, denn sie sind begierig, die Prinzipien unserer telepathischen Technik kennenzulernen.«
    »Sie sagten, sie brauchten Kilvarl für Studienzwecke, um eine Abschirmung gegen diese telepathische Kraft zu entwickeln.«
    »Sie wollen uns studieren, damit sie elektronische Maschinen bauen können, mit denen sie die Gehirne aller Rassen der Galaxis auszuforschen hoffen. Gelänge ihnen dies, so könnten sie Schiffe der vierten Ebene bauen – Schiffe, die eine Geschwindigkeit von dreitausend Lichtjahren pro Tag erreichen würden. Es würde ihnen die Macht geben, über die ganze Galaxis zu herrschen.«
    »Sie behaupten, ihr Kilvarl seid auf Eroberungen aus«, sagte John.
    »Es gehört zu den Tricks eines Propagandisten, die andere Seite aller Verbrechen und Abscheulichkeiten zu bezichtigen, die seine eigene Seite verübt. Dies haben die Schomarer getan.«
    »Die Kilvarl sind unschuldig an all den Verbrechen, die Sar-Fane ihnen vorwirft?« fragte John.
    »In deinem Geist ist eine Sperre, die dich daran hindert, mir zu glauben«, sagte der Kilvarl in Johns Kopf. »Aber ich will dir soviel sagen: Die Kilvarl sind nicht die großen Hypnotiseure, als die die Schomarer uns hinstellen. Die

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