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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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Frau wird unseren Zwecken viel besser dienen, wenn sie stirbt. Was sagen Sie, Herr?«
    Sar-Fanes Stimme antwortete: »Wir brauchen keine verehrungsvolle Dankbarkeit vom Anführer des Rudels. Wir wollen, daß sie über die Kilvarl herfallen. Seine primitiven Emotionen werden sehr wirksam alle etwaigen Verstandeskräfte blockieren, wenn unser Arbeitsplan unverändert bleibt. Lassen Sie die Frau sterben.«
    Dieser war anders als der erste Traum. Der erste war nur realistisch gewesen, aber in diesem war es, als ob er selbst an Bord des Kreuzers wäre und Novla durch einen anderen gesehen und gehört hätte – durch Garron.
    Er stand auf, ruheloser und sorgenvoller denn je, und nach kurzem Zögern betrat er Loras Kammer. Ihr Zustand schien sich verschlechtert zu haben, und er hörte wieder Sar-Fanes Worte: Lassen Sie die Frau sterben.
    Er beschloß, ihr seinen Traum zu erzählen und zu sehen, ob er irgendwelche Erinnerungen an eine Gefangennahme durch Schomarer statt Kilvarl auslösen würde. Aber ihre einzige Reaktion war, daß sie mit lebloser Stimme sagte: »Die Kilvarl haben mir das angetan. Ich weiß es.«
    Die ›Ragnarok‹ und die ›Einhorn‹ waren innerhalb der nächsten Stunde fällig. Er stieg mit dem Boot auf, um eine geeignete Gegend für das Lager zu finden, das errichtet werden mußte, und verbrachte zwei Stunden mit der Inspektion der weiteren Umgebung der Stadt. Die Detektoren zeigten wieder den hohen Erzgehalt, der für die meisten Hügel und Berge charakteristisch war, und sonst nichts. Er flog zurück zur Stadt und umrundete den Erzberg in ihrem Norden, als ihm ein Gedanke kam. Der Eisengehalt des Erzbergs war so hoch, daß kein Detektor feststellen konnte, was in seinen Tiefen sein mochte. Vielleicht hatten die Kilvarl dort eine unterirdische Stadt. Und wenn das so wäre, dann könnten die gefangenen Rangnaroker inzwischen dort sein …
    Ein doppelter Überschallknall erschütterte plötzlich das Boot, und die ›Ragnarok‹ und ›Einhorn‹ kamen brüllend vom Himmel herab.
    »Da sind wir«, kam Normans Stimme aus dem Radio. »Nach dem langen Verhalten mußten wir mächtig beschleunigen, um rechtzeitig zum Rendezvous zu kommen. Selbst die Einhörner liegen jetzt auf den Bäuchen. Wie geht es Lora?«
    John blickte sie an, wie sie still neben ihm saß und kein Interesse für die Ankunft der Schiffe zeigte. Er sagte: »Paul muß sich um sie kümmern. Setzt die Schiffe auf der freien Fläche dort drüben auf, wo der Wald und die Hügel beginnen. Das Phantomschiff wird irgendwo in der Nähe sein, nehme ich an – haltet also alle Waffenstationen besetzt.« Er begrüßte Cliff Schröder, landete in der Nähe des ausgewählten Platzes und wies die Schiffe ein, als ihre mächtigen schweren Rümpfe langsam niedergingen und behutsam aufsetzten. Es ging nicht ohne ein paar abgebrochene Bäume und zermalmte Felsbrocken ab. Lora saß apathisch neben ihm. Sie hatte noch kein Wort gesprochen, noch kein Interesse bekundet.
    »Wir gehen jetzt an Bord der ›Ragnarok‹, Lora« sagte er. »Paul Chiara wird sehen, was er für dich tun kann.«
    Sie stand auf, wobei sie sich mit beiden Händen an den Armlehnen festhielt. Er sah, daß sie sich bemühte, so gut sie konnte, aber als sie zur Luftschleuse ging, bewegte sie sich langsam und zögernd und mußte sich auf jeden Schritt konzentrieren, als ob sie nahe daran wäre, die Kontrolle über ihre Beine zu verlieren. Er legte seinen Arm um sie und half ihr hinaus. Norman und andere waren bereits zur Begrüßung gekommen.
    »Hallo, Lora!« sagte Norman und lächelte seine jüngere Schwester strahlend an. »Wie gut, dich zu sehen! Wir kamen …«
    Dann stockte er, und sein Lächeln verblaßte, als er sah, daß er zu einem halb leblosen Faksimile von Lora sprach. Er blickte zu John.
    »Ich dachte, sie sei nur krank. Ich wußte nicht, daß sie – das aus ihr gemacht haben.« Dann gab er sich einen Ruck und sagte: »Bald wird alles in Ordnung sein, Lora. Paul wird sich um dich kümmern … und wir werden uns der Kilvarl annehmen.«
    »Nein«, sagte sie. Sie blickte zu Norman auf, und ihre Worte kamen langsamer und mühevoller als noch vor einigen Stunden. »Die Kilvarl haben mich so gemacht. Paul kann mir nicht helfen.«
    Zehn Minuten später, nach der ersten flüchtigen Untersuchung, konnte Paul Chiara nur sagen: »Sie gefällt mir gar nicht. Es sieht schlechter aus, als du gedacht hast. Körperliche Verletzungen scheiden als Ursache aus, aber wir werden sie jetzt

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