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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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versicherte ihm, Schomars beste Spezialisten würden sich sofort des Falles annehmen. Als er Lora dann das Essen brachte, wollte sie es nicht. »Nur das Wasser«, sagte sie. »Nur das Glas Wasser.«
    Er wollte sie nicht wieder einsperren, und so machte er sich ein Lager im Durchgang vor ihrer Tür. Wenn sie die Kammer verließ, würde er es merken. Sie lag ruhig auf ihrem Bett, ob schlafend oder wachend, wußte er nicht, als er in seinen eigenen unruhigen Schlummer fiel.
    Er hatte einen Traum, einen so wirklichkeitsnahen Traum, daß er davon aufwachte. In dem Traum sah er sein Boot bei der toten Stadt landen und sich selbst in das unterirdische Höhlensystem gehen. Die Szene blendete aus, und er hatte das Gefühl, daß Zeit verging, und dann landete ein Schiff auf einer Waldlichtung weit östlich der Stadt. Es war das Gespensterschiff, und die Lichtung war dieselbe, auf der das Massaker stattgefunden hatte. Er sah, wie die Ragnaroker von einem mechanischen Tausendfüßler ins Freie getrieben und mit rascher, technischer Effizienz und absoluter Gnadenlosigkeit niedergemetzelt wurden. Darauf kehrte der Tausendfüßler an Bord zurück, und das Schiff schwebte zur toten Stadt, um ein kurzes Stück östlich von ihr neuerlich zu landen. Lora kam aus dem Schiff, das Schiff verschwand, und Lora begann ihren stolpernden Marsch zu seinem Boot. Er sah – oder fühlte – das unsichtbare Schiff draußen im Raum anhalten, direkt über der Ruinenstadt. Dort blieb es und wartete …
    Dann sprach eine Stimme mit arrogantem Klang in sein schlafendes Bewußtsein: »Dies ist, was geschah. Bist du intelligent genug, zu verstehen, warum?«
    Er erwachte und setzte sich auf. Der Traum war ungemein lebendig gewesen. Und die Frage, die er in seinen Gedanken gehört hatte, ließ nur eine Folge rung zu: Die Schomarer waren diejenigen, die Lora in eine sprechende Gliederpuppe verwandelt hatten …
    Bist du intelligent genug, zu verstehen, warum?
    Die Schomarer hatten es getan, um in den Ragnarokern Haß gegen die Kilvarl zu erzeugen und sich ihrer Mithilfe bei der Verfolgung und Ausrottung der Kilvarl zu sichern …
    Er hatte keinen Zweifel, daß der Traum auf telepathischer Beeinflussung durch die Kilvarl beruhte. Aber hatte er ihm gesagt, was wirklich geschehen war? Versuchten die Kilvarl ihm den wahren Feind zu zeigen? Oder gebrauchten sie ihre parapsychologischen Fähigkeiten, um Mißtrauen gegen die Schomarer zu säen und die Allianz, die zu ihrer Vernichtung führen könnte, noch vor ihrem Zustandekommen zu zerbrechen?
    Er rief Garrons Kreuzer und ließ sich mit Novla verbinden.
    Novla schien keineswegs überrascht oder beunruhigt, als er von dem Traum hörte. »Ich hätte Sie gleich warnen sollen«, sagte er. »Ich beging den Fehler, zu vergessen, daß Sie die Methoden der Kilvarl nicht so gut kennen wie wir. Ihr Verstand ist offenbar hinreichend widerstandsfähig, so daß sie ihn nur beeinflussen können, während Sie schlafen. Dieser Traum wird nur die Ouvertüre zu weiteren Bemühungen der Kilvarl sein, Mißtrauen gegen uns zu säen.«
    »Was haben die Spezialisten über Loras Zustand zu sagen? Haben sie sich schon geäußert?«
    Es blieb eine Weile still, dann sagte Novla: »Es tut mir leid, aber sie wissen im Moment nichts, was ihr helfen könnte. Immerhin sind wir zuversichtlich, daß bald eine Heilmethode gefunden wird. Sar-Fane hat persönlich interveniert – was bedeutet, daß Schomars erfahrenste Spezialisten aus den Betten geholt wurden, um sich des Falles anzunehmen. Und unsere medizinische Wissenschaft hat ein hohes Niveau.«
    John warf einen Blick in die Kammer. Lora lag ruhig, mit geschlossenen Augen, und ihr Atem war kaum auszumachen. Es war nicht das langsame Einatmen und das entspannte Ausatmen einer Schlafenden, aber er störte sie nicht. Vielleicht ruhte sie aus, selbst wenn sie nicht schlief. Er legte sich auf sein Lager und dachte an Novlas Worte, und mit einem Gefühl von Hoffnung und dem Gedanken, daß er dankbar sein sollte, daß die Schomarer die Verbündeten der Ragnaroker waren, schlief er wieder ein.
    Er hatte einen neuen Traum, der ihn kurz nach Sonnenaufgang weckte. In dem Traum war er in Garrons Kreuzer und beobachtete Novla. Novla war am Kommunikator und sagte zu Sar-Fane: »Der Barbar scheint jetzt gut unter Kontrolle zu sein – durchaus lenkbar. Wir könnten ihn zusätzlich beeindrucken, indem wir gleich nach unserer Ankunft mit der Wunderkur aufwarteten, aber ich halte das nicht für ratsam. Die

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