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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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elastische Band der Unterhose gleiten und zerriss sie mit einer kurzen Bewegung.
    »Warten Sie!«, schrie der Mann. »Was wollen Sie wissen?«
    »Deinen Namen, Hauptmann. Genau«, fügte Rapp hinzu, als er den schockierten Blick des Mannes sah. »Ich weiß so einiges über dich, also denk gar nicht erst daran, mich anzulügen. Und jetzt sag mir deinen Namen.«
    »Hauptmann Rashid Dadarshi, und ich will mit einem Vertreter des Roten Halbmonds sprechen.«
    Rapp lachte. »Ach ja?«
    »Ja, ich habe ein Recht darauf!«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Mein Land hat genauso die Genfer Konvention unterzeichnet wie das Ihre.«
    »Hör zu, wenn du in deiner Uniform gegen amerikanische Truppen gekämpft hättest, dann würde ich gern jemanden vom Roten Halbmond holen, aber das hast du nicht getan. Du bist nichts anderes als ein mieser Terrorist.«
    »Das bin ich nicht. Ich bin Offizier der iranischen Revolutionsgarden.«
    »Wo ist deine Uniform? Hast du sie heute nicht bei der Arbeit getragen?«
    »Ich verlange …«
    Bevor Dadarshi den Satz zu Ende sprechen konnte, trat ihm Rapp auf das verletzte Knie. Dadarshi schrie vor Schmerz auf, und Rapp sagte: »Ich will dieses Wort nicht noch einmal aus deinem Mund hören. Wenn du das noch einmal sagst, dann mache ich meine Drohung wahr, und wenn du mir nicht glaubst, dann kannst du ja deinen Freund von der Hisbollah fragen.« Er sah in den Augen des Mannes, dass er wusste, wen Rapp meinte. »Genau. Dein Freund Ali Abbas hat gesungen wie ein kleines Mädchen. Ich musste ihm allerdings ein Ei abschneiden, um ihn zum Reden zu bringen. Danach war der Kerl aber sehr hilfsbereit und hat mir die Standorte von allen euren sicheren Häusern genannt. Er hat mir auch eure Kontaktpersonen hier in der Gegend verraten. Unsere Leute überprüfen nun seine Angaben, und wenn sich herausstellt, dass auch nur ein einziges Detail falsch war, dann schneide ich ihm auch das zweite Ei ab. Wie sieht es jetzt mit dir aus?«
    Rapp griff in seine Tasche und zog das Überwachungsfoto des Mannes heraus, der im Hubschrauber mit Minister Ashani geflogen war. »Die Sache ist die, dass ich viel mehr weiß, als du glaubst, aber ich weiß nicht alles. Wenn du es also darauf ankommen lassen willst und dich auf ein Spiel mit deinen besten Teilen einlassen willst, dann nur zu, versuch ruhig, mich anzulügen. Der Mann auf diesem Foto«, Rapp hielt es hoch, »wer ist er?«
    Dadarshi schloss die Augen und sagte: »Imad Mukhtar.«
    »Gute Antwort, Hauptmann. Und woher kennst du ihn?«
    »Ich habe ihn heute früh zum ersten Mal gesehen.«
    »Wo?«
    »In einem unserer sicheren Häuser.«
    »Und warum ist er nach Mosul gekommen?«
    »Um die Operation zu leiten.«
    »Den Angriff auf die Wagenkolonne?«
    »Ja.«
    »Und wer war das Ziel des Angriffs?«
    Dadarshi zögerte und blickte zur Seite.
    »Keine gute Frage, um auf Risiko zu spielen.«
    »Die Direktorin der CIA.«
    »Und wohin wolltet ihr sie bringen?«, fragte Rapp in möglichst beiläufigem Ton.
    »Wir wollten versuchen, über die Grenze zu kommen.«
    »Welche Plätze hattet ihr für den Fall vorgesehen, dass es nicht gelingt?«
    »Da war ein Lagerhaus, ungefähr auf halbem Weg zwischen Mosul und der Grenze.«
    »Das musst du mir schon genauer angeben.«
    »Dazu brauche ich eine Karte.«
    Rapp überlegte einen Augenblick, dann nahm er sein Funkgerät zur Hand und drückte die Sprechtaste. »Stan, hast du das gehört?« Rapp ließ die Taste los und nahm das Funkgerät vom Mund.
    »Ja.«
    »Bring mir ein paar Karten.« Rapp ließ das Funkgerät sinken und studierte den iranischen Offizier auf der Tragbahre. »Während wir auf die Karten warten, sagst du mir schon einmal, welche Ausweichmöglichkeiten ihr in der Stadt habt.«

54 TEHERAN, IRAN
    Nach seinem Gespräch mit Rapp war sich Ashani ziemlich sicher, dass die Männer am Flughafen gekommen waren, um ihn festzunehmen, doch es stellte sich schnell heraus, dass er sich geirrt hatte. Ein amerikanisches Unterseeboot hatte in der Straße von Hormus die Sabalan versenkt. Präsident Amatullah hatte den Notstand ausgerufen und eine Sitzung des Obersten Nationalen Sicherheitsrats einberufen. Unter normalen Umständen wäre es Ashani nicht schwergefallen, zu glauben, dass die Amerikaner so rücksichtslos gehandelt haben könnten. Er brauchte nur an die Tragödie vom 3. Juli 1988 zu denken, als ein iranisches Verkehrsflugzeug auf dem Weg von Bandar Abbas nach Dubai von der U.S.S. Vincennes abgeschossen wurde. Der amerikanische

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