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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Kapitän, der sich wie ein schießwütiger Cowboy benommen hatte, wurde auch noch mit einem Orden geehrt. Nach Rapps Anruf hatte Ashani jedoch seine Zweifel, was den Untergang der Sabalan betraf.
    Diesmal hatte Ashani das Gefühl, dass es Amatullah war, der sich wie ein rücksichtsloser Cowboy aufführte. Er erinnerte sich an ihr erstes Zusammentreffen nach der Katastrophe von Isfahan. Die Art, wie Amatullah mit General Zarif und General Sulaimani im Gefolge hereinstolziert war. Seine Versprechungen, dass die Amerikaner und die Juden für die Tat bezahlen würden. Ashani hatte noch nie einen Menschen gesehen, der so doppelzüngig war wie Amatullah. Er war ein Meister darin, die öffentliche Meinung zu manipulieren.
    Ashani sah aus dem Fenster seiner im Schritttempo vorwärtskriechenden Limousine; draußen bewegte sich eine riesige Menschenmenge auf die alte amerikanische Botschaft zu. Offensichtlich hatte Amatullah die Schulen schließen lassen und einen Massenprotest gegen die amerikanische Aggression in der Straße von Hormus angeordnet. Es passte Amatullah gut ins Konzept, dass sich Ajatollah Najar mit dem Obersten Führer in Isfahan aufhielt, um sich mit den trauernden Angehörigen von Opfern der Tragödie in der Atomanlage zu treffen. Ashani hatte Najar bisher nicht erreichen können und wurde allmählich nervös. Wenn Amatullah so verrückt war, Irene Kennedy zu entführen – was hinderte ihn dann, seinen Rivalen Najar zu ermorden?
    Die Kolonne aus drei Fahrzeugen erreichte schließlich die Tore des Präsidentenpalasts. Das normale Sicherheitsteam war durch Panzer der 18. Panzerdivision der Revolutionsgarden verstärkt worden. Während die Soldaten seiner Limousine Platz machten, kam ihm der bestürzende Gedanke, dass Amatullah diese Stoßtruppen möglicherweise auch einsetzen würde, um die alleinige Macht an sich zu reißen. Ashani hätte sich um einiges wohler gefühlt, wenn Najar und der Oberste Führer in der Hauptstadt gewesen wären. Er betrat den Palast und wurde zu Amatullahs Büroräumen geleitet, wo er Außenminister Salehi, Brigadegeneral Sulaimani, Generalmajor Zarif und einige Berater antraf. Sie waren alle um ein großes Fernsehgerät versammelt, um sich eine Nachrichtensendung anzusehen, so dachte er wenigstens.
    Als Ashani näher kam, sah er, dass sie eine der flammenden Reden von Amatullah verfolgten. Der Präsident trug seinen charakteristischen kastenförmigen hellbraunen Anzug, dazu ein Anzughemd ohne Krawatte. Ashani fand die Tatsache, dass er in diesem Moment eine Stellungnahme abgab, etwas sonderbar, nachdem die Situation eigentlich erst im Obersten Nationalen Sicherheitsrat diskutiert werden musste, doch es zeigte sich wieder einmal, dass es dem Mann weniger um die Fakten ging als vielmehr darum, seine vorgefertigte Botschaft hinauszuposaunen.
    Amatullah schilderte die Ereignisse, die zum Untergang der Sabalan geführt hatten. Anscheinend hatten zwei Schiffe unabhängig voneinander ein Unterseeboot mit ihrem Suchradar geortet und es danach auch gesichtet, wenige Minuten bevor die Sabalan torpediert wurde. Amatullah versicherte, dass die Sabalan nichts getan habe, um den Angriff zu provozieren, und sprach von einem eklatanten kriegerischen Akt der Amerikaner.
    »Dieser barbarische Akt ist schon schlimm genug, aber die iranischen Sicherheitsbehörden haben etwas noch Empörenderes herausgefunden. Vor über fünfzig Jahren initiierte die CIA einen Putsch gegen den rechtmäßig gewählten Ministerpräsidenten des Iran, Dr. Mohammed Mossadegh. In den folgenden dreißig Jahren unterstützte die CIA den Verbrecher Mohammed Reza Pahlewi und mischte sich weiter in die Angelegenheiten des iranischen Volkes ein, bis wir in einer glorreichen Revolution sowohl den Schah als auch die Amerikaner aus dem Land jagten. Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren führen wir nun diesen Kampf für die Unabhängigkeit von den amerikanischen Imperialisten.«
    Ashani blickte nach links und rechts, während Amatullah mit seiner Tirade gegen die Amerikaner fortfuhr, die immer noch versuchen würden, das iranische Volk zu manipulieren. Die Generäle und der Außenminister wirkten sehr erfreut über Amatullahs Worte. Der Großteil seiner Botschaft waren alte Anschuldigungen; vieles davon war völlig aus der Luft gegriffen, aber das hielt diese Männer nicht davon ab, der Rede aufmerksam zu folgen. Ashani hatte immer mehr das Gefühl, dass der Manipulator auf einen großen Höhepunkt zusteuerte.
    »Wie die ganze Welt

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