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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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herausgefunden hätten, Sir, wenn Mitch nicht diese Gefangenen gefasst hätte.« Das war O'Briens Art einzugestehen, dass es ein Fehler von ihm war, Rapp an die kurze Leine nehmen zu wollen.
    »Mag sein«, sagte der Präsident nachdenklich und wandte sich seinem Verteidigungsminister zu. »Was wollen sie damit erreichen?«, fragte er ihn.
    »Schwer zu sagen. Das ist nicht gerade ein rationales Verhalten.«
    »Sympathien, Sir«, warf Außenministerin Wicka ein, als sie zu der Gruppe trat, ihre charakteristische Lesebrille in der Hand hin und her drehend. »Ich hatte ein sehr erhellendes Gespräch mit dem französischen Außenminister. Er sagt, er hat einen Anruf vom iranischen Außenminister bekommen, in dem er darauf hinwies, dass sein Land von den USA angegriffen würde. Er wollte, dass Frankreich eine UN-Resolution unterstützt, in der der Angriff verurteilt wird und die USA zu Reparationszahlungen für das Schiff und die Atomanlage von Isfahan aufgefordert werden. Er verlangte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, um über die Sache abzustimmen. Er meinte, wenn sich die Vereinten Nationen nicht mit der Sache befassten, würde es die OPEC tun.«
    »O Gott«, stöhnte Byrne. »Wir sollten uns schnell etwas überlegen, wie wir die Sache entschärfen können, sonst hört der Ölpreis nicht mehr auf zu steigen.«
    »Der Ölpreis wird auch wieder zurückgehen, sobald die Sache vorbei ist«, warf England ein. »Wir müssen jetzt vor allem dafür sorgen, dass dieses verdammte iranische U-Boot nicht auch noch eines von unseren Schiffen versenkt und dass wir Direktor Kennedy so schnell wie möglich zurückholen. Ich glaube, wir erreichen das am besten, indem wir diesen Kerlen Druck machen. Sie sollten eine Pressekonferenz geben und die Fakten auf den Tisch legen. Und wir sollten auch überlegen, ob nicht ein Ultimatum für Kennedys Freilassung Sinn machen würde.«
    »Was für ein Ultimatum?«, fragte der Präsident.
    »Ich würde ihre Entführung als kriegerischen Akt betrachten.«
    »Langsam, langsam …« , warf Byrne ein und hob beruhigend die Hände. »Das mag für einige von Ihnen vielleicht herzlos klingen, aber man muss es trotzdem aussprechen.« Der Stabschef sah die anderen Berater des Präsidenten an. »Vielleicht ist das der Preis, den wir für die Zerstörung ihrer Atomanlage zahlen müssen.«
    »Ted«, erwiderte England mit einem spöttischen Lächeln, »wir hatten mit der Zerstörung der Anlage nichts zu tun.«
    »Ich weiß … aber wir profitieren davon.« Am Gesichtsausdruck, mit dem ihn die anderen ansahen, erkannte Byrne, dass sie seine Logik nicht teilten. »Was ich damit sagen will, ist, dass wir die Gesamtsituation betrachten sollten, bevor wir uns in einen Krieg stürzen. Alles in allem ist es kein schlechtes Geschäft, eine Person zu verlieren und dafür die Garantie zu haben, dass der Iran die Atombombe nicht bekommt.«
    Die ruhige Haltung, die Außenministerin Wicka für gewöhnlich zeigte, wich einem sichtlich verärgerten Ausdruck. »Ich finde, das ist ein großartiger Vorschlag, Ted«, stellte sie voller Sarkasmus fest. »Vielleicht könnte ich ja den iranischen Außenminister anrufen und mit ihm einen Gefangenenaustausch aushandeln. Sie könnten sich den Iranern an Irenes Stelle als Geisel zur Verfügung stellen, und dann können wir Ihrer Logik folgen und das Ganze als ein gutes Geschäft abhaken.«
    Bevor Byrne etwas antworten konnte, trat die Pressesekretärin des Weißen Hauses ins Zimmer und verkündete, dass Präsident Amatullah in Kürze eine Pressekonferenz abhalten würde. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden richtete sich auf die großen Plasmabildschirme an der Wand. Alle Bildschirme bis auf einen zeigten den bärtigen iranischen Präsidenten, der soeben das Rednerpult betrat.

53 MOSUL, IRAK
    Rapp ging vor den Zellen auf und ab und dachte fieberhaft über eine Strategie nach, wie er bei den beiden anderen Gefangen etwas erreichen konnte. Dass er ihre Namen kannte, war schon einmal eine gute Basis, um ein paar ehrliche Antworten aus ihnen herauszubekommen, aber es gab ein großes Problem bei der Sache. Wenn einer der beiden wusste, wohin Mukhtar Kennedy bringen wollte, so musste man davon ausgehen, dass sie sich nicht mehr dort befand. Mukhtar würde inzwischen wissen, dass die beiden Männer nicht zurückgekehrt waren, und so war ihm wohl auch bewusst, dass sein Standort möglicherweise nicht länger geheim war.
    Die Verbindungen in den Iran waren mittlerweile auch

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