Die Bedrohung
fertig?«
Byrne zögerte und nickte schließlich widerstrebend.
»Gut.« Der Präsident ging weiter zum Presseraum des Weißen Hauses. Die Minister Wicka und England traten mit ihm auf das kleine Podium und blieben einen Schritt hinter ihm stehen. Der Präsident legte beide Hände auf das Rednerpult und blickte zu den Journalisten und Fotografen hinunter. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er ganz und gar nicht erfreut war.
»Ich werde Ihnen jetzt eine Menge Informationen geben. Die Pressesekretärin fasst sie für Sie auf ein paar Seiten zusammen. Sie bekommen sie, wenn ich fertig bin.« Der Präsident hielt einen Moment inne und warf einen Blick auf die Notizen, die er sich auf einem Zettel gemacht hatte. »Ich bin sicher, Sie hatten inzwischen Gelegenheit, über Präsident Amatullahs Anschuldigungen nachzudenken. Nun, ich bin hier, um seine beiden Hauptvorwürfe zu widerlegen. Der erste, dass ein Unterseeboot der Vereinigten Staaten das iranische Schiff Sabalan versenkt haben solle, ist eine glatte Lüge. Die U.S.S. Virginia, ein atomgetriebenes U-Boot, war ganz in der Nähe und folgte dem iranischen Unterseeboot Yusef auf seinem Weg durch die Straße von Hormus. Die Virginia hat aufgezeichnet, wie die Yusef ihre hinteren Torpedorohre geflutet und einen Torpedo auf die Sabalan abgefeuert hat, der das Schiff versenkt hat. Die Virginia meldete den Vorfall unverzüglich und folgte der Yusef durch die Straße von Hormus und in den Persischen Golf. Die Yusef hält im Moment auf die Eisenhower Strike Group zu, so wie übrigens ein großer Teil der iranischen Marine. Ich habe den Befehl gegeben, jedes iranische Schiff anzugreifen und zu versenken, das der U.S.S. Eisenhower näher als fünfundzwanzig Kilometer kommt. Ich wiederhole, jedes iranische Schiff, das näher als fünfundzwanzig Kilometer an den Flugzeugträger Eisenhower herankommt, wird angegriffen und versenkt.«
Alexander hob kurz den Blick und sagte dann: »Nachdem ich weiß, dass Präsident Amatullah manchmal zu großen Parolen neigt und die Fakten gelegentlich durcheinanderbringt, sehe ich es als meine Pflicht an, handfeste Beweise vorzulegen, die das untermauern, was ich Ihnen gesagt habe. Gegen den Rat meines Verteidigungsministers und der Joint Chiefs werde ich Vertretern aus Großbritannien, Frankreich, Russland und China jene Aufzeichnungen vorlegen, die die U.S.S. Virginia von dem Vorfall gemacht hat. Dieses Material ist für jeden Schiffsoffizier mit Sonarerfahrung der hundertprozentige Beweis, dass es die Yusef war, die auf die Sabalan gefeuert und sie versenkt hat. Außerdem lade ich Vertreter aus Großbritannien, Frankreich, Russland und China ein, die U.S.S. Virginia ab sofort zu inspizieren. Sobald sie an Bord des Unterseebootes sind, werden sie feststellen, dass die Torpedos vollzählig vorhanden sind. Ich fordere Präsident Amatullah auf, die Yusef ebenfalls einer Inspektion zugänglich zu machen, wenngleich ich bezweifle, dass er so entgegenkommend sein wird. Was die Frage betrifft, warum Präsident Amatullah einem seiner Unterseeboote befehlen sollte, eine iranische Fregatte zu versenken, so habe ich dazu sehr wohl eine Theorie, aber ich überlasse es Ihnen, den Vertretern der Medien, zu versuchen, eine ehrliche Antwort von ihm zu bekommen.
Nun zum zweiten Punkt, der zu Unstimmigkeiten zwischen unseren Ländern geführt hat. Die Direktorin der CIA hatte tatsächlich heute früh ein Treffen in Mosul. Und zwar mit diesem Mann.« Der Präsident nickte einem seiner Assistenten zu und zeigte auf den Flachbildschirm-Fernseher, der im nächsten Augenblick das Bild eines bärtigen Mannes Mitte fünfzig zeigte. »Der iranische Minister für Geheimdienst und Sicherheit. In den vergangenen Jahren haben sich Direktor Kennedy und Minister Ashani mehrere Male getroffen, um Informationen auszutauschen, die mithalfen, den Terrorismus zu bekämpfen. Ich habe Dr. Kennedy angewiesen, sich mit Minister Ashani zusammenzusetzen und über die Möglichkeit zu sprechen, dass unsere beiden Länder wieder beschränkte diplomatische Beziehungen aufnehmen könnten. Als das Gespräch zu Ende war, wurde Minister Ashani zu seinem Hubschrauber gebracht; er befindet sich bereits wieder wohlbehalten im Iran. Direktor Kennedy hingegen erging es weniger gut.« Der Präsident gab seinem Assistenten erneut ein Signal, und ein neues Foto erschien auf dem Bildschirm.
Das Bild zeigte halb verbrannte Autos und Leichen, die auf der Straße lagen. »Das ist Direktor
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