Die Bedrohung
Kennedys Wagenkolonne. Nachdem sie sich von Minister Ashani getrennt hatte, kam ihr Konvoi genau eineinhalb Blocks weit, als er in einen Hinterhalt geriet.« Ein neues Foto erschien. Darauf waren vier Männer zu sehen, die mit dem Gesicht nach unten auf der Straße lagen. Um ihre Köpfe hatten sich dunkelrote Blutlachen gebildet. »Das waren Mitglieder von Direktor Kennedys Sicherheitsteam. Sie haben im Raum Washington gelebt. Sie waren alle verheiratet und hatten Kinder. Ich habe in der vergangenen Stunde mit ihren Frauen gesprochen und ihnen mein Beileid ausgedrückt.«
Der Präsident senkte den Kopf und warf einen Blick auf seine Notizen. »Achtzehn Männer sind bei dem Angriff auf den Konvoi ums Leben gekommen. Ein zweites CIA-Sicherheitsteam, das in der Nähe postiert war, kämpfte sich zum Schauplatz des Angriffs vor und konnte gerade noch beobachten, wie Direktor Kennedy in einen Wagen gezerrt und verschleppt wurde. Das CIA-Sicherheitsteam hat drei Gefangene gemacht.«
Der Präsident wartete, bis die Fotos der drei Männer auf dem Bildschirm erschienen, zusammen mit ihrem Namen und der Organisation, der sie angehörten. »Der Mann ganz links ist Ali Abbas. Er gehört der Terrororganisation Hisbollah an und hält sich seit über einem Jahr im Irak auf, wo er Terroristen rekrutiert und bewaffnet. Der Mann daneben ist Hauptmann Rashid Dadarshi von den iranischen Revolutionsgarden.«
Ungläubiges Gemurmel erhob sich unter den Journalisten. Alexander wartete, bis er wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit der Anwesenden hatte. »Hauptmann Dadarshi hat zugegeben, dass er den Befehl hatte, an der Entführung von Direktor Kennedy teilzunehmen. Der Letzte der drei ist Korporal Nouri Tahmineh, ebenfalls von den iranischen Revolutionsgarden. Alle drei haben den Mann identifiziert, den Sie gleich sehen werden.« Ein neues Foto erschien auf dem Bildschirm, das einen Mann im Anzug mit Sonnenbrille zeigte. »Sie sagen übereinstimmend, dass er es war, der bei dem Angriff das Kommando innehatte. Das ist Imad Mukhtar, Operationschef der Hisbollah, der unter anderem hinter dem Anschlag auf die amerikanische Botschaft in Beirut steckt. Er dürfte außerdem für zahlreiche Entführungen und Morde verantwortlich sein, die in den letzten drei Jahrzehnten von der Hisbollah begangen wurden.«
Mehrere Fotos zeigten aus verschiedenen Perspektiven, wie Mukhtar und Ashani aus dem Hubschrauber stiegen. »Diese Fotos wurden heute früh gemacht, als Minister Ashani an Bord eines iranischen Militärhubschraubers zusammen mit Imad Mukhtar in Mosul eintraf. Achten Sie bitte auf den Koffer in Mr. Mukhtars rechter Hand.« Eine vergrößerte Abbildung des Koffers erschien auf dem Bildschirm, daneben ein zweites Bild, das einen offenen Koffer voller Geld zeigte. »Das Foto rechts ist dasjenige, das Präsident Amatullah erst vor einer Stunde der ganzen Welt gezeigt hat. Präsident Amatullah behauptet, dass Direktor Kennedy mit diesem Geld zu einem angeblichen Treffen mit iranischen Widerstandskämpfern gekommen wäre. Also, ich finde das einen wirklich bemerkenswerten Zufall, dass Imad Mukhtar heute früh mit einem Koffer in Mosul angekommen ist, der ganz genauso aussieht wie der, den man angeblich bei Direktor Kennedy gefunden hat.«
Der Präsident machte eine Pause und schüttelte traurig den Kopf. »Das Ganze wäre ja fast zum Lachen«, fuhr er fort, »wenn nicht so viele Menschen heute gestorben wären. Ich will gar nicht darüber spekulieren, was Präsident Amatullah mit alldem bezweckt, aber ich werde eine so unverschämte Aggression nicht hinnehmen. Direktor Kennedy ist eine meiner engsten Beraterinnen und die Leiterin einer der wichtigsten Sicherheitsbehörden unseres Landes. Ich betrachte ihre Entführung als einen kriegerischen Akt des Iran. Dementsprechend habe ich Defense Condition Three angeordnet, das heißt, ich habe Verteidigungsminister England angewiesen, unsere gesamten Streitkräfte in erhöhte Einsatzbereitschaft zu versetzen. Ich habe des Weiteren den Befehl gegeben, dass die Flugzeugträgerkampfgruppe der U.S.S. Reagan, die zurzeit Operationen vor der Ostküste Afrikas durchführt, sich auf dem schnellsten Weg in den Golf von Oman begibt, wo sie sich der Nimitz Strike Group anschließt, die bereits dort patrouilliert. Weitere Kampfgruppen werden folgen.
Ich möchte jedenfalls eines klarstellen. Ich werde nicht mit Terroristen verhandeln, und ich werde mich auch nicht auf Diskussionen mit einem Mann einlassen, der sich so
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