Die Bedrohung
einverstanden, du hast sogar bei der Durchführung mitgeholfen.«
»Ich habe nur meine Anweisungen befolgt.«
»Quatsch. Du warst schließlich kein Soldat, der seine Befehle befolgt. Du bist eine politische Hure und tust alles, damit dein Kandidat gewinnt. Du hast den Wahlkampf geleitet, und du wolltest Julian Rautbort genauso gern tot sehen, wie Ross es wollte.«
»Diese Frau war kein Unschuldslamm.«
»Warum? Weil sie ihren Mann betrogen hat?«
»Ich will damit nur sagen, wenn sie nicht mit dem anderen ins Bett gehüpft wäre, dann wäre das alles nicht passiert.«
Rapp packte Garret mit der linken Hand an den Haaren und zog seinen Kopf zurück. »Warum gehst du nicht gleich zu den Taliban? Du willst mir allen Ernstes erzählen, diese Frau hätte den Tod verdient, weil sie ihren Mann betrogen hat?«
»Nein«, erwiderte Garret, »ich will nur sagen, wenn sie sich nicht mit einem anderen eingelassen hätte, dann wäre es nie so weit gekommen.«
»Und die vierzehn anderen, die sterben mussten?«
»Das ist unglücklich gelaufen.«
»Unglücklich gelaufen«, zischte Rapp. »Ihr habt eine Präsidentschaftswahl manipuliert, indem ihr eine Wagenkolonne in die Luft gejagt und fünfzehn Menschen umgebracht habt, und alles, was dir dazu einfällt, ist unglücklich gelaufen?«
Garret spürte den Zorn in Rapps Stimme. »Es war schlimm. Es war falsch. Ich hätte ihn davon abbringen müssen.«
»Da hast du verdammt recht, du Psychopath.« Rapp nahm die Klinge von Garrets Kehle und steckte sie in die Scheide. Während er mit der linken Hand Garret immer noch an den Haaren festhielt, sagte er: »Und deshalb werde ich dich jetzt töten.«
Bevor Garret irgendetwas tun konnte, riss ihn Rapp nach links. Garrets Reaktion war, sich nach rechts zu werfen, um nicht ins Wasser zu fallen. Das war genau das, was Rapp wollte. Er nützte Garrets Schwung und riss seinen Kopf zurück in die Ecke des Bootes. Garret schlug mit der Schläfe gegen den harten Kunststoff, sodass er benommen und kaum noch bei Bewusstsein war; seine Arme hingen schlaff herab.
Rapp ließ Garrets Haare los und legte die Arme um die Brust des Mannes. Er holte tief Luft und schwang sich und Garret mit dem Kopf voran über Bord. Als sie in dem dunklen kühlen Wasser landeten, begann sich Rapp mit ruhigen kraftvollen Beinstößen zu bewegen, sodass sie sich langsam von der Oberfläche entfernten. Das Wasser schien Garret wieder wach zu machen. Er begann sich zu wehren, doch es half ihm nichts. Rapp hielt seine Brust fest umklammert. Während sie tiefer hinabtauchten, versuchte Garret, Rapps behandschuhte Hände von seiner Brust zu lösen. Als das nicht gelang, griff er Rapps Gesicht an, den einzigen Körperteil außer den Füßen, der unbedeckt war.
Rapp reagierte, indem er seine geballten Hände etwas tiefer schob, um Garret daran zu hindern, die Arme zu bewegen. Dann wandte er kurz den Heimlichgriff an, drückte fest zu und presste damit noch mehr Luft aus seiner Lunge. Währenddessen sorgte Rapp mit seinen Beinstößen dafür, dass sie sich immer weiter von dem entfernten, was Garret am dringendsten brauchte – Sauerstoff. Garret begann sich zu winden und mit den Beinen um sich zu schlagen. Rapp hielt die Augen geschlossen und zog ihn noch tiefer hinunter. Er schätzte, dass sie nun gut sieben Meter unter der Oberfläche sein mussten. Es war mehr als genug. Garrets Lunge brannte sicher schon wie Feuer. Er musste sich fühlen, als würde seine Brust explodieren.
Rapp hielt inne und atmete ein klein wenig Luft aus. Sie waren noch nicht einmal eine halbe Minute unter Wasser, aber Rapp wusste, dass Garret fast am Ende war. Seine Bewegungen wurden immer seltener und schwächer. Rapp lockerte seinen Griff ein wenig, um zu sehen, ob Garret sich vielleicht tot stellte. Seine Arme blieben schlaff an den Seiten hängen. Rapp öffnete die Augen und schaute zu dem schwachen Licht an der Oberfläche hinauf. Er ließ Garret los und packte ihn an den Haaren. Wenn der Mann noch lebte, dann würde er jetzt versuchen, zur Oberfläche zu gelangen. Er tat es nicht. Er trieb einfach nur vor Rapp dahin, eine dunkle Gestalt vor einem etwas helleren Hintergrund. Rapp legte die Hände auf Garrets Schultern, drückte ihn noch tiefer hinunter und stieg dann zur Oberfläche hinauf.
Rapp sah die dunkle Unterseite des Bootes und nahm den schmalen Bug ins Visier, während er immer wieder ein wenig Luft ausatmete. Zehn Sekunden später tauchte er leise auf und atmete ganz aus, bevor er
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