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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Präsident Amatullah verlangt, dass das Geheimdienstministerium den Amerikanern klarmachen müsse, dass man das Treffen sofort absagen würde, wenn amerikanische Einheiten im Umkreis von drei Kilometern vom Treffpunkt auftauchen würden. Die Amerikaner schienen sich an das Sicherheitsabkommen zu halten, das beide Seiten vereinbart hatten. Dadarshis Späher hatten berichtet, dass es völlig ruhig in der Stadt war.
    Mukhtar kannte die amerikanische Militärdoktrin sehr gut. Er hatte sie jahrelang studiert. Er wusste, dass sie eine schnelle Eingreiftruppe bereithalten würden. Als Antwort darauf hatte er ein Mörserteam im Einsatz. Wenn sie mit ihren Mörsern einige Fahrzeuge treffen konnten – umso besser, aber Mukhtars wahre Absicht war es, Verwirrung zu stiften und die Amerikaner daran zu hindern, ihre Leute sofort loszuschicken. Jede Sekunde konnte entscheidend sein, und mit seinem Plan würden sie hoffentlich einige Minuten gewinnen.
    Mukhtar war sich außerdem ziemlich sicher, dass nur wenige Leute am Stützpunkt wussten, dass Kennedy in Mosul war. Was immer die Amerikaner besprechen wollten, sie gingen auf jeden Fall ein großes Risiko ein. Aus diesem Grund hielten sie dieses Geheimtreffen auch mit Spionen und nicht mit Diplomaten ab. Falls es schiefging, sollte es nicht in die Öffentlichkeit gelangen. Das alles passte auch gut in Mukhtars Pläne. Auch wenn die Amerikaner der Welt noch so sehr weismachen wollten, dass es Aufständische waren, die die Anlage in Isfahan zerstört hatten – Mukhtar wusste es besser. Die Amerikaner standen hinter dem Angriff. Er hatte zwar keine Beweise, doch sein Glaube sagte ihm, dass sie schuldig waren. Er würde sie als die Lügner entlarven, die sie waren, und mit Amatullahs kühner Hilfe würden sie sie schließlich aus der Region vertreiben.
    Mukhtar sah, dass die Polizeifahrzeuge, die die Straße blockiert hatten, sich in Bewegung setzten. Den Blick auf die Straßenecke gerichtet, sagte er: »Schick sie los, und lass die nächste Gruppe nachrücken.«
    Der Quds-Kommandant gab das Signal, dass die ersten vier Männer in Aktion treten sollten. Sie verließen das Geschäftslokal durch die Eingangstür und wandten sich nach links. Sie operierten in Zweiergruppen. Alle vier trugen Zivilkleider und Rucksäcke auf dem Rücken, keiner von ihnen war vermummt. Mukhtar verfolgte, wie sie über den Bürgersteig eilten; das zweite Paar hielt etwa zehn Meter Abstand. Er legte einen Finger an den Drücker seiner Digitaluhr und startete die Stoppuhrfunktion, als der erste weiße Toyota SUV um die Ecke bog.
    »Langsam«, sagte Mukhtar laut genug, dass die Männer der zweiten Welle es hören konnten. »Ich sage es euch schon, wenn es so weit ist.«
    Diese zweite Gruppe bestand aus sechs Mann. Vier waren mit raketengetriebenen Granatwerfern ausgerüstet, zwei mit russischen PKM-Maschinengewehren Kaliber 7,62 Millimeter. Jeder von ihnen war mit einer Kapuze vermummt.
    Der erste Suburban kam in sein Blickfeld, dann der zweite, in dem Kennedy saß. Das Führungsfahrzeug nahm Fahrt auf, und die anderen ebenso. Schließlich kam auch der letzte SUV in Sicht, als er sich anschickte, in ihre Straße einzubiegen. Mukhtar streckte den rechten Arm aus und wollte die Männer gerade losschicken, als der erste Schuss von einem der schweren Maschinengewehre am anderen Ende der Straße abgefeuert wurde.
    »Los!«, rief Mukhtar. »Los! Los!« Er trat zu ihnen und schob die Männer auf die Straße hinaus. Diese idiotischen Polizisten hätten doch warten sollen. Der Führungswagen des Konvois hätte zuerst angegriffen werden sollen, nicht der letzte.
    Der erste Mann sprintete über die Straße und blieb zwischen zwei geparkten Autos stehen. Als er seine Position erreichte, war der zweite Mann bereits auf seinem Posten auf dieser Seite der Straße. Er legte sich den Granatwerfer auf die Schulter, zielte auf den Grill des ersten SUVs und feuerte. Die raketengetriebene Granate vom Kaliber 85 mm jagte aus dem Abschussrohr und schoss kreischend über die Straße hinweg. Der Sprengkopf bohrte sich in den Motorblock des Toyota und schickte einen Feuerball zum Himmel empor. Der Wagen scherte nach links aus und prallte seitlich gegen zwei geparkte Autos, ehe er von einer zweiten Granate völlig außer Gefecht gesetzt wurde.
    Von den vier Mann, die Mukhtar zuerst losgeschickt hatte, standen nur noch drei. Der letzte war von der Wucht einer Granatenexplosion von den Beinen gerissen worden und rappelte sich langsam

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