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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Schultern, und Amara genoss die Wärme, den weichen Waschlappen auf ihrer Haut und den Duft der Seife.
    Dann bemerkte sie Brencis, der langsam um die Wanne ging und ebenfalls sein Hemd öffnete.
    Trotz seiner inneren Makel, dachte sie, sah er sehr schön aus. Sie beobachtete ihn, obwohl es zu anstrengend war, den Kopf zu drehen. Also sah sie ihm nur mit den Augen hinterher und folgte ihm mit dem Blick durch die Wimpern. Derweil genoss sie das schlichte Vergnügen, nach Wochen im Schmutz wieder sauber zu werden. Fast war es zu schön, um es ertragen zu können.
    »Sehr hübsch, Gräfin«, sagte Brencis. »Du bist sehr hübsch.«
    Sie zitterte, als sie seine Stimme hörte, und schloss die Augen ganz.
    »Vergiss ihr Haar nicht«, sagte Brencis.
    »Ja, mein Fürst«, murmelte das Mädchen. Warmes Wasser floss über ihren Kopf, und eine mildere Seife wurde auf das Haar aufgetragen. Amara schwelgte im Gefühl der Sauberkeit.
    »Das ist wirklich zu schade«, sagte Brencis. »Ich hatte gehofft, du würdest dich stärker wehren. Aber du warst brüchig, Gräfin. Wer so weit und so schnell untergeht, der kommt nicht zurück. Oder, kleine Lyssa?«
    Amara spürte, wie das Mädchen neben ihr schauderte. »Nein, mein Fürst. Ich möchte nicht zurückkommen.«
    Brencis blieb vor ihr stehen und lächelte schwach. »Ich wette, sie hat schöne Beine. Sehr lange, schlanke Beine, sehr kräftig.«
    »Ja, mein Fürst«, stimmte Lyssa zu.
    Amara merkte, wie sie Brencis’ Lächeln schläfrig erwiderte.
    »Zieh die Hose aus, Amara«, sagte er, und in seiner Stimme schwang ein leises Versprechen mit.
    »Ja, mein Fürst«, sagte Amara benommen. Das nasse Leder setzte sich gegen ihre kribbelnden Finger zur Wehr. »Sie … Sie ist zu eng, mein Fürst.«
    »Dann steh still«, sagte Brencis belustigt. »Sehr still.«
    In seiner Hand erschien ein Dolch von faszinierender Schärfe, und er kniete sich neben sie. »Sag mir, Gräfin«, flüsterte er. »Bist du auf Gaius’ Befehl hier?«
    »Ja, mein Fürst«, murmelte Amara. Sie schaute zu, wie die Messerspitze, ohne Zweifel durch Brencis’ Elementarkräfte, mühelos den Saum ihrer ledernen Fliegerhose über ihrem Knöchel aufschlitzte. Er schnitt langsam weiter nach oben, und sein Messer schälte ihr die Kleidung von der Haut.
    »Und dein Gemahl«, fuhr Brencis fort. »Er ist nicht tot, oder?«
    »Nein, mein Fürst«, antwortete Amara schläfrig. Das Messer glitt über ihre Wade. Sie fragte sich, ob sie es spüren würde, wenn ihr eine so scharfe Klinge das Fleisch aufschlitzte. Und ob sie es in ihrem gegenwärtigen Zustand sogar genießen würde.
    »Wo ist er?«, wollte Brencis wissen.
    »Ganz in der Nähe, mein Fürst«, antwortete Amara, während sich das Messer an ihrem Knie vorbei schob. »Aber ich weiß nicht genau, wo.«
    »Sehr gut«, sagte Brencis lobend und drückte ihr einen Kuss auf die nackte Rückseite ihres Knies.
    Amara schauderte erwartungsvoll.
    »Was hat er vor?«, fragte Brencis und schnitt weiter die Hose auf.
    »Er wartet auf mein Zeichen«, sagte Amara.
    Brencis lächelte grimmig, während das Messer durch das Leder glitt und sich zum Ende des Oberschenkels bewegte – wo sich, eng an ihre blasse Haut geschmiegt, der Züchtigungsring befand, den ihr Gemahl ihr vor einigen Stunden angelegt hatte.
    Brencis riss verblüfft die Augen auf.
    Amara rief Cirrus und streckte die Arme aus. Sie packte Brencis an dem Unterarm, mit dessen Hand er das Messer hielt, und verdrehte den Arm. Brencis war so überrascht, dass er nicht mit ganzer Kraft Widerstand leisten konnte, und schon gar nicht mit Elementaren. Das Messer löste sich aus seinem Griff, und Amara schnappte es sich mit der trägen Genauigkeit ihrer beschleunigten Sinne, ehe es noch zu fallen begonnen hatte.
    Inzwischen hatte Brencis seine eigenen Windelementare gerufen und hob die Hände, um sich zu verteidigen, doch er war nicht schnell genug. Amara schlug seine Hand zur Seite und zog ihm aus einer leichten Bewegung heraus den von Elementaren geschärften Dolch durch beide Halsschlagadern.
    Das Blut spritzte in Strömen. Ein heißer Strahl traf Amaras nacktes Bein und den Oberkörper, und sie stolperte, durch ihre eigene Schnelligkeit aus dem Gleichgewicht gebracht, rückwärts in die Wanne, wo sie sich jedoch außerhalb von Brencis’ Reichweite befand.
    Der junge aleranische Fürst bäumte sich auf und fuchtelte heftig mit den Armen. Mit einer Hand traf er das Holz der Wanne und zerschmetterte es. Seifenwasser flutete über

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