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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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lachte. »Bei den Krähen und verfluchten Elementaren. Sieht so aus, als hätte Septimus immerhin gewusst, was er sagt.«
    Isana erwiderte das Lächeln. »Ich habe mir gedacht, du würdest es mir sagen, wenn du soweit bist.«
    »Du hast mich nie gefragt, warum … warum ich so sehr gegen dich eingenommen war, als du zur Mauer gekommen bist.«
    »Nun, ich habe in dieser Hinsicht das Gleiche gedacht.«
    Er deutete auf die Briefe, die sie wieder in den Händen hielt. »Hast du sie gelesen?«
    »Natürlich.«
    »Du hättest zu ihnen gehören können«, sagte er schlicht. »Du hättest eine dieser verräterischen Schleichen sein können, die ihn getötet haben. Du lässt dir von ihm ein Kind machen, tötest ihn und setzt das Kind auf den Thron, wenn es erwachsen ist.«
    Isana atmete tief durch. »Denkst du das immer noch?«
    Raucus schüttelte den Kopf. »Ich bin dir hierher gefolgt, weil du mir im Schnee vor der Mauer etwas gezeigt hast.«
    »Und zwar was?«
    Der Hohe Fürst starrte sie einen Moment lang an, ehe er auf die Schlacht zeigte, die unter ihnen tobte. »Jeder Mann mit ein bisschen Verstand sucht bei einem Anführer nach drei Dingen: Willen, Verstand, Mut.« Sein Blick schweifte in die Ferne. »Gaius besitzt die beiden ersten Eigenschaften. Aber er ist eine furchtsame alte Katze.« Er deutete auf sich selbst. »Ich besitze die erste und die letzte Eigenschaft. Aber das genügt auch nicht. Gaius hat nie viel für sein Volk empfunden. Er wurde gefürchtet und respektiert, doch nie geliebt. Ich habe so gut ich konnte für meine Männer gesorgt. Aber in meiner Angst um sie wurde ich blind für alles, was sonst noch um mich herum passierte.«
    »Ich verstehe immer noch nicht«, unterbrach ihn Isana milde.
    »Septimus besaß alle drei Eigenschaften, Fürstin«, antwortete Raucus. »Du hast mir deinen Willen unter Beweis gestellt, als du meinen Angriff auf die Eismenschen zurückgeschlagen und als du mich herausgefordert hast. Du hast die Herausforderung nicht zurückgezogen, obwohl du wusstest, dass du es tun solltest.«
    Er räusperte sich. »Deinen Mut hast du mir gezeigt, als du dann tatsächlich zum Kampf gegen mich angetreten bist – auf Leben und Tod. Als du da lagst und geblutet hast …« Er schüttelte den Kopf, als wollte er das Bild aus seinem Kopf vertreiben, zwang sich jedoch, weiterzusprechen. »… mit meinem Schwert im Bauch, hast du dich trotzdem nur um mich gesorgt. Das habe ich gespürt. Du hast mir nichts vorgemacht. Du warst bereit zu sterben, allein um mir die Augen zu öffnen. Es war kein Komplott und kein Theater. Du hast alles so ehrlich gemeint, wie du es gesagt hast.«
    »Ja«, erwiderte Isana einfach.
    »Das sind schon zwei Eigenschaften«, meinte Raucus. »Aber als ich begriffen habe, dass du den Ort für den Kampf nur aus dem einen Grund ausgesucht hast, damit die Eismenschen alles beobachten können und dabei sogar unsere Gefühle spüren konnten, hast du mir bewiesen, dass du auch über Verstand verfügst. Sonnenuntergang ist in meine Gemächer gekommen, nachdem wir uns um deine Wunden gekümmert hatten, und er hat mir die Hand gegeben und mir versprochen, dass sich sein Volk an den Waffenstillstand halten würde, bis wir aus der Schlacht gegen die Vord zurückgekehrt seien.« Raucus schüttelte den Kopf, und ein Hauch von Verwunderung schwang in seiner Stimme mit. »Und er hat das ehrlich gemeint. Das löst natürlich nicht über Nacht all unsere Probleme. Vielleicht werden die selbst in meinem Leben nicht mehr gelöst, aber …«
    »Es ist ein Anfang«, sagte Isana.
    »Es ist ein Anfang, Hoheit«, stimmte Raucus zu. »Mein Freund Septimus hat dich erwählt. Und er hat eine gute Wahl getroffen.« Raucus verneigte sich vor ihr. »Du darfst über mich verfügen, wie es dir beliebt.«
    »Hoheit«, sagte Isana.
    »Ja?«
    »Diese Ungeheuer haben unser Land zerstört. Unser Volk ermordet.« Isana hob das Kinn. »Lass sie dafür bezahlen!«
    Als Antillus Raucus aufsah, waren seine Augen hart, kalt und klar. »Schau nur zu.«

42

    Nachdem die Fürstin Aquitania und die Vord-Königin mit ihrem Gefolge abgezogen waren, kehrte auf dem Hof eine seltsame Stille ein. Außer den Gefangenen waren nur eine Handvoll Vord geblieben, dazu ein kleiner Trupp Wächter, die Züchtigungsringe trugen.
    Und von allen Gefangenen drohte ihr im Augenblick am meisten Gefahr, wie sie sehr wohl wusste.
    Sie zitterte in der Kälte, ihre Muskeln schmerzten von der Anstrengung, und sie schaffte es gerade so, sich

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