Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)
Orgasmus hatte und die pochenden Zuckungen durch ihn hindurchströmten, als hätte er gleichzeitig mit ihr einen Höhepunkt.
Als es vorbei war, musste er kurz verschnaufen, und sie lag in herrlicher Selbstvergessenheit vor ihm, ihre Brüste wogten, ihr Körper war vollkommen entspannt, ihre Haut gerötet.
Sie brauchte ein Weilchen, um sich zu erholen. Mehrmals versuchte sie sogar zu sprechen, aber es ging noch nicht.
Da fühlte man sich doch irgendwie wie ein Mann.
»Das war … unglaublich.«
Ihre Worte waren mehr Schnurren als Artikulation, und das war einfach der Hammer.
Als Matthias lächelte, fühlte er sich ein kleines bisschen verkommen – aber nicht auf eine schlechte Art, sondern auf die männliche Art. Wie man sich eben vorkam, wenn man die Frau, die man begehrte, nackt und auf dem Rücken liegend, auf dem eigenen Bett hatte und fest entschlossen war, sich noch ein bisschen mehr um sie zu kümmern.
»Möchtest du, dass ich weitermache?«, fragte er mit tiefer Stimme.
Dreißig
Jim stand in dieser düsteren Abstellkammer und hätte seinem Kollegen am liebsten den Arsch aufgerissen.
Aber dazu hätte er natürlich erst einmal diese Kellnerin von ihm abpflücken müssen, und er war zwar an sich ein zupackender Typ, aber so dicht wollte er lieber doch nicht an dieses Schlangenmenschengebilde herankommen.
Armleuchter.
Und ja, er hatte schon vorher eine Scheißlaune gehabt: Eigent lich war er ins Marriott gekommen, um Adrian wegen der Fotos von dieser Prostituierten zur Sau zu machen. Anstatt ihn dann aber bei der Arbeit zu finden, Wache haltend vor Matthias’ Zimmer, nagelte dieser Vollpfosten die Braut hier in diesem Kabuff, nicht weit von der Stelle entfernt, wo Devina gestern den Agenten umgebracht hatte.
Als hätte Jim nicht schon genug Mist am Bein.
Diese Fotos, diese verfluchten Fotos …
Adrian hatte erzählt, er sei mit Mels am Tatort eines Mordes gewesen, und jetzt tauchte die Frau mit Fotos eines weiblichen Opfers auf, dessen Haare blond gefärbt und dessen Kehle aufgeschlitzt worden war, und sprach von in die Bauchhaut eingeritzten Symbolen, die aber wie durch Zauberhand – puff! – verschwunden waren?
Dahinter musste doch sein Partner stecken. Also wurde es höchste Zeit, sich Mr Radiergummi hier mal vorzuknöpfen.
Er sah Adrian streng an, aber der Bursche kümmerte sich – was für ein Schock! – überhaupt nicht um ihn, sondern vögelte einfach weiter.
Die Kellnerin amüsierte sich prächtig, zumindest soweit Jim das von hinten erkennen konnte. Sie warf den Kopf hin und her, die Haare flogen, die Arme umklammerten Ads Hals. Einen Moment lang dachte Jim an einige seiner eigenen sexuellen Abenteuer zurück – blieb dann aber an Erinnerungen hängen, die überhaupt nicht relevant waren: Er mit Devina. Von ihr und ihren Lakaien in ihrem Seelenbrunnen missbraucht und misshandelt.
Er hatte keine Ahnung, warum er sich mit dem Mist aufhielt. Es war gar nicht um Sex gegangen; es war Folter gewesen, schlicht und ergreifend. Und Gott wusste, dass er dazu ausgebildet worden war, so etwas zu ertragen.
Trotzdem wurde er die Bilder nicht los, sie lauerten im Hintergrund wie ein übler Geruch.
Was ein Rätsel war. Ihm waren schon die Knochen gebrochen worden – absichtlich, von einem Gegner. Mit dem Messer war er auch schon aufgeschlitzt worden, an den Füßen aufgehängt und wie ein Boxsack verprügelt … ach ja, und das eine Mal in Budapest, wo man ihn in ein Auto gestopft, aus der Stadt gefahren und halbtot abgelegt hatte, nachdem man ihn mit einem Tischlerhammer traktiert hatte …
Unvermittelt stöhnte die Kellnerin, wie Frauen es taten, wenn sie es nicht vortäuschten: Das war kein gekünstelter, niedlicher kleiner Laut, um einen Kerl glauben zu lassen, dass der Sex gut war. Nein, das war echt, wie bei einer Frau, die so heftig kam, dass sie sich des tierischen Grunzens gar nicht bewusst war, das sie von sich gab.
Während sie wild zuckte, hielt Adrian sie mit müheloser Leichtigkeit fest – aber das Herzchen war auch fest mit ihm verkoppelt, sie klebte an ihm wie eine Farbschicht. Und ihre Bewegungen waren so universell, er rammte in immer schnellerem Tempo in sie hinein, sie wurde von den Stößen herumge worfen, die sie empfing, die sie absorbierte, genoss. Wahrschein lich hätte Jim beim Zuschauen erregt sein sollen. Hätte ein Bedürfnis spüren müssen mitzumachen.
Das Mindeste wäre aber gewesen, dass er weiterhin wütend blieb.
Stattdessen aber kribbelte Panik am
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