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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Muskeln lösten sich, das Herz entkrampfte. »Ich auch mit dir.«
    Er breitete die Arme aus, und sie kuschelte sich an ihn, legte den Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag, spürte seine Hände langsam und gleichmäßig über ihren Rücken streichen. Über Sex und Trennungen zu sprechen machte sie nervös; die Berührung jedoch beruhigte sie, sodass sie allmählich eindöste.
    Leider hatte sie den Eindruck, dass es ihm nicht ebenso ging, und wünschte, es gäbe etwas, um ihn zu entspannen. Aber es hatte den Anschein, als wäre das ebenfalls eine Einbahnstraße bei ihnen beiden.
    »Matthias?«
    »Mhm?«
    Ich liebe dich, beendete sie den Satz im Kopf. Ich liebe dich, auch wenn das völlig unsinnig ist.
    »Kannst du jemals zurückkommen, wenn du gegangen bist?«
    »Ich möchte dich nicht anlügen«, sagte er heiser.
    »Dann solltest du die Frage vielleicht besser nicht beantworten.«
    Matthias drückte sein Gesicht in ihre Haare und küsste sie. »Ich lasse dich nicht im Ungewissen.«
    Oh doch, genau das würde er. Sie ahnte, dass sie – wenn das alles vorbei wäre – in jeder Menschenmenge, auf jedem Bürgersteig, an jeder Ecke nach ihm Ausschau halten würde.
    Bis zum Ende ihres Lebens.
    Jemanden zu verlieren war einfach ein großer Mist, dachte sie. Eigentlich mochte man ja meinen, dass man mit zunehmendem Alter Übung darin bekäme, wie auch bei anderen Fähigkeiten, die man entwickelte, ob man wollte oder nicht.
    Doch stattdessen schien es nur die Erinnerungen an all das, was zurückzulassen man vom Schicksal gezwungen worden war, wieder aufzuwirbeln. Dass Matthias aus ihrem Leben verschwinden würde, gab ihr das Gefühl, ihr Vater wäre gestern erst gestorben.
    Mels verschob ihre Arme, sodass auch sie ihn umschlingen konnte. Und natürlich erstarrte er, sobald ihre Hände seinen Körper berührten – aber scheiß drauf. Er würde sich schlichtweg von ihr anfassen lassen müssen.
    So böse er auch zugerichtet war, so vernarbt seine Haut auch blieb, in ihren Augen war er schön.
    »Du hast mich für andere Männer ruiniert, weißt du das?«, sagte sie.
    Er lachte bitter. »Nur, wenn du auf Frankenstein-Typen stehst …«
    Mels riss den Kopf hoch. »Hör auf. Hör jetzt endlich auf damit. Du kannst mich nicht davon abhalten, etwas für dich zu empfinden, und du wirst es einfach schlucken müssen, wenn ich dich anfassen will. Kapiert?«
    In dem schwachen Licht, das aus dem Badezimmer fiel, verzog er den Mund zu einem Lächeln. Dann aber legte sich ein seltsames Gefühl auf seine Züge.
    Mit tiefer Stimme sagte er: »Du bist ein Engel, weißt du das?«
    Mels verdrehte die Augen und legte den Kopf zurück auf seine Brust. »Wohl kaum. Hast du mich noch nie fluchen hören?«
    »Wer sagt denn, dass Engel kein schmutziges Mundwerk haben können?«
    »Ausgeschlossen.«
    »Ach, und wann bist du zuletzt einem begegnet?«
    Aus irgendeinem albernen Grund schoss ihr ein Bild von Jim Heron durch den Kopf, wie er sich zwischen sie und das Stück Zimmerdecke warf.
    Wenn er nicht in genau jenem Augenblick aufgetaucht wäre, dann wäre sie jetzt vielleicht tot.
    »Vielleicht hast du nicht ganz unrecht«, sagte sie mit einem Schaudern. »Gut möglich, dass da draußen welche unterwegs sind. Wirklich gut möglich.«

Einunddreißig
    »Soll das ein Witz sein, Pablo?« Die Frau schnellte auf ihrem Stuhl nach vorn. »Das ist … blond .«
    Der Tonfall ihrer hohen Stimme ließ es klingen, als hätte ihr jemand einen Haufen auf den Scheitel gesetzt.
    Und nicht ihre geschmacklosen, knallroten Haare in ein Blond umgefärbt, das perfekt zu ihrem chemisch gepeelten Teint passte.
    Offen gestanden, war Devina leicht gekränkt. Das Zeug war heiß.
    Die Dämonin blickte aus Pablos Augen, stützte die Hände in die Hüften und entschied, dass ein Dienstleistungsberuf nicht das Richtige für sie war. Was für eine blöde Nervensäge. Erst war die Kuh eine halbe Stunde zu spät zu ihrem Termin gekommen, hatte dann etwas zu trinken verlangt, während die Farbe einwirkte – war das hier ein Scheißrestaurant oder was? –, und hatte zu guter Letzt auch noch wegen der Wassertemperatur rumgeheult.
    Und jetzt dieser Aufstand.
    »Ich e-glaube, es wird Ihnen e-gefahlen, wenn es geföhnt e-ist.«
    Die Stimme, mit der Devina sprach, war glatt und hatte einen leichten, nicht recht definierbaren südamerikanischen Akzent. Aber Pablo war ja auch ganz offensichtlich eine Eigenerfindung, ein Mensch, der sich – ganz ähnlich wie sie selbst – mit

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