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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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»Pressekonferenz um elf.«
    Schließlich machte Mels eine kurze Pause und kaufte sich in der Bäckerei gegenüber einen kochend heißen Kaffee ohne Milch und Zucker und eine Pekannussschnecke in der Größe ihres Kopfs. Sie aß ihre Zuckerbombe drüben am Tatort, schnappte aber keine weiteren Infos auf, weshalb sie im Kopf jede Sekunde der vergangenen Nacht wieder abspulte.
    Wobei nicht alle Gedanken von der Bumm-tschicka-Wow-wow-Sorte waren. Zwischen den Küssen, an die sie sich erinnerte, hing hintergründig eine eigenartige Angst, die sie nervös machte.
    Selbst wenn sie heute Abend zusammen aßen, würde er trotzdem weggehen.
    Und es gab noch andere Probleme …
    Mit finsterer Entschlossenheit holte Mels ihr Handy aus der Tasche. Sie wählte Tonys Nummer, wartete …
    »Wo ist mein Frühstück?«, fragte er.
    Mels lachte. »Immer noch bei McD., fürchte ich.«
    »Weißt du, ich könnte dich auch zwingen, dir mein Auto zu leihen.«
    »Hab heute das von meiner Mutter. Aber morgen könnten wir wieder ins Geschäft kommen. Sag mal, hast du einen von deinen Ballistik-Typen erreicht?«
    »Ach, Mist. Ja, hab ich. Einer wäre bereit, sich mit dir zu treffen.«
    »Der ist nicht zufällig bei der Polizei?«
    »Kannst du Gedanken lesen?«
    »Ich muss ungefähr in einer Stunde aufs Präsidium zu einer Pressekonferenz.«
    »Gut, die Sache ist die: Ihm ist nicht ganz wohl dabei. Er will keinen Ärger, und er macht das nur, weil ich ihn vor ein paar Jahren mit seiner Frau verkuppelt habe. Er heißt Jason Conneaut und arbeitet bei der Spurensicherung. Am besten rufe ich ihn an und frage ihn, wie er das handhaben will – kann sein, dass er sich nicht auf dem Polizeigelände mit dir treffen will.«
    »Tausend Dank, Tony. Ruf mich einfach an, oder schick mir eine SMS .«
    »Wird gemacht.«
    Beim Auflegen dachte sie, wie komisch und unangenehm es wäre, wenn die Hülse, die sie in ihrer Tasche gefunden hatte, zu gewissen anderen passen würde.
    Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie es überhaupt wissen wollte – aber genau deshalb musste sie es durchziehen. Es war eine Sache, ein bisschen neben der Spur zu sein, weil man sich verliebt hatte und nicht verletzt werden wollte – und weil der fragliche Mann, emotional gesprochen, ein Wackelkandidat war. Aber eine andere war es, ihren Job, ihre Sicherheit oder das öffentliche Interesse dafür aufs Spiel zu setzen.
    Diese Gedanken gefielen ihr ganz und gar nicht.
    Und es waren ja nicht nur die Unbekannten in Bezug auf Matthias.
    So lange führte sie jetzt schon ein verhaltenes, stumpfes Leben, frustriert, aber nicht bereit zu Veränderungen, im Leerlauf gefangen in Caldwell – sodass sie schon das Loch nicht mehr gesehen hatte, das sie sich selbst gegraben hatte.
    Die Frage war nun: Was würde sie dagegen unternehmen?
    »Dann siehst du die Reporterin also heute Abend wieder, nicht wahr?«
    Matthias saß auf Jims Sofa und lud die geliehene Pistole. Er hatte eigentlich keine Lust, über Mels zu sprechen. »Danke für das hier. Und für das frühe Mittagessen.«
    Die Pastrami-Roggensandwiches, mit denen Jims Mitbewoh ner aufgetaucht war, waren ihm für elf Uhr ein bisschen anspruchsvoll vorgekommen, aber sein Magen hatte mitgespielt, und jetzt war nur noch das zerknüllte Butterbrotpapier übrig und ein paar leere Chipstüten.
    »Nicht wahr?«, wiederholte Jim.
    Matthias rieb sich mit dem Daumen über die Augenbraue. »Ja. Aber im Anschluss verschwinde ich.«
    »Wohin?«
    »Hier und da.«
    »Caldwell ist ein guter Standort. Groß genug, um sich zu verlieren, klein genug, um den Überblick zu behalten.«
    Darum ging es nicht, dachte Matthias. Und sosehr er Heron in mancher Hinsicht vertraute, würde er ihm dennoch nicht verraten, dass er nach Manhattan wollte.
    Drüben in der Ecke blitzte auf dem altersschwachen Fernseher das Logo der örtlichen NBC -Tochter auf, dann wurde zur Nachrichtenredaktion geschaltet. Sofort drehte Jim sich um und starrte den Bildschirm an, sein Blick war so durchdringend, dass man Angst bekam, er könne den Apparat damit in die Luft sprengen.
    »… die Nachrichten auf WCLD 6 mit dem Aktuellsten vom Tag, Wetter und Sport.« Die Sprecherin war ein klassischer Fall von Fast-den-Durchbruch-geschafft, die Haare ein bisschen zu blond, ihre Stimme ein bisschen zu hoch, Hände ein bisschen zu zapplig, insgesamt nicht ganz auf New Yorker Niveau, auf jeden Fall aber über Mittlerem Westen. »Unser Thema des Tages ist die Entdeckung einer Leiche heute Morgen auf der

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