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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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von einem Nachahmungstäter lesen.
    »Du hast angerufen«, sagte die Dämonin mit scharfer Stimme.
    Jim wirbelte herum, und das Erste, was ihm auffiel, war ihr Aufzug: Seine Feindin hatte ihren spektakulären Kunstkörper in ein blaues Kleid gezwängt, das er kannte.
    Ach, wie rührselig: Genau das hatte sie an dem Abend getragen, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, damals in dem Club – und er erinnerte sich an sie, wie sie unter der Deckenleuchte gestanden hatte, eine umwerfend schöne Lüge, die das reine Böse war.
    Kalendarisch gesehen hatte das Kreuzen ihrer bis dahin unterschiedlichen Pfade erst vor wenigen Wochen stattgefunden. Erfahrungstechnisch lag es Ewigkeiten zurück.
    Der Hass machte ihn unten steif, wobei die Erregung nichts damit zu tun hatte, dass er irgendetwas attraktiv fand, ganz im Gegenteil.
    Er wollte sie in Stücke reißen und sie dabei schreien hören. Sie sollte selbst spüren, wie es war, machtlos jemandem ausgeliefert zu sein, dem sie scheißegal war.
    Sie sollte betteln.
    Als merke sie genau, woran er dachte, grinste die Dämonin, als hätte sie ein Geburtstagsgeschenk bekommen. »Möchtest du etwas Bestimmtes, Jim?«

Zweiundvierzig
    Mels hörte die Tür hinter Jim Heron ins Schloss fallen, aber sie achtete nicht darauf. Sie konnte den Blick nicht von Matthias’ Gesicht losreißen. Wie durch ein Wunder hatte er sich verwandelt, von Grund auf: Seine Haut hatte zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, einen warmen Farbton angenommen, statt vor Schmerz grau zu sein. Seine Narben waren verblasst. Und seine Augen …
    Seine Augen .
    Das, welches zuvor ganz trübe gewesen war, war jetzt vollkommen klar, als hätte es nur an einer kaputten Kontaktlinse gelegen, die er endlich entfernt hatte.
    Nur dass es eben kein Materialdefekt gewesen war.
    »Was …« Weiter kam sie nicht, sie war zu verwirrt.
    »Ich weiß auch nicht.« Matthias schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.«
    Mels berührte die kaum noch erkennbaren Narben. »Du bist geheilt.«
    Wie war das möglich?
    Hektisch schoss Mels’ Blick zum Spiegel, vor ihrem geistigen Auge sah sie Jim Heron wieder in allen Einzelheiten dort stehen.
    Und dann hörte sie Matthias’ Stimme: Ich glaube an die Hölle … weil ich da gewesen bin …
    Oh mein Gott … buchstäblich.
    »Dahinter steckt viel mehr, stimmt’s?«, fragte sie gestelzt. »Und es hat mit Heron zu tun.«
    Matthias drückte seine Lippen in ihre Hand und küsste sie. Mehr Antwort bekam sie nicht.
    In der folgenden Stille dachte sie an etwas, das sie vor vielen Jahren einmal zu ihrem Vater gesagt hatte. Sie war damals ein typischer Teenager gewesen, mit nichts und niemandem einverstanden. Und so hatte sie auf dem Heimweg von der Kirche verkündet, sie glaube nicht an Gott oder Himmel und Hölle – warum also müsse sie sich jeden Sonntagvormittag vermiesen lassen?
    Ihr Vater hatte in den Rückspiegel gesehen und entgegnet: »Nur weil du nicht daran glaubst, heißt das noch lange nicht, dass es nicht real ist.«
    Als sie jetzt in das Gesicht des Mannes, den sie liebte, blickte, konnte sie die Verwandlung nicht fassen – und dennoch konnte sie mit dem Finger über seine unversehrte Haut streichen.
    Und wenn sie darüber nachdachte, dann war wenig von dieser ganzen Geschichte zu verstehen: Weder der Anfang vor dem Friedhof noch die beiden Männer bei Matthias noch das, was unter Wasser mit ihr passiert war. Und das hier ebenfalls nicht.
    Aber wie ihr Vater gesagt hatte: Das bedeutete noch lange nicht, dass es nicht real war.
    »Ich möchte dich küssen.« Matthias betrachtete ihren Mund. »Das ist das Einzige, was ich weiß.«
    Das konnte sie nur zu gut nachvollziehen. In diesem ganzen verwirrenden Chaos und dem Gefühlswirrwarr nach dem Schock gab es nur eins, was ihr greifbar, was ihr schlüssig erschien – dass sie auf jede nur mögliche Art mit ihm zusammen sein wollte.
    Die Lippen keinen Zentimeter von seinen entfernt, flüsterte sie: »Ich glaube, das Bett ist jetzt frei.«
    Matthias strich über ihren Mund. Dann stand er auf und hob sie hoch, einen Arm unter ihren Knien, den anderen unter ihren Achseln.
    »Nicht, warte, ich bin zu …«
    Schwer hatte sie sagen wollen. Aber er trug sie ohne das geringste Humpeln vom Stuhl zum Bett.
    »Was ist vorhin im Bad passiert?«
    Statt eine Antwort zu geben, legte er sie auf die Decke und kniete sich rittlings über sie. »Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich bin reingegangen, und Adrian hat … Lass uns jetzt nicht sprechen.

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