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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Aufkleber auf den Päckchen lesen konnte.
    1 Le Rouge war leicht zu finden, und sie zog einen der Lippenstifte aus dem ordentlichen Stapel, öffnete die Schachtel und ließ das schimmernde Metallröhrchen herausgleiten. Ah, wie schön, kein Kratzer darauf und noch vollkommen unberührt. Sie zitterte beinahe, als sie die perfekt geformte Lippenstiftsäule herausdrehte.
    Bei dem Geruch verdrehte sie verzückt die Augen.
    Die Therapeutin hatte recht gehabt: Der Panikanfall im Büro hatte nicht ewig angehalten, und als Devina hinterher ihrer Arbeit nachging, war die Verlustangst, die sie beim Wegwerfen des Lippenstifts empfunden hatte, von anderen Dingen überdeckt worden. Leider war sie jedoch zurückgekehrt, als Devina wieder bei sich zu Hause vor ihrem Spiegel saß und eigentlich gerade zu ihrer Wand heruntersteigen und etwas Zeit mit ihren Kindern verbringen wollte.
    Und schon war die Stimmung im Eimer gewesen.
    Ihre Gedanken waren im Handumdrehen außer Kontrolle geraten, Bilder von Müllpressen, triefenden Abfalltonnen und überfüllten, stinkenden Müllkippen trieben ihr die Tränen in die Augen.
    Sie hätte auch den Lippenstift aus dem Papierkorb der Praxis fischen können, aber sie wollte die Religion der Therapeutin zumindest zum Teil würdigen: Es hätte exakt ihrem üblichen Teufelskreis entsprochen, sich auf genau diesen speziellen Stift zu fixieren und ihn sich zurückzuholen, egal, was sich ihr in den Weg stellte.
    Aber so durfte sie nicht weitermachen – und deshalb war sie jetzt hier und nicht in der Praxis und hatte dieses frische, hübsche neue Röhrchen als Ersatz für das im Namen der persönlichen Weiterentwicklung geopferte.
    Es gab noch fünf weitere in ihrer Farbe, alle zu einem bezau bernden kleinen Stapel aufeinandergeschichtet. Sie wollte schon alle einstecken, als Notvorrat für ihren Notvorrat, beherrschte sich aber gerade noch. Schloss die Schranktür und huschte außer Reichweite.
    Sie war stolz auf sich, als sie sich von dannen machte.
    Schluss jetzt mit der Pause; Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.
    Als sie zurück in das Schaufenster trat, blieb sie vor einer der Puppen stehen. Sie trug eine glatte blonde Perücke und ein geblümtes Etwas, in dem Devina sich nicht mal tot erwischen lassen würde …
    Es machte sie wütend, daran zu denken, wie sie Jim Heron darin gefallen würde.
    Garantiert war das genau seine Baustelle, feminin, hübsch, nicht zu freizügig. Sittsam.
    Dieser Arsch. Dieser verlogene Schwindler.
    Selbstredend machte der Umstand, dass er sie in der letzten Runde so geschickt verschaukelt hatte, ihn nur noch attraktiver …
    Mit einem Stirnrunzeln kam ihr die Stimme der Therapeutin wieder in den Sinn. Kognitive Verhaltenstherapie … Neuprogrammierung des Gehirns durch Erfahrung.
    Die Dämonin beugte sich vor und betastete die falschen Haare, die langen, glatten Kunststrähnen in der Farbe eines gelben Diamanten.
    Sissy Barten, Jims heiß geliebtes Schätzchen, hatte genau solche Haare. Hätte so ein Kleid geliebt. Hätte brav gewartet, bis Jim auf sie zuging, hätte nie den ersten Schritt gemacht, ewig die blöde Jungfrau.
    Sie könnte sie alle beide umbringen – wobei sie das bei dem dämlichen Häschen ja schon getan hatte, als sie ihm über der Wanne die Kehle aufgeschlitzt hatte …
    Devina begann zu grinsen. Dann zu lachen.
    Sie riss der Schaufensterpuppe die Perücke von der Glatze und machte sich durch die Scheibe davon.

Sechs
    Das war ein Traum.
    Das musste ein Traum sein, sagte sich Adrian, oder etwa nicht? Verdammt noch mal, es fühlte sich real an. Alles – von dem Samtsofa unter seinem Hintern über das kalte Bier in der Hand bis hin zu der Hitze in dem Club – war spürbar und authentisch.
    Er traute sich nicht, den Kopf zu drehen. Hatte Todesangst festzustellen, dass er ganz allein an diesem lärmenden Ort ohne Hoffnung war, wo sich hohle Gestalten drängten, die genau waren wie er.
    Und wenn er allein wäre, war Eddie wirklich tot.
    Er nahm einen Schluck aus der Flasche, wappnete sich innerlich und warf den Kopf herum …
    Langsam ließ er das Bier sinken und atmete sämtlichen Sauer stoff aus seinen Lungen aus. »Hey, Kumpel«, flüsterte er.
    Eddies rote Augen schnellten zur Seite. »Ach … hallo.« Er rutschte auf seinem Platz herum. »Sag mal, ist alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja, es ist nur …«
    »Warum starrst du mich so an?«
    »Du hast mir gefehlt«, sagte Adrian leise. »Ich hatte nicht gedacht, dass ich dich jemals wiedersehe.«
    »Nur

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