Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)
habe«, meinte er trocken.
»So, so.«
Als sie ihn streichelte, wo sie es nicht sollte, zuckte er. Andererseits: Impotenz bedeutete ja nicht, dass man keine Emp findungen hatte. Sondern nur, dass man nichts damit an fangen …
Der Kraftstrom floss erneut in ihn hinein, dieses Mal stärker. Und mit einem Aufstöhnen warf er sich zurück und hob die Hüften automatisch der Quelle entgegen.
»So ist es recht«, sagte sie mit sich verzerrender Stimme. »Fühl mich. Ich bin in dir.«
Das lang vermisste sexuelle Beben raste durch seinen Körper – jene Aggression und das Bedürfnis, in etwas einzudringen, das er so lange nicht mehr gespürt hatte. Mein Gott, es erinnerte ihn daran, dass er ja eigentlich ein Mann war, kein kaputter, androgyner …
Scheiße, das war gut. Mann … so gut.
»Sieh mich an«, befahl sie, während sie seinen Schwanz bearbeitete. »Sieh mich an .«
Er war von dem ungewohnten Gefühl so abgelenkt gewesen, dass er ganz vergessen hatte, wer ihn da befummelte. Ihr Anblick saugte jegliche Empfindung aus ihm heraus, seine Emotionen wurden kraftlos, auch wenn sein Körper weiterhin gut dabei war. Sie war schön, aber sie war … so saftig wie eine Tollkirsche.
»Gefällt dir das nicht, Matthias?«
Nein. Überhaupt nicht. »Nein, kein bisschen.«
»Du lügst. Und wir müssen zu Ende bringen, was wir angefangen haben, du und ich. Jawohl, das müssen wir.«
Devina betrat Saks Fifth Avenue in der Caldwell Galleria Mall um kurz vor fünf Uhr morgens. Sie schritt einfach durch die Scheibe eines Schaufensters hindurch, posierte einen Moment lang mit den Puppen in pastellfarbenen Kleidchen. Als sie den Rücken durchbog, spürte sie, wie ihre Brüste die Nähte der Bluse unter dem Mantel strafften.
Der Frühling stand vor der Tür, und das waren gute Neuigkeiten für ihre Oberschenkel.
Vielleicht würde sie, wenn sie schon einmal hier war, auch gleich ein paar Sachen von der Stange mitnehmen.
Mit einem Shoppinghunger, der durch ihre Adern pulsierte, sprang sie um die Ecke und setzte die Bewegungsmelder außer Betrieb. Eine Sekunde lang überlegte sie, die Überwachungskameras weiterlaufen zu lassen – nur so aus Spaß.
Nichts war aufregender, als beobachtet zu werden, selbst wenn es nur ein dickbäuchiger Mensch an einem Schreibtisch war am Ende einer Nachtschicht, die er vermutlich sowieso halb verschlafen hatte.
Aber es gab einen ernsthaften Grund für ihr Kommen, weshalb sie sich zusammenriss.
Ihre Stilettos klackerten auf dem polierten Marmorfußboden; sie mochte das hallende Geräusch, weswegen sie härter auftrat, um ihre Herrschaft über die Leere in alle Richtungen zu erstrecken. Mein Gott, sie liebte diesen Geruch: Bohnerwachs und Parfüm und Kosmetik und … Reichtum.
Im Vorbeigehen inspizierte sie die Handtaschen-Auslage an der Wand – Prada, Miu Miu, Chanel. Selbst in dem gedämpften Licht der Nachtbeleuchtung sahen die Sachen toll aus, und als sie bei Gucci ankam, knickte sie ein. Sie schlüpfte durch das Sicherheitsgitter, griff sich eine Pythontasche in Dunkelgrün und eilte weiter.
Mal abgesehen von Sex waren Nobelkaufhäuser der beste Kick, den es gab: Tausende und Abertausende Quadratmeter voller Gegenstände, die ordentlich sortiert, etikettiert und katalogisiert waren. Und geschützt.
Der feuchte Traum jedes Zwangsneurotikers.
Also musste sie gut aufpassen. Sie spürte bereits, wie sie eine Bindung zu den Sachen aufbaute, und wenn sie so weitermachte, würde sie Gefahr laufen, einen Besitzanspruch auf all diese kostbaren Dinge zu entwickeln. Und das täte niemandem gut. Denn dann müsste sie die Menschen töten, die in den Laden kamen, um sie zu kaufen – wie anstrengend.
Aber es bestätigte sie darin, dass sie ihre eigene Kollektion endlich mal online stellen sollte.
Die nächste Jungfrau, die sie abschlachten würde, um ihren Spiegel zu schützen, sollte sie anschließend vielleicht wie derbeleben und losschicken, um ihre Sachen an den Mann zu bringen.
Wenigstens gab es haufenweise Computerprogrammierer, die keine Ahnung hatten, wie sie ihre knochigen Ärsche flachgelegt kriegen sollten.
Nun stand sie vor den Kosmetikständen in der Mitte der Verkaufsfläche, alles hübsch gruppiert; Chanel typisch schwarz und glänzend, alles von Lancôme in Vitrinen … und Yves Saint Laurent mit ganz viel Gold.
Sie schwirrte hinter den Tresen, ließ das Schloss des unteren Schranks aufspringen und ging in die Hocke. Ihre Handfläche gab Licht ab, sodass sie die winzigen
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