Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
Schaukelstuhl, den breiten Sessel in der Ecke schweifen. So vertraut, so geborgen.
    Sie war sich nicht bewusst, die Augen geschlossen zu haben oder eingeschlafen zu sein, aber etwas später wurde sie von einem eigenartigen Geräusch geweckt.
    Ein Kratzen.
    Sie schreckte auf und hob den Kopf. Draußen vor dem Fliegengitter saß ein kleiner Hund. Sein Fell stand in alle Richtungen ab, der Kopf zur Seite geneigt, die Augen unter den buschigen Augenbrauen gütig.
    Mels setzte sich auf. »Na … hallöchen.«
    Erneut klopfte das Tier mit der Pfote an das Gitter, aber ganz vorsichtig, als wolle er nichts kaputtmachen.
    »Äh, wir sind kein Hundehaushalt, fürchte ich.« Sie hatten nie ein Haustier gehabt. »Hast du dich verlaufen?«
    Sie rechnete damit, dass er weglaufen würde, wenn sie näher käme, aber er blieb einfach vor der Tür und setzte seinen Po auf dem Boden ab, als gebiete das die Höflichkeit.
    Sobald sie die Fliegengittertür zur Seite schob, schoss er herein und propellerte zu ihren Füßen mit dem Schwanz.
    Mels ging vor ihm in die Hocke und suchte nach einem Halsband oder Anhänger oder dergleichen …
    »Hallo.«
    Mels erstarrte.
    Dann drehte sie sich so schnell zur Tür um, dass sie umkippte.
    Dort im Sonnenlicht stand … Matthias.
    Mels fasste sich an den Hals und atmete schwer.
    Er hob eine Hand. »Ich … äh … ja, also … hallo …«
    Als er so vor sich hinstotterte, kam sie zu dem Schluss, dass es jetzt endlich passiert war. Statt sich zu erholen, hatte sich ihr Gehirn endgültig von der Realität abgekoppelt.
    Moment, Moment, Moment. Das musste ein Traum sein.
    Oder? Das war nur ein Traum – sie war auf der Couch eingeschlafen und malte sich aus, dass das, was sie sich wünschte, tatsächlich geschah.
    Seine Stimme klang so perfekt in ihren Ohren: »Ich weiß, ich hatte gesagt, ich würde nicht zurückkommen, aber ich dachte mir, jetzt, wo die Story erschienen ist, dürfte ich dich vielleicht sehen.«
    »Du bist tot.«
    »Nein.« Er machte Anstalten hereinzukommen, stockte dann aber. »Darf ich?«
    Sie nickte benommen, denn wie sollte man auch sonst darauf reagieren?
    In ihrem Traum war er genau wie früher, groß, mit hartem Gesichtsausdruck, ernsthaft. Allerdings humpelte er nicht, und seine Augen und Narben waren noch wie damals, als er sie verlassen hatte.
    Nachdem der Engel ihm die Verletzungen abgenommen hatte.
    Matthias lehnte sich an den Türpfosten. »Ich war erstaunt, dass du die Story jemand anderem gegeben hast.«
    Sieh mal einer an, ihr Unterbewusstsein war auf dem aktuellen Stand der Ereignisse. »Es war besser so. Sicherer.«
    »Ja, ich …«
    »Ich liebe dich.« Jetzt war er es, der erschrocken zusammenzuckte. »Entschuldige, aber das musste ich dir sagen. Ich wache bestimmt bald auf, und dann würde ich mich ärgern, wenn ich es nicht wenigstens ein einziges Mal zu dir gesagt hätte. Auch wenn es nur im Traum ist.«
    Er schloss die Augen, als hätte er einen physischen Schlag eingesteckt.
    »Ich weiß, was der Engel bei dir gemacht hat«, erklärte sie. »Du weißt schon, wegen der Narben und allem. Deshalb weiß ich, dass du mich in der Hinsicht nicht belogen hast. Oder auch über deine Gefühle. Und um ehrlich zu sein, war das das Einzige, was mich bei der Stange gehalten hat.«
    Irgendwann machte er die Augen wieder auf. »Das hier ist kein Traum.«
    »Doch, natürlich.«
    »Ich lebe, Mels. Ich bin hier, und ich bleibe.«
    »Mhm.« Was sonst sollte er in ihrem eingebildeten Realitätskonstrukt auch sagen? »Du sollst nur wissen, dass ich verstehe, warum du getan hast, was du getan hast. Und ich bin ehrlich froh, dass du über die X-Ops ausgepackt hast. Du hast das Rich tige getan und einen guten Abschluss gefunden. Insofern kannst du wohl kaum in der Hölle gelandet sein. Oder?«
    Matthias ging zu ihr und kniete sich auf den grasgrünen Teppich, der auf den Steinplatten wie ein Fleckchen Wiese wirken sollte.
    »Dies ist kein Traum.« Mit zitternder Hand berührte er ihr Gesicht. »Glaub mir.«
    »Das ist genau das, was ich von dir hören wollen würde«, mur melte sie und hielt seine Handgelenke fest. »Oh mein Gott …«
    Als sie seinen Geruch einatmete, schmerzte ihr gebrochenes Herz so stark, dass sie es kaum ertrug, denn sie wusste, sie würde bald aufwachen, und es wäre vorbei, und sie müsste zurück in eine Welt, in der sie ihn wahnsinnig vermisste, in der Dinge nicht gesagt wurden, die hätten gesagt werden müssen, in der niemals sein würde, was hätte sein

Weitere Kostenlose Bücher