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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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durchaus die acht Schlafzimmer her, die in der Anzeige gestanden hatten.
    Dann drehte er sich zur Tür um. »Kommt ihr jetzt rein? Oder müsst ihr euch noch ein bisschen in die Hose pinkeln?«
    Gemecker. Gejaule. Missbrauch seines Namens.
    Ja, ja, schon gut.
    »Bringt gleich mal ein paar Sachen mit rein, ja?«, rief er.
    Im hinteren Teil des Hauses fand Jim eine Küche aus den Vierzigern und einen Garten, der kein Ende nahm.
    Musste in seiner Glanzzeit ein vornehmes Haus gewesen sein …
    Das langsame, rhythmische Schlagen einer Standuhr ertönte, und Jim fragte sich, wo das blöde Ding wohl stand.
    Eins, zwei, drei, vier …
    Versonnen zählte er mit, während er wieder nach vorn ging und sich nach dem großen Zeitmesser umsah.
    Acht … neun …
    Stirnrunzelnd stieg Jim die Treppe hinauf. Die Uhr musste wohl auf dem breiten, flachen Absatz auf halber Höhe zwischen den Stockwerken stehen.
    Dort stand sie aber nicht.
    Zehn …
    Gerade als ihm die Sache allmählich spanisch vorkam, trugen Adrian und Matthias eine Ladung herein, und ihre Stimmen hallten durchs Haus.
    Statt ihnen zu helfen, ging Jim weiter nach oben in den ersten Stock.
    Elf …
    Er stellte den Springerstiefel auf die letzte Stufe.
    Zwölf …
    Hier war sie auch nicht, zumindest nicht auf den ersten Blick zu sehen. Nur offene Türen, die von allen Seiten den großen, luftigen Flur zierten, dessen Sitzbereich – ausgelegt mit einem Orientteppich – so groß war wie die gesamte Wohnung über der Garage …
    Dreizehn …
    Oder hatte er sich das bloß eingebildet?
    Er rubbelte sich den Nacken und erwog kurz, die ganze Sache abzublasen. Aber das wäre Quatsch und feige – und die Uhr hatte nicht eine Stunde mehr als möglich geschlagen.
    Punkt.
    Kopfschüttelnd trabte er zurück ins Erdgeschoss. »Ich muss los«, teilte er den beiden Jungs mit.
    Adrian gab keine Antwort, sah aber nicht glücklich aus. Was vermuten ließ, dass er sich denken konnte, wohin Jim wollte. Und tatsächlich murmelte er schnell: »Sei vorsichtig.«
    Matthias stellte einen Wäschekorb voller schmutziger – nein, Moment, sauberer? – Klamotten ab. »Ich bleibe auch nicht mehr lange.«
    Jim spürte ein Ziehen im Brustkorb, als hätte jemand ganz kurz sein Herz zusammengequetscht. »Ja, okay.«
    »Ich werde dich nicht mehr wiedersehen, oder?«
    »Nein. So läuft es nun einmal.«
    »Genau wie eine X-Ops-Operation, was? Du gehst rein, erledigst deinen Auftrag und haust ab.«
    »So in der Art.« Selbst jetzt, nach der Runde, hatte Jim Matthias noch nicht genau erklärt, wie das alles funktionierte – und der hatte nicht nachgefragt. Aber sein alter Boss war nicht blöd. Die beiden sahen einander schier endlos an, bis Jim die Anspannung nicht mehr aushielt.
    »Viel Glück bei Mels«, sagte Jim.
    »Dir auch bei …« Matthias sah sich um. »Was auch immer du hier tust.«
    »Danke, Mann.«
    Matthias räusperte sich. »Ich bin dir immer noch etwas schuldig.«
    »Ach was. Seit gestern sind wir quitt.«
    Matthias streckte die Hand aus, und Jim ergriff sie fest. Komisch, damals, als sie ihr Training bei den X-Ops anfingen, hatten sie einander auch die Hand geschüttelt. Keiner von beiden hatte zu dem Zeitpunkt einen blassen Schimmer gehabt, auf was sie sich einließen. Und jetzt wieder das Gleiche, nur dass dies ein Abschied war, keine Begrüßung.
    »Wenn du mich brauchst …«, setzte Matthias an.
    »Pass einfach auf dich auf.«
    Und dann umarmten sie sich doch, eine dieser muskulösen, sehr männlichen Brustkorb-an-Brustkorb-Umarmungen, die gerade lang genug dauerten, um einander die Schultern halb zu zertrümmern. Und dann trennten sie sich.
    Jim verabschiedete sich nicht. Er drehte sich einfach um … und löste sich in Luft auf.
    Unten in den Tiefen der Hölle saß Devina auf ihrem Arbeitstisch. Ihre verwesenden Beine baumelten über die Kante, der Kopf war gesenkt, die Klauenhände so fest ins Holz gegraben, dass sie durch die fleckige Oberfläche ins Innere drangen.
    Sie hatte gegen die Regeln verstoßen – und verloren.
    Sie hatte versucht, sich an die Regeln zu halten – und verloren.
    Noch ein Sieg, und Jim hatte das Spiel gewonnen.
    Die Peinlichkeit des Ganzen war fast schlimmer als das Schreckgespenst, den Krieg nicht für sich zu entscheiden: Sie hatte sich immer ihrer Fähigkeit gerühmt, die fehlerhaften Krea turen des Schöpfers auf ihre Seite zu ziehen, und Jim hätte da keine Ausnahme bilden dürfen. Ja, nachdem sie beide in dem Bootshaus gevögelt hatten, war sie

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