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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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bereit, ob nun Mensch oder Devina. Hund – klug, wie er war – ging unter dem Bett in Deckung.
    »Alles in Ordnung«, sagte Ad. So überzeugend wie jemand, der gerade aus einer Schlagader blutete.
    Als Jim um die Ecke schoss, dachte er: Ja. Klar doch .
    Der Engel saß auf dem Boden im Sonnenlicht, das durch die dünnen Vorhänge strömte, dunkle Ringe unter den Augen, die schwarzen Haare zerzaust, mit zittrigen Händen an seinem T-Shirt-Kragen zerrend. Seine Piercings – in der Lippe, beide Ohrläppchen hinauf, an der Augenbraue – waren das Einzige, was funkelte. Alles andere war wie tot.
    Seine Kontrollleuchte war erloschen.
    Jim streckte ihm die Hand entgegen. »Komm, steh auf.«
    Der andere Engel umschloss seine Finger, und ganz kurz nahm Jim ein unangenehmes Brennen wahr, das durch seinen Unterarm strömte und seine Instinkte auf ungute Weise zum Kribbeln brachte. Aber sobald er Ad hochgehievt hatte, verschwand es.
    »Warst du schon bei Nigel und den Jungs?«, fragte Adrian, während er herumlief, als wollte er abschütteln, was auch immer ihm so an die Nieren gegangen war.
    »Wozu, zum Teufel?«
    »Auch wieder wahr.«
    Damit ging der andere Engel ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Man hörte die Klospülung, dann die Dusche und schließlich das Waschbecken.
    Jim lehnte sich an den Türrahmen und sprach mit der dünnen Holzplatte vor ihm. »Worum ging es in dem Traum?«
    Da keine Antwort kam, ballte er eine Faust und hämmerte. »Adrian. Erzähl schon.«
    Jeder wusste, dass Devina alle möglichen Tricks anwandte, um zu kriegen, was sie wollte. Die Vorstellung, sie wäre vielleicht durch Ads mentale Hintertür eingebrochen, während er schlief, war keine verheißungsvolle.
    Er trommelte weiter gegen die Tür.
    Immer noch keine Antwort, also pfiff er auf den Anstand und marschierte einfach rein.
    Durch den durchsichtigen Duschvorhang sah er Adrian auf dem Boden, mit dem Hintern auf den Fliesen: Er hockte in der Kabine, die Knie angezogen, die Ellbogen dicht an die Brust gedrückt, den Kopf in den Händen vergraben. Aber er weinte, fluchte oder jammerte nicht, und das war vielleicht das Un heimlichste daran. Er saß einfach nur unter dem warmen Strahl, den riesigen Körper zusammengefaltet.
    Jim klappte den Klodeckel herunter und setzte sich. »Sprich mit mir.«
    Nach einer Weile sagte der Engel rau: »Sie war Eddie. In meinem Traum war sie Eddie.«
    Scheiße. »Das bringt einen natürlich zum Schreien.«
    »Er war auch da. Genauer gesagt, hat er mich geweckt. Verflucht, Jim … ihn zu sehen, war …«
    Der Satz blieb in der Luft hängen, während Jim eingehend die Klinge seines Dolchs inspizierte. »Ja, ich weiß.«
    »Ich werde sie umbringen.«
    »Nur wenn du schneller bist als ich.«
    Adrian ließ die Arme sinken, sodass seine Fäuste in der schwappenden Pfütze lagen, die sich um ihn herum bildete. Er sah niedergeschlagen aus, aber das würde nicht lange anhalten. Seine eisige Wut würde zurückkehren, sobald die Dämonin in seine Nähe käme, und offen gestanden wäre die vorhersehbare Reaktion ein Problem: Es war nicht erstrebenswert, wenn der Kollege, der einem eigentlich den Rücken decken sollte, auf eigene Faust losschlug. Aber mit jemandem in diesem Geisteszustand war schwer zu reden.
    »Ich glaube, du solltest Nigel um jemand anderen bitten«, sagte Ad leise. Als könne er Gedanken lesen.
    »Ich will niemand anderen.«
    Was eine Lüge war. Jim war immer noch damit beschäftigt, seine eigenen Fähigkeiten und Waffen auszutesten – klar, die Lernkurve verlief nicht mehr ganz so steil wie in den ersten Runden, aber er war noch lange nicht am Ende angekommen. Und Devina war kein Feind, bei dem eine gerade so ausreichende Leistung auch nur annähernd akzeptabel war.
    Also brauchte er einen felsenfesten, unerschütterlichen Partner, der ihm den Rücken freihielt.
    Wenn man ehrlich war, dann war es Eddie, der hier fehlte. Und genau deshalb war er vom Feind aus dem Verkehr gezogen worden.
    Miese Schlampe.
    »Kennst du noch jemanden?«, fragte Jim.
    »Es gab da noch einen Typen – über mir und Eddie. Fast auf Nigel und Colins Ebene. Aber er hat sich ein paar Probleme eingehandelt. Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass er im Zwischenreich ist. Er war allerdings wirklich total unberechenbar. Insofern kannst du genauso gut bei mir bleiben.«
    »Wir müssen Eddie irgendwie zurückkriegen …«
    »Er wäre der Einzige, der weiß, wie das geht.« Adrian stieß ein Stöhnen aus und stand auf, seine

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