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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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auch etwas zu sehen. »Ja, das ist die Prostituierte, die in dem Motel gefunden wurde – ich erkenne die Klamotten. Diese Zeichen hatte sie aber nicht auf dem Bauch, als sie herkam.«
    »Und genau darum geht es.« Mels unterdrückte ihre Paranoia. »Auf den offiziellen Fotos ist nichts zu sehen, aber auf diesen, die angeblich vorher aufgenommen wurden, schon. Deshalb würde ich gern wissen, ob sie irgendwie retuschiert wurden.«
    Suraj blickte auf und sah sie an. »Hast du die Dateien dazu? JPEG s oder GIF s?«
    »Nein, man hat mir nur die Ausdrucke gegeben, und mehr bekomme ich auch nicht.«
    »Darf ich die mal kurz mit an meinen Arbeitsplatz nehmen? Da habe ich ein Mikroskop.«
    Mels rutschte etwas näher an ihn heran. Leise sagte sie: »Die Polizei weiß nichts von diesen Fotos, und ich bin nicht sicher, was der Eigentümer damit machen wird.«
    »Dann behalte sie für dich.«
    »Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dem Gesetz nicht im Weg stehen werde, falls es so weit kommen sollte. Ich hab die Bilder noch nicht lange, und ich werde mich schnell an die Behörden wenden, falls angebracht.«
    »Aber wahrscheinlich willst du nicht, dass ich sie einscanne und am Rechner analysiere, richtig?«
    »Mir wäre es lieber, wenn es keine Kopien gäbe – besonders nicht in elektronischer Form.«
    »Okay, ich kann auch unter dem Mikroskop eine Menge erkennen.« Suraj stand auf. »Wartet zehn Minuten, und ich sehe mal, was sich machen lässt.«
    Als er gegangen war und Tony mit Papierkugeln auf den Mülleimer zielte, rieb Mels sich erneut den Nacken und dachte an das, was sie in ihrer Hosentasche gefunden hatte.
    »Du weißt nicht zufällig auch noch jemanden, der sich mit Ballistik auskennt?«
    »Doch, rein zufällig schon. Was hast du denn?«
    Mels massierte sich die Schläfen. »Offen gesagt, Kopf schmerzen.«
    »Du hast dir noch nichts aus dem Automaten gezogen, du musst endlich etwas essen.«
    »Guter Hinweis, mein Freund.« Sie stand auf. »Sehr guter Hinweis.«

Siebenundzwanzig
    Während Jim gegenüber der Leichenhalle in dem Pausenraum stand, wurde ihm mal wieder bewusst, dass Unsichtbarkeit ihre Vorteile hatte – und einen manchmal ganz schön Nerven kosten konnte.
    Er hatte es sofort gemerkt, als Mels Carmichael den Gebäud ekomplex des St. Francis’ betreten hatte, und in Anbetracht der Polizistendichte im Keller war er nicht gerade überrascht gewesen, dass sie schnurstracks hierhergekommen war. Blöderweise hatte er aber auch eine Spiegelung von Devina irgendwo in der Nähe gespürt, die er allerdings nicht genau lokalisieren konnte.
    Und dann hatte er die Fotos gesehen.
    Im Gegensatz zu der Reporterin, ihrem Kollegen mit dem gesunden Appetit und dem Kittelheini wusste er ganz genau, was für Zeichen das waren und von wem sie stammten.
    Und auch, wer sie von der Leiche entfernt hatte.
    Diese Symbole auf dem Bauch der Toten waren die gleichen wie bei Sissy. Eine Sprache, eine Kennzeichnung, vielleicht sogar eine Botschaft. Und was Devina einritzte, konnte vermutlich auch wieder gelöscht werden – immerhin erschuf sie regelmäßig ein dreidimensionales Bild der Vollkommenheit und legte es über ihr wandelndes, sprechendes Kadaver-Ich.
    Eine Ausradierung lag nicht außerhalb des Möglichen …
    Als der Kerl mit dem Kittel aufstand, folgte Jim ihm und den Fotos in die Leichenhalle, auch wenn er absolut nichts tun konnte, und ließ die Reporterin allein, was wahrscheinlich nicht die schlauste Idee war.
    Aber warum sollte Devina extra eine x-beliebige Frau umbringen? Man würde doch meinen, dass sie mit dem eigentlichen Spiel genug zu tun hatte. Und diese Prostituierte war eindeutig keine Jungfrau gewesen, daher konnte sie nicht benutzt werden, um den Spiegel der Dämonin zu schützen …
    Haarfärbemittel. Blondierung, um genau zu sein.
    Geglättete Haare.
    Genau wie Sissys.
    Das konnte doch kein Zufall sein. »Heilige Schei…«
    Der Kittelmann blieb mitten in dem Polizeigewimmel abrupt stehen und sah sich um – und Jim schalt sich für sein Mundwerk. Unsichtbar war das eine; geräuschlos etwas ganz anderes.
    Als der Bursche den Flur hinunter und in ein enges, mit Technik vollgestopftes Büro ging, passte Jim auf, dass er ihm nicht in die Quere kam, und lehnte sich an eine weiße Tafel, auf der eine Tabelle mit Namen, Daten und Tätigkeiten stand. Ein paar Minuten später klingelte das Telefon, und Jim hätte am liebsten das Kabel aus der Wand gerissen, damit der Mann sich wieder auf seine Aufgabe

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