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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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konzentrierte.
    Aber mal ehrlich. Er wusste doch schon Bescheid; die Frage war nur, auf wen er wütender sein sollte, auf sich, auf Devina …
    Plötzlich fiel Jim etwas ein. Adrian hatte heute Morgen bei der Übergabe erwähnt, er habe mit der Reporterin die halbe Nacht am Tatort eines Mordes verbracht.
    Was für ein beschissener Zufall.
    Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis der Mann sich vom Mikroskop wieder erhob und zurück zu den beiden im Pausenraum ging.
    »Also, wie sieht es aus«, fragte Mels, als er sich setzte.
    »Okay, ich muss vorweg sagen, dass ich ohne die Bilddatei selbst oder die Möglichkeit, sie zu pixeln oder einzuscannen, keine hundertprozentige …«
    Als über ihren Köpfen ein Scheppern ertönte, sahen sie alle auf und schirmten hastig ihre Augen ab, weil ein Regen feiner Partikel aus den Deckenquadraten hinabrieselte.
    »Wie lang dauern diese Bauarbeiten denn schon?«, erkundigte Tony sich über das schrille Kreischen der Säge hinweg.
    »Ewigkeiten.« Der Kittelmann legte die Fotos nebeneinander auf den Tisch. »Also, wie gesagt, ohne Gewähr, aber das ist meine Einschätzung. Soweit ich es unter dem Mikroskop erkennen konnte, wurde nichts retuschiert. Das heißt jetzt natürlich nicht wahnsinnig viel, weil ich nur die Ausdrucke hatte, und man kann ziemlich raffinierte Sachen mit Fotos anstellen, wenn man die passende Ausrüstung hat.«
    Mels atmete tief ein. »Tja, dann danke …«
    Suraj hielt die Hand hoch. »Moment, ich bin noch nicht fertig. Die Tote wies eine Rötung in der Bauchgegend auf, aber das ist natürlich nicht das Gleiche wie auf diesen Bildern. Und ich erinnere mich an das Muster, das war auch auf dem Bauch des Mädchens, das im Steinbruch gefunden wurde …«
    Ein weiteres, noch lauteres Krachen wie Donnergrollen ertönte durch die Decke, als wäre direkt über ihnen etwas auf den Boden gefallen.
    Das Letzte, was Jim sah, bevor das Chaos ausbrach, war Mels, die einen Blick gen Himmel sandte. Eine Sekunde später brach ein 1 , 80 m mal 2 , 50 m großes Stück der Zwischendecke aus dem Trägergitter. An einer Seite hing es noch fest, sodass es nach unten klappte und wie ein Pendel genau auf Mels zuschwang.
    Jim machte einen Satz nach vorn und schubste sie von dem orangefarbenen Stuhl aus der Bahn. Seine Schultern und sein Rücken bekamen statt ihr die Wucht des Aufpralls ab, die scharfen Kanten schnitten blutig in sein Fleisch, während alle im Zimmer schrien und in Deckung gingen.
    Der Schmerz zwang ihn dazu, sich zu zeigen, aber das war nicht das größte Problem. Als er durch das dunkle Loch in der Decke blickte, begegnete er dem Blick … eines Handwerkers, den das Licht im Pausenraum von unten beleuchtete.
    Er stand breitbeinig auf den Balken, die Hände in die Hüften gestützt, und irgendetwas stimmte mit ihm nicht.
    Seine Augen waren schwarz wie die Tiefen der Hölle.
    »Devina«, zischte Jim.
    Schlagartig griff sich der Handwerker an die Brust und kippte nach vorn. Sein Körper stürzte mit einer eigenartigen Anmut, das Werkzeug in seinem Gürtel flog hoch wie die Haare eines Models vor einem Ventilator.
    Jim warf sich ein zweites Mal in die Bresche und fing den Mann mit den Händen auf.
    Plötzlich redeten alle auf einmal, aber Jim kümmerte sich nicht darum. Er war zu sehr damit beschäftigt, den bewusstlosen Handwerker auf den Boden zu legen – und Devinas abrupten Abgang zu spüren.
    Verflucht …
    »Ach, du lieber Gott.« Mels ging in die Hocke.
    Ein spitzer Ellbogen schob Jim beiseite, der Mann mit dem Kittel ging auf die Knie und legte die Fingerspitzen seitlich auf den Hals des Handwerkers. Jim gab ihm Raum …
    »Jim Heron.«
    Jim sah die Reporterin an, die wiederum ihn anstarrte, im Aufstehen begriffen. Verdammte Scheiße , dachte er bei ihrem angriffslustigen Blick.
    »Also?«, forderte sie von ihm. Dass sie fast tot gewesen wäre, erschreckte sie offenbar nicht. »Und streiten Sie es ja nicht ab. Ich habe Ihr Foto an verschiedenen Stellen gesehen.«
    »Ich bin sein Zwillingsbruder.«
    »A-ha.«
    Der Krankenhausmitarbeiter sah auf. »Wähl doch mal jemand die Neun-null-null auf dem Apparat da. Sagt, wir befänden uns vor der Leichenhalle.«
    Matthias’ Herzensdame kam in die Gänge und führte die Anweisung ruhig und rasch aus. Dann ging sie zu ihrem Zeitungskollegen, dem es trotz der Dramatik gelungen war, ein Snickers auszuwickeln und hineinzubeißen.
    »Alles okay bei dir?«, fragte sie ihn.
    »Das war knapp«, brummte er mit Blick auf den

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