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Die Behandlung: Roman (German Edition)

Die Behandlung: Roman (German Edition)

Titel: Die Behandlung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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nur eines: das verdammte Geld. »Dann glauben Sie also, dass sie mich nächste Woche wieder aus der U-Haft entlassen?«
    »O ja – das garantiere ich Ihnen.«

30. KAPITEL
     
    Caffery begriff sehr schnell, dass Carmel Peach unter Medikamenteneinfluss stand. Alek war nachts auf eine andere Station verlegt worden, und Carmel saß jetzt am Fußende seines Bettes und entfernte mit einem Löffel sorgfältig die Zwiebeln aus einer Schüssel Minestrone und schaufelte sie in eine Serviette. Sie wirkte, als ob alles Blut aus ihrem Körper gewichen und von ihr nichts zurückgeblieben wäre als ihre ausgetrocknete Hülle. Sie hatte sich den Nagellack abgekratzt, und die Splitter hingen noch an ihrem T-Shirt und an ihrer Jeans. Als Caffery und Souness das Zimmer betraten, blickte sie kurz auf, erkannte die beiden aber nicht wieder. Sie nahm die Polizisten kaum zur Kenntnis und beschäftigte sich sofort wieder mit ihrer Gemüsesuppe.
    »Alek.« Souness setzte sich am Fußende auf sein Bett. Caffery schloss die Tür und zog dann das Rollo herunter. »Alek«, sagte Souness leise, »Sie wissen doch sicher, weshalb wir hier sind.«
    »Um mir noch mehr Kummer zu bereiten?« Er trug ein schwarz-silbernes Elvis-T-Shirt und saß – von zwei oder drei Kissen gestützt – halb aufrecht im Bett. Seine Koteletten waren inzwischen bis zu den ergrauenden Schläfen hinauf frisch geschnitten, und an dem mobilen Tisch neben ihm klebte eine mit Buntstift ausgeführte Kinderzeichnung. »Das ist Kenny aus South Park «, hatte Rory mit Filzstift unten an den Rand geschrieben. »Aber Sie können mich ohnehin nicht mehr verletzen.« Er starrte auf seine riesigen Hände, ließ den Kopf hängen. »Jetzt nicht mehr. Tun Sie also, was Sie tun müssen.«
    »Tut uns furchtbar Leid.« Caffery sprach in demselben verständnisvollen Tonfall wie zuvor Souness. Er setzte sich ebenfalls auf das Bett und war sich der fast intimen Nähe des anderen Mannes bewusst. »Wir sind gekommen, um uns zu entschuldigen, um Ihnen zu sagen, dass es mir ganz schrecklich Leid tut, wie ich mich Ihnen gegenüber verhalten habe … Trotzdem, Alek, Sie verschweigen uns etwas. In Ihrem Haus ist noch irgendwas anderes passiert …« Er räusperte sich. »Vor Rorys Entführung muss noch was anderes passiert sein. Wir haben natürlich unsere Mutmaßungen, aber wir würden gerne von Ihnen selbst Näheres erfahren, weil …«
    Caffery hielt inne. Carmel saß plötzlich kerzengerade da. Sie schleuderte wortlos die Serviette zu Boden, rappelte sich auf, schob ihre Füße in ein Paar ausgelatschte Turnschuhe, ging ziellos in dem Raum umher, summte laut eine Melodie aus einer Autoreklame vor sich hin, nahm irgendwelche Gegenstände in die Hand und stellte sie wieder an ihren Platz, öffnete schließlich die Nachttischschublade, kramte einige Sachen hervor und warf sie dann polternd wieder hinein. Als Alek ihren Gesichtsausdruck sah, stützte er den Kopf in die Hände und saß etliche Sekunden in stummer Verzweiflung da. Caffery neigte sich ein wenig vor und sagte leise: »Tut mir Leid, Alek. Möglich, dass Sie mich für gefühllos halten, trotzdem muss es sein.«
    »Da – da da da !« Carmel sang jetzt immer lauter. Caffery blickte auf und sah, dass sie ihn wütend anstarrte. »Da-da – da- da !«
    »Carmel, Liebes«, sagte Peach, »geh jetzt bitte nach draußen.«
    Wütend kramte sie ihre Zigaretten und ihr Feuerzeug aus der Handtasche, ohne die Augen von Caffery abzuwenden, stolzierte dann aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Caffery starrte auf die geschlossene Tür und brauchte ein paar Sekunden, bis es ihm gelang, ihren zornigen Blick zu verdrängen. Dann rutschte er auf dem Bett ein wenig hin und her und sah Souness an, die die Schultern zuckte.
    »Mr. Peach …« Caffery unternahm einen neuen Versuch, bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. »Alek.«
    Peachs Kiefer fing an zu mahlen, als ob er auf einer widerlichen harten Knorpelmasse herumkaute, die er am liebsten hinuntergeschluckt oder aber ausgespuckt hätte. Er schob die Suppenschale zur Seite und lag schweigend da.
    »Wir begreifen, wie entsetzlich Sie sich fühlen müssen. Wir haben sogar einen speziell geschulten Beamten, der sich darauf versteht, Menschen zu helfen, die etwas so Grausames durchgemacht haben.«
    Peach richtete den Blick ausdrücklich auf Souness. »Ist er deshalb hergekommen? Um mir was von Ihren Spezialbeamten vorzulabern?«
    Caffery seufzte. »Ich verstehe, wie schwierig

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