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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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747, das Innere ein chromblitzender Fünfziger-Jahre-Albtraum. Fehlte nur noch die Wasserstoffblondine mit Bügel-BH. Unter der Armaturenbeleuchtung schimmerte scharlachrotes Leder. Jo hatte das Gefühl, in einem feuchten Kussmund zu sitzen. Sie packte den Schalthebel.
    Mann, wie legte man in so einem Schlachtschiff den Gang ein?
    Sie zog, sie drehte, sie drückte, bis der Schalthebel einrastete. Als sie aufs Gas stieg, machte der Wagen einen Satz nach vorn.
    Direkt auf den Randstein zu. Gerade noch rechtzeitig zerrte sie das Lenkrad herum, um gegenzusteuern. Plötzlich drang Skunks Stimme an ihr Ohr. Dann wurde hinten die Tür aufgerissen. Sophie begann zu schluchzen.
    Skunk war im Wagen. Zumindest zur Hälfte. Sie brauste die Straße hinab, während er vor Anstrengung ächzte und seine Hand unmittelbar hinter ihrer Schulter klatschend auf der Sitzbank landete. Trotz des dröhnenden Motors konnte sie seine Stiefel über den Asphalt rattern hören. Ohne Rücksicht auf Verluste stieg sie aufs Gas.
    Gewichtig wie ein Öltanker nahm der Wagen Fahrt auf. Mit einem lauten Grunzen zog sich Skunk ganz hinein. Dann machte er Anstalten, über den Vordersitz zu klettern. Die Kleine brach in lautes Wimmern aus.
    Jo rief: »Sophie, bei drei springst du raus und läufst weg.«
    Plötzlich ein Kreischen von hinten. Ein Ausbruch des
Unbewussten, das Es, das sich erhob, um seinen Protest hinauszuschreien. Im Rückspiegel sah Jo den Affen, der wie von Sinnen über Skunk herfiel. Die winzigen Hände verkrallten sich im Haar des Mannes.
    »Eins, zwei …« Sie trat die Bremse bis zum Anschlag durch. »Drei.«
    Schlitternd kam der Cadillac zum Stehen. Skunk knallte gegen die Sitzlehne und prallte nach hinten. Sophie war kaum durch die Tür, als Jo schon wieder aufs Gas drückte. Im Rückspiegel bemerkte sie, wie sich Skunk erneut aufrichtete, um sich auf sie zu stürzen.
    Mr. Peebles klammerte sich an seinem Kopf fest. Eine Pfote lag auf einem Auge, die andere bohrte sich in Skunks Nasenlöcher. Wütend zerrte er an dem Tier. Jo wartete, bis der Wagen wieder schneller geworden war, und öffnete die Fahrertür. Wenn ich mir was breche, bin ich verratzt.
    Dann warf sie sich hinaus und ließ sich abrollen.
    Selbst bei nur fünfzig Stundenkilometern tat der Aufprall auf dem Asphalt fürchterlich weh. Es verschlug ihr den Atem, als wäre sie von der Seite mit einer Tür gerammt worden. Nachdem sie sich mehrmals überschlagen hatte, blieb sie schließlich mit dem Gesicht nach unten liegen. Benommen schnappte sie nach Luft.
    Wie ein Straßenköter, Mutt. Das hier war auch nicht schlimmer, als wenn man bei einem Kletterproblem den Halt verlor und auf den Boden krachte. Steh auf, verdammt.
    Sie stieß sich hoch. Die Hüfte brannte wie die Hölle. Die Knie nicht weniger. Der ganze linke Arm war aufgeschürft, und sicher hatte sich haufenweise Kies hineingebohrt. Mühsam kämpfte sie sich auf die Füße.

    Der Cadillac segelte in voller Fahrt die Straße hinunter. Das Innenlicht brannte, und sie erkannte, dass Skunk noch immer versuchte, über den Sitz zu klettern.
    Der Wagen erreichte den Kamm einer steilen Welle und schoss darüber hinaus, ein herrenloses weißes Schlachtschiff. Die düsenförmigen Rücklichter an den Heckflossen sackten jäh nach unten.
    Schwer atmend, stolperte Jo ihm nach. Der Cadillac raste auf eine Kreuzung am Fuß des Hügels zu. Seine Scheinwerfer erfassten die Szenerie, die ihn erwartete. An der Ecke waren Stromleitungen gerissen. Ein Telefonmast war umgestürzt und hatte sich in den Drähten verfangen. Die Spitze hing einen guten Meter über dem Boden und ragte wie ein Kanonenrohr in Richtung Hügel.
    O Gott. Obwohl sie wusste, was jetzt folgen musste, konnte sie den Blick nicht abwenden.
    Skunks verzweifelter Schrei wehte herüber.
    Der zwei Tonnen schwere Cadillac raste mit voller Fahrt in den Telefonmast, und dieser durchbohrte die Windschutzscheibe wie ein Bratspieß. Mit ohrenbetäubendem Krachen kam der Wagen zum Stehen. Schaukelnd prallte das Heck zurück in die Luft und knallte erneut nach unten.
    Stille.
    Betäubt starrte Jo hinunter. Durch die offene Fahrertür plumpste Skunks schlaffer Arm und blieb reglos hängen. Offenbar waren sein Hals und Kopf irgendwo auf der Rückbank eingeklemmt. Sie war zu weit weg, um es deutlich zu erkennen, doch etwas Dunkles tropfte auf die Straße.
    Schließlich wandte sie sich ab. Sophie stand auf dem Gehsteig, die zusammengeballten Hände an den Mund gepresst.
Ihr

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