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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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All-American Rejects, sodass die Schwester es sehen konnte.
    »Das ist ein Beweismittel im Zusammenhang mit dem Unfall.« Sie schob es in die Plastiktüte.
    Die Schwester machte ein finsteres Gesicht. »Wo haben Sie das her?«
    »Es muss sofort zur Polizei.« Sie versiegelte die Tüte, klebte das Etikett über den Verschluss und setzte Unterschrift und Datum darauf. Dann reichte sie der Schwester den Stift. »Sie müssen auch unterschreiben. Sie sind Zeugin, dass dieses Beweismittel ordnungsgemäß erfasst wurde.«
    Die Frau schaute sie zweifelnd an.
    »Bitte.«
    Widerwillig folgte sie schließlich der Aufforderung.
    »Danke.« Jo verstaute die Plastiktüte in ihrer Mappe. Es war eine Ad-hoc-Lösung, aber das musste reichen. »Rufen Sie mich bitte an, sobald die Patientin aufwacht.«

    Das Gesicht der Schwester ließ erraten, dass niemand in nächster Zeit damit rechnete - falls überhaupt.
     
    Skunk drückte auf die Hupe. Auf der California Street stockte der Verkehr. Laut und protzig, einmal zäh kriechend, dann wieder ruckartig pumpend. Wie Blut durch eine verstopfte Ader. Auf allen Seiten nichts als Idioten. Die Sonne stach ihm in die Augen, als hätte sie noch eine Rechnung mit ihm offen.
    Der Cadillac rollte nach Osten. Skunk fuhr mit offenem Fenster, einen Ellbogen auf den Rand gestützt, die rechte Hand locker auf dem Lenkrand. Er registrierte kaum, wie die Leute den Kopf wandten, als er vorbeirauschte.
    Hier war die Staatsanwältin entlanggekommen. Mit ihrem Angeber-BMW war sie erst über den flachen Abschnitt und dann mit voll aufgedrehtem Motor den Hügel hinaufgedonnert, bis sie nach der Kurve in das Brückengeländer gerast und runtergekracht war. Seine Kiefer mahlten. Sie war tot, absolut mausetot, für immer über den Jordan. Und das war gut so. Ging ihm runter wie Honig. Aber er kriegte seine Nerven nicht in den Griff, konnte diese Unruhe nicht abschütteln, diesen Juckreiz tief in seinen Eingeweiden. Und diese Scheißsonne mit ihrem unerträglichen Gleißen auf der Kühlerhaube, dem Armaturenbrett und dem kirschroten Leder der Rückbank ging ihm voll auf den Sack. Sportgesabber schwirrte ihm entgegen. Er beugte sich tiefer über das Steuer und drehte das Radio auf. Als er an einer roten Ampel bremste, bekamen die Passanten Stielaugen.
    Der Caddie war ein aufgemotzter 59er Eldorado, und die Leute gafften ihn an, als würde sich mitten auf der Straße
eine nackte Stripperin räkeln. Er war cremefarben, mit blitzenden Flanken, die lang und glatt bis nach hinten zu den scharfen Heckflossen verliefen. Echte Chromflossen aus dem Weltraumzeitalter zum Augenausstechen und mit tittenroten, düsenförmigen Rücklichtern als Abschluss. Es war der ultimative Wagen, die größte, geilste Kutsche auf der Straße; Macht und Sex auf vier Rädern, die Pamela Anderson des Straßenverkehrs.
    Er liebte diesen Schlitten. Wenn er hinter dem Steuer saß, wurde er selbst zum Wagen; alle Leute in der Stadt gafften ihn an, und nicht einer von ihnen sah den Fahrer.
    Die querenden Autos stotterten vorbei. Der Radioreporter jammerte über die Forty-Niners und ihre herbe Niederlage gegen Chicago. Schlechtes Coaching, verletzte Linemen, drei abgefangene Bälle des Quarterback.
    »Schlappschwänze«, knurrte Skunk.
    Durch das Spiel hatte er Geld verloren. Diese Mannschaft stank doch zum Himmel, nicht mal einen 10-Punkte-Vorsprung konnten die verteidigen! Der Einzige bei den Forty-Niners, der sich in guter Form präsentierte, war der Wide Receiver, und es passte Skunk überhaupt nicht, dass die Medienaffen diesen hübschen Collegeknaben so hochpushten - einen weißen Milchbubi mit Uniabschluss, der im Luxus aufgewachsen war -, auch wenn er in den letzten zwei Wochen vier Touchdown-Pässe aus der Luft gepflückt hatte.
    »Reicher Schlappschwanz.« Er neigte sich Richtung Radio. »Scott Southern ist ein SCHLAPPSCHWANZ.«
    Skunk war zwar auch weiß, aber weder im Luxus aufgewachsen noch aufs College gegangen. Er würde niemals zu all dem Glück und Ruhm am Ende einer Spielerkarriere
obendrein noch eine Kette von Sportrestaurants eröffnen. Skunk war betrogen worden. Betrogen um Körpergröße und Aussehen, um Charme und die Samtzunge, mit der man sich in der Welt von Scott Southern den Weg nach oben ölte.
    Skunk war zornig, und er glaubte an seinen Groll.
    Groll war ein starker Motor, eine Kraft, die ihn dazu motivierte, die Dinge richtigzustellen. Wenn man von der Welt übers Ohr gehauen wird, dann muss man sich eben an die Leute

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