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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Reporterin einen Schluck genommen hatte, schüttelte sie den Kopf. »Scott tot - das ist Wahnsinn.« Ihr Gesicht wurde bitter. »Und eine Megastory. Mann.«
    Die Reporterin trug einen verblichenen grauen Trainingsanzug und alte Laufschuhe. Sie hatte sich eine Giants-Baseballmütze tief in die Stirn gezogen. Ihr braunes Haar peitschte im Wind. Ohne Make-up wirkte ihre Haut fleckig. Sie sah aus wie ihr eigener Geist.
    Jo suchte nach einem behutsamen Beginn. »Ich weiß, dass Sie sich im Moment verdammt einsam fühlen. Aber das muss nicht so bleiben.«
    »Mit dieser Sache kann ich nicht zu den Cops - das ist eine entscheidende Vorbedingung. Ich muss mich darauf verlassen können, dass Sie meinen Namen raushalten.«
    »Versprochen. Außer Sie eröffnen mir, dass Sie einen Mord begehen wollen.«
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich.«
    Zapatas Schultern sackten nach unten. Es war eine Geste der Resignation.
    »Erzählen Sie mir vom Club der Schmutzigen Geheimnisse.«
    Zapata starrte in ihren Kaffee. »Wie ich gestern gesagt habe,
es ist ein Ort zum Beichten. Eine Möglichkeit, sich alles von der Seele zu reden.«
    Jos Blick fiel auf Zapatas Sweatjacke. Der Reißverschluss war weit aufgezogen und zeigte ihren Ausschnitt. Vermutlich hatte Offenherzigkeit für diese Frau eine psychologische Dimension. Sie strahlte eine geradezu manische Bekenntnislust aus. Und diese war anscheinend Teil eines wiederkehrenden Zyklus: Fehltritt, Scham, Beichte, Erleichterung, gefolgt von dem zwanghaften Wunsch, erneut zu sündigen. Ihr Anhänger mit dem schwarzen Diamanten glitzerte im Sonnenlicht.
    »Aber das ist nicht der einzige Zweck des Clubs. Sie sitzen bestimmt nicht im Kreis herum und bitten Ihre Freunde um moralische Absolution.«
    »Nein.« Zapatas Gesicht wurde noch fleckiger. »Einige Leute prahlen förmlich mit ihren Taten. Für die ist das ein Egotrip. Und für andere ist es ein Spiel.«
    »Was für ein Spiel genau? Gibt es Regeln? Wettkämpfe? Preise?«
    Sie umfasste den Kaffeebecher mit beiden Händen und zuckte die Achseln. »Klar. Preise für das beste Geheimnis, das schmutzigste Geheimnis, für das größte eingegangene Risiko. Solche Sachen eben. Harmloses Zeug.«
    Jo wies mit dem Kinn auf den schwarzen Diamanten. »Und wie kriegt man so einen Stein?«
    Zapata hob die Tasse an die Lippen, ohne zu trinken. Es sah aus, als könnte sie nicht schlucken. Dann zerknitterte ihr Gesicht wie ein Blatt Papier. »Was, wenn ich die Nächste bin?« Sie gab einen erstickten Laut von sich.
    »Wie kommen Sie darauf?«

    »Maki.« Ein Finger mit abgebissenem Nagel fuhr hoch, und sie wischte sich über den Augenwinkel. »Ich hab ihn in den Club gebracht. Heißt das, dass ich jetzt an der Reihe bin?«
    »Ich weiß es nicht. Wie haben Sie ihn eingeführt?«
    »Ich habe ihn für einen Beitrag über gefälschte Designerklamotten interviewt. So hab ich ihn und seinen Liebhaber kennengelernt.«
    »Und Sie haben ihn in den Club eingeladen?«
    »Die zwei waren wie Feuer und Eis. Entweder haben sie sich angeknurrt oder miteinander geturtelt. Maki war total cool, und da hab ich ihm mal auf den Zahn gefühlt. Hab ihm von meiner wilden Jugend erzählt, und er war voll begeistert. Am Schluss hab ich ihm dann angeboten, ihn ein paar Leuten vorzustellen.«
    »Haben Sie ihm denn angemerkt, dass er was loswerden wollte?«
    »Ja.« Sie blickte Jo an. »Wie ist sein Boot in Brand geraten? Wissen Sie das?«
    »Nein.«
    »Was für ein schrecklicher Tod. Verbrennen - was Scheußlicheres kann ich mir gar nicht vorstellen.« Wieder wischte sie sich die Augen.
    Jo ließ ihr einen Moment Zeit. »Gestern haben Sie angedeutet, dass der Club eigentlich wasserdicht sein müsste. Warum?«
    Zapata rieb sich mit dem Handgelenk über die Nase. »Weil wir uns immer nur zu zweit oder zu dritt treffen. Und es gibt keine Aufzeichnungen über alle Mitglieder. Keiner von uns kennt den ganzen Bestand. Es ist wie bei einer Kette,
jedes Mitglied hat nur Kontakt zu zwei anderen. Auf diese Weise soll die Vertraulichkeit garantiert werden.«
    Keine von beiden musste das Offensichtliche erwähnen: Die Zellenstruktur des Clubs hatte versagt.
    Jo trank einen Schluck Kaffee. »Und Ihre wilde Jugend?«
    Zapata legte den Kopf zurück. »Sie müssen verstehen, bevor ich mit dem Journalismus anfing, habe ich Sachen gemacht. Auf Film.«
    »Also waren Sie nicht immer die revolutionäre Kriegerin?«
    »Zapata ist der Name meines Exmanns. Und Xochi macht mehr her als Susan. Ach, kommen Sie, Sie wissen doch,

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