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Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Titel: Die beiden Seiten der Münze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Ladan
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werden. Sie fuhr nach Hause und machte es sich auf der Couch bequem. Gerade als sie überlegte ob sie lieber fernsehen oder lesen sollte, läutete ihr Handy. „Hallo Alex!“ freute sich Lynn. „Ich habe vorgestern versucht, dich zu erreichen aber da war immer nur die Mobilbox dran.“ sagte er. „So? Vielleicht spinnt mein Telefon schon wieder, ich sollte mir bald mal ein neues zulegen“ antwortete Lynn.
     
    „Hast du heute noch Zeit?“ fragte Alex. „Ich könnte mit einer Flasche Wein zu dir kommen und wir stoßen eben verspätet auf deinen Geburtstag an, was meinst du dazu? Außerdem habe ich eine tolle Frau kennengelernt, ich muss dir das unbedingt erzählen!“ Lynn schmunzelte. Bisher war jede Frau, die er kennengelernt hatte, zuerst eine „tolle Frau“, nach einiger Zeit „okay“ und bald war sie Geschichte. Lynn ging nicht davon aus, dass es dieses Mal anders sein würde.
     
    „Klar, komm her“ meinte sie. „Okay fein, ich bin in einer halben Stunde da!“ rief er und legte auf. Lynn trug einen bequemen Jogginganzug und sah keine Veranlassung sich wegen Alex in Schale zu werfen. Sie holte zwei Weingläser aus dem Küchenschrank und stellte diese auf den Couchtisch. Als Alex dann eintraf, setzten sich beide auf den Boden und prosteten einander zu.
     
    „Also, was ist mit Deiner neuesten Flamme?“ wollte Lynn wissen. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was das für eine tolle Frau ist“ schwärmte er. Sie kam gestern zu uns ins Büro – sie ist Vertreterin für Bürobedarf – und da war ich sofort hin und weg! Groß, blond, Traumfigur, eine Oberweite, die sehenswert ist. Dazu wunderschöne blaue Augen, einfach toll!“ Also wieder eine Barbie, wie so oft. Alex überschlug sich fast und schilderte seine Bemühungen, die Frau zu einem Rendezvous zu überreden. Das würde ihm auch sicher gelingen, er schaffte es immer.
     
    „Und? Wie hast du dein Wochenende verbracht?“ fragte er nach einer Weile. Lynn zögerte etwas. Dann zuckte sie aber die Schultern, eigentlich war ja egal welchen Eindruck sie bei Alex hinterließ. Sie erzählte ihm von der Führung, ihrem unguten Gefühl, der Angst, den Albträumen. Dann kam ihr Besuch bei Cedric Mars zur Sprache.
     
    „Bist du verrückt?“ fragte Alex. „Der Kerl hätte ein Massenmörder oder Triebverbrecher sein können! Man geht doch nicht alleine zu wildfremden Leuten in die Wohnung!“ Alex schüttelte den Kopf. „Was machst du nur für Sachen!“ „Ja ich weiß, war eine blöde Idee“ gab Lynn zu. „Ist ja nichts passiert, der Typ war ohnehin recht nett auch wenn er sich ein bisschen über mich lustig gemacht hat glaube ich.“
     
    „So, ich muss los.“ meinte Alex, nachdem sie noch über eine Stunde geplaudert hatten. „Du musst ja morgen auch früh raus, oder?“ Lynn stöhnte: „Montag, verdammt. Ich mag nicht...“ Alex klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. „Wird nicht so schlimm werden, so eine Arbeitswoche ist ja schnell vorbei.“ Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und ging.
     
    Lynn ging zu Bett und schlief dieses Mal tief und traumlos. Sie konnte es zuerst gar nicht fassen als ihr Radiowecker sie um sechs Uhr Früh aus dem Schlaf riss. Es kam ihr so vor als hätte sie nur wenige Minuten geschlafen.
     
    Seufzend erhob sie sich, duschte und stellte wieder einmal fest, dass sie keine Zeit für ihren Morgenkaffee hatte. Den würde sie sich unterwegs besorgen müssen. In aller Eile schlüpfte sie in ein unförmiges sackartiges schwarzes Kleid, zog ihre schwarzen Pumps an und lief so schnell sie konnte in Richtung Straßenbahn.
     
    Völlig außer Atem kam sie gerade noch rechtzeitig im Büro an. Lynn drehte gerade ihren Computer auf, als ihre Kollegin Gabriela den Kopf bei der Türe hereinsteckte. „Hallo, guten Morgen! Schlechte Nachrichten – du sollst gleich zum Chef kommen, wenn du da bist.“ „Na, ob dieser Morgen gut wird, wage ich zu bezweifeln“ murrte Lynn. Sie brachte es am besten gleich hinter sich.
     
    „Guten Morgen“ begrüßte sie ihren Chef. Ihr Teamleiter Sven war ein freundlicher Mann, kaum älter als Lynn. Er telefonierte gerade und deutete mit seiner freien Hand auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Sie fragte sich, was er wohl von ihr wollte. Hatte sie schon wieder Fehler gemacht? Was konnte denn schief gelaufen sein?
     
    Schließlich war er fertig und wendete sich Lynn zu. „Guten Morgen! Schönes Wochenende gehabt?“ Lynn war sich der Tatsache bewusst, dass das eine rein

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