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Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Titel: Die beiden Seiten der Münze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Ladan
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Lynn. „Ein paar Gassen weiter gibt es ein nettes Café, da kann man bequem sitzen und plaudern.“ Cedric ging schnell und Lynn hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Als sie endlich im Café ankamen, war sie außer Atem, ihr war heiß und sie sah sich nach einem Sitzplatz im Freien um. „Nein, nicht hier. Ich sitze lieber drinnen.“ Cedric wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging voran. Lynn folgte ihm leicht verstimmt. Der erste Eindruck am Telefon hatte nicht getrogen, Höflichkeit war tatsächlich nicht eine seiner Stärken.
     
    Lynn beschloss, das Date gleich nach einem Höflichkeitskaffee unter einem Vorwand abzubrechen. Der Typ war nur Zeitverschwendung. Er sah zwar nicht schlecht aus, aber sie hatte gerade ein dominantes Alpha-Männchen hinter sich gelassen und war keineswegs bereit, sich wieder mit einem einzulassen. Cedric hatte einen Platz in einer, wie sie sich eingestehen musste, sehr gemütlichen Ecke gefunden und sie setzten sich.
     
    Beide bestellten eine Melange. Lynn zog ihre Zigaretten hervor und bot ihm eine an. Cedric schüttelte den Kopf: „Ich rauche nicht.“ Lynn erinnerte sich an die vollen Aschenbecher in seiner Wohnung und fragte: „Ich dachte, du rauchst... die Aschenbecher in Deiner Wohnung...“ Cedric erklärte: „Ich hatte Besuch.“ Schweigen. Lynn wurde nervös. Sie sah zum Fenster hinaus und hoffte, ihr würde ein Gesprächsthema einfallen, da Cedric offensichtlich keine Anstalten machte, das Gespräch in Gang zu bringen.
     
    „Warum hast du mich angerufen?“ Lynn hatte sich diese Frage schon selbst gestellt, nun fragte sie ihn.
     
    „Du hast schöne Augen.“ Aha... Lynn war erst mal sprachlos. Ihre Verblüffung schien Cedric zu gefallen. Er schien sich der Wirkung seiner Worte durchaus bewusst. Seine eben noch ausdruckslosen Augen fixierten die ihren. Schmeichelhaft war das Kompliment natürlich schon, Lynn wollte ihm das aber nicht zeigen. Sie lenkte vom Thema ab: „Was treibst du denn so, wenn du nicht gerade recherchierst oder unterrichtest?“
     
    „Siehst du ja – ich sitze hier. Mit dir.“ Es war zum Verzweifeln, es wollte kein normales Gespräch in Gang kommen. Stattdessen fuhr er fort, ihr in die Augen zu starren. „Und nein, du brauchst keine Ausrede wenn du gehen willst.“ Mist, ertappt. Wieso wusste er, dass sie gerade über eine Ausrede nachgedacht hatte?
     
    „Aber du willst bleiben, nicht wahr?“ Der starre Blick in ihre Augen war Lynn ein wenig unheimlich. „Ja sicher.“ antwortete sie und fühlte sich wieder in ihre Kindheit zurückversetzt, als man von ihr erwartet hatte, dass sie brav war und folgte. Eigentlich hatte sie aufstehen wollen, fand aber plötzlich nicht die Kraft, sich von diesem fast hypnotischen Blick zu lösen und sich zu erheben.
     
    „Mistkerl“ dachte sie, „er ist viel zu selbstsicher“. Ein bisschen boshaft fragte Lynn: „Du hast dunkle Ringe unter den Augen, schlecht geschlafen?“ „Ich brauche nur wenig Schlaf“ meinte er. „Möchtest du noch einen Kaffee oder gehen wir spazieren?“ Ab und zu also doch ein Anflug von Höflichkeit. Lynn hoffte, dass sich die Situation im Freien lockern würde und, dass sie sich nach angemessener Zeit verabschieden könnte. „Spazieren wäre toll.“ Cedric winkte dem Kellner und zahlte für beide. Lynn war nicht sicher gewesen, ob er das tun würde. Er schien nicht der typische Gentleman zu sein.
     
    Es dämmerte bereits als sie die Straße betraten. Cedric griff selbstverständlich nach ihrer Hand. Lynn wünschte, sie würde nicht so in den Handflächen schwitzen. Es schien ihm nichts auszumachen. Er zog sie fast mit sich, so schnell ging er wieder. Lynn blieb abrupt stehen, Cedric sah sie fragend an. „Halt, nicht so schnell. du wirst doch nicht von der Polizei gejagt oder so?“ „Tut leid, ist nur Gewohnheit“ sagte er knapp und zog sie nicht viel langsamer als vorhin mit sich.
     
    Als Lynn schon knapp davor war, vor Anstrengung zu kollabieren, erreichten sie den Park. Hier schien sich Cedric wohler zu fühlen, er verlangsamte seine Schritte. Nach einer Weile setzten sie sich auf eine Parkbank.
     
    „Erzähle mir etwas über dich.“ Lynn war nicht gewöhnt, viel über sich selbst zu sprechen. „Was willst du wissen?“ „Du lebst alleine?“ Das war eher eine Feststellung als eine Frage. „Ja, stimmt.“ „Schon mal verheiratet gewesen?“ „Ebenfalls ja, der Kandidat hat neunundneunzig Punkte.“ „Gibt es sonst noch etwas Wissenswertes?“ Lynn

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