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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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aufgeschnappt.«
    »Putzig«, erwiderte ich.
    Wir fuhren auf den Parkplatz der Holman High School und parkten zwischen den anderen auf Hochglanz gewienerten Autos. Statt einer Band gab es nur einen Typen, der eine Playlist auf sein Laptop gespielt hatte, an das große Lautsprecher angeschlossen waren. Die Aula war unmotiviert mit roten Wimpeln und einem Schild HOLMAN-HERBSTPARTY dekoriert. Hinter einem langen Tisch standen ein paar Jungs und verkauften alkoholfreie Getränke und Pizza. Es überraschte mich nicht, dass die Party megaöde war. Tanzveranstaltungen an Jungsschulen sind immer das Letzte. Die an der T&A sind die schlimmsten. Aber ich war irgendwie davon ausgegangen, hier wäre es vielleicht ein bisschen cooler, immerhin ist die Holman eine prestigeträchtige Schule.
    Brooks schüttelte angewidert den Kopf. »Den Saftladen tun wir uns nicht lange an.«
    Ich nickte verhalten, war aber erleichtert. Hier war ungefähr so viel los wie im Warteraum eines Beerdigungsinstituts.
    Brooks führte mich in die Ecke am Ende des Saals, in die sich seine Freunde und deren Dates zurückgezogen hatten. Brooks’ bester Freund, Davis Smith, war mit Lily Hargrove da.
    »Gornick ist schon losgefahren, um Bier für die Party zu organisieren«, erklärte Davis. »Wir sind so gut wie weg.«
    Lily seufzte und lehnte ihren langen Körper gegen die Fensterbank. »Ich verstehe nicht, warum ihr Typen überhaupt noch so tut, als würdet ihr Partys veranstalten.«
    »Tja, tut mir leid, dass wir keine Geschenktüten von Chanel und Blumenarrangements zum Mitnehmen haben wie ihr in Radnor«, erwiderte Davis.
    »Wenigstens fühlt man sich in unserer Aula nicht wie in einer Krankenhauscafeteria«, konterte Lily.
    »Oh, das trifft mich zutiefst«, sagte Davis.
    »Ihr solltet eure Partys nicht auf dem Schulgelände veranstalten, sondern in der Peabody-Bibliothek oder so«, schlug Lily vor.
    »Gehen wir jetzt, oder was?«, fragte ein Mädchen mit Schmollmund, das ich nicht kannte.
    »Was meinst du, Norrie?«, erkundigte sich Brooks.
    »Hm, willst du bleiben?« Ich hatte keine Lust, aber ich wollte ihn auch nicht von seiner eigenen Schulparty wegschleppen, falls er dort länger als fünf Minuten bleiben wollte.
    »Willst du?«, fragte er zurück.
    Lily verdrehte die Augen. »Also, wir gehen.«
    »Für mich in Ordnung«, erklärte ich Brooks.
    »Ich dachte bloß, immerhin hab ich dich zu einer Tanzveranstaltung eingeladen und wir haben noch nicht ein Mal zusammen getanzt.«
    »Schon okay«, sagte ich. »Das macht mir nichts aus.« Tat es wirklich nicht.
    »Wenn du möchtest, würde ich noch einen Moment bleiben.«
    »Ich weiß.«
    Wir gingen alle nach draußen auf den Parkplatz und stiegen wieder in unsere Autos. Ich berührte die Kühlerhaube von Brooks’ BMW. Der Motor hatte noch nicht einmal Zeit gehabt abzukühlen.
    »Tut mir leid«, sagte Brooks. »Hätte mir denken können, dass es Zeitverschwendung ist.«
    Wir fuhren Richtung Ruxton. Ryan Gornicks Zuhause sieht wie ein aufgetakelter Bauernhof aus, es hat einen kleinen Teich auf der Rückseite und sogar eine Windmühle. Auf der Terrasse scharten sich bereits Leute um ein Fass. Entweder gingen sie nicht auf die Holman oder sie hatten keine Lust auf die Party gehabt.
    Ryans Vater stand neben der Terrassentür – zumindest vermutete ich, dass es Ryans Vater war; er war der Einzige über vierzig, das schloss auch seine Frau ein – und begrüßte alle, die durch die Küche nach draußen kamen. Er trug Jeans, Turnschuhe und ein T-Shirt mit dem Aufdruck GANGSTA. Er wippte mit dem Kopf zum Hiphop, der in gemäßigter Lautstärke aus den Außenlautsprechern kam. Seine Frau, Ilsa, – Ryans Stiefmutter – brachte ihm eine Flasche deutsches Bier. Sie ist in den Dreißigern, groß und langbeinig und hat etwas Skandinavisches.
    »Wie geht’s, wie steht’s, Dr. Gornick?«
    »Brooks, Alter, schön dich zu sehen.« Dr. Gornick klopfte Brooks auf den Rücken und schüttelte ihm die Hand. »Spielst du dieses Jahr Fußball? Wir brauchen dich, Junge. Wer ist denn dieses hübsche junge Ding, das du mitgebracht hast?« Er grinste mich an, seine weißen Zähne leuchteten in der Dämmerung.
    »Das ist Norrie Sullivan«, erklärte Brooks. »Norrie, das sind Ryans Vater, Dr. Gornick, und Ilsa.«
    »Hi, Norrie.« Ilsa lächelte mich freundlich an.
    »Brooks, nenn mich doch bitte Joe«, sagte Dr. Gornick. »Setzt euch irgendwohin, macht es euch bequem und trinkt ein Bier.« Er bedeutete uns, auf die

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