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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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Terrasse zu gehen, wo ein kühler Wind die Petroleumfackeln flackern ließ.
    Dr. Gornick ist berüchtigt dafür, dass er immer auf Ryans Partys rumhängt. Ilsa ist Psychologin und redet gern mit den Mädchen über ihre Selbstachtung und ihre Gefühle.
    Ich setzte mich auf die kühle Steinmauer und Brooks brachte mir einen Plastikbecher mit Bier. Lily und Davis und ein paar andere standen in der Nähe und wärmten sich am Feuer des Terrassenofens.
    Allmählich füllte sich die Terrasse. Ein großer muskulöser Typ, den ich nicht kannte, erschien mit zwei Mädchen aus meiner Schule im Arm: Shea Donovan und Caitlin Evers. Er sah sich im Garten um, als würde er erwarten, dass ihn jemand erkannte, oder als würde er am liebsten großmäulig rufen: »Hey, alle herschauen, hier bin ich! Und ich hab zwei heiße Weiber mitgebracht.« Shea trug eine Bluse, die so weit aufgeknöpft war, dass man ihren knallblauen BH sah, und Caitlin schien ihr Gesicht mit Eyeliner tätowiert zu haben.
    »Oh, Gott«, entfuhr es Lily. »Das ist Tim Drucker. Und schaut mal, wen er angeschleppt hat.«
    Phoebe Fernandez-Ruiz verzog das Gesicht. »Warum sind auf katholischen Schulen eigentlich nur Schlampen?« Dann sah sie zu mir, als würde ihr gerade erst in diesem Moment einfallen, dass ich auch da war. »Ups. Tut mir leid. Das gilt natürlich nicht für dich, Nora.«
    »Sie heißt Norrie«, verbesserte Brooks und zielte im Spaß mit seinem leeren Bierbecher auf die, um zu zeigen, dass er ihre Beleidigung nicht allzu ernst nahm.
    Sie lächelte und stand auf. »Ich hol dir Nachschub, Nora.«
    »Nein, danke.«
    Je später es wurde, umso betrunkener wurden die Leute, allen voran Dr. Gornick. Er und Brooks, Davis und Tim Drucker durchlebten noch einmal jeden Treffer des Lacrosse-Meisterschaftsspiels im letzten Jahr. Dr. Gornick war mit allen super befreundet. Wenn ein Lied kam, das er kannte, sang er lauthals mit. Wann immer ein Mädchen vorbeilief, starrte er ihr auf den Hintern. Ilsa schien es nicht zu bemerken. Sie saß in der Küche und führte vertrauliche Gespräche mit jedem Mädchen, das sie auf dem Weg zur Toilette abfangen konnte. »Brownie?«, fragte sie und hielt ihnen einen Teller entgegen. »Ich habe sie gerade aus dem Ofen geholt.«
    Auch Lily und Phoebe wurden freundlicher. »Du wohnst in dem großen Haus mit dem Turm, oder?«, fragte Lily. »Meine Schwester erzählt, dass sie mal zu einer geheimen Party im Turmzimmer war. St. John hat eine Strickleiter heruntergelassen und alle mussten mitten in der Nacht vier Stockwerke hochklettern.«
    »Ich war dabei«, sagte ich. »Ich war zwölf, aber als ich den Lärm hörte, schlich ich mich hoch und St. John hat mir erlaubt zu bleiben.«
    »Haben deine Eltern das nicht mitbekommen?«, erkundigte sich Phoebe.
    »Anscheinend nicht«, sagte ich. »Meine Mutter schläft mit Augenmaske und Ohrstöpseln, und mein Dad schnarcht. Manchmal sind die ganz schön weggetreten.«
    »Ja, müssen sie wohl«, meinte Lily. »Wenn meine Eltern bloß auch so wären. Sie bewachen uns wie Gefängnisaufseher.«
    »Schwachsinn«, sagte Phoebe. »Sie sind manchmal anstrengend, aber letztendlich macht ihr doch, was ihr wollt.«
    »Weil wir keine Angst mehr vor ihnen haben«, erwiderte Lily. »Was können sie uns schon anhaben?«
    »Das stimmt«, sagte Phoebe. »Die Drohung, dass wir uns in die Ecke stellen müssen, zieht ja nicht mehr wirklich.«
    Neben dem Bierfass legte Dr. Gornick Shea den Arm um die Schultern. »Du bist das heißeste Mädchen in diesem ganzen Haufen, weißt du das?«, fragte er. Shea schwankte leicht.
    »Shea Donovan ist völlig hinüber«, meinte Phoebe.
    »Ich bin echt schockiert«, erwiderte Lily.
    Ilsa kam mit ihrem Kuchenteller aus der Küche und hielt nach potenziellen Opfern Ausschau. Sie ging über die Terrasse auf ihren Ehemann zu und bot allen Brownies an. Dann legte sie Shea den Arm um die Taille. Dr. Gornick ließ von Shea ab und Ilsa führte sie zu einer Bank.
    »Sieht aus, als würde Ilsa jetzt Shea mit ihrer Psychokacke zutexten«, sagte Phoebe.
    »Oh Gott, die Arme«, sagte Lily. »Wo siehst du dich in zehn Jahren? Mach dich nur nicht von einem Mann abhängig.«
    »Die hat’s nötig«, sagte Phoebe. »Falls sie diesen gruseligen Dr. Gornick aus irgendeinem anderen Grund als Geld geheiratet hat, ist sie noch bekloppter, als ich angenommen habe.«
    »Joe« , verbesserte Lily. »Nenn ihn Joe.«
    Wir lachten alle. Doch dann winkte uns Ilsa zu sich.
    »Oje. Was will sie denn?«,

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