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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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darüber hinweg, wie ich dachte.«
    Es war nach Mitternacht. Die Stadt wurde immer ruhiger. Von der anderen Straßenseite beobachtete uns eine Gruppe Jungs.
    »Und jetzt?«, fragte Robbie. »Wir sind den ganzen Weg hierher gelaufen. Mein Auto steht noch in der Nähe der Galerie. Wie soll ich dich jetzt nach Hause bringen?« Er war davon ausgegangen, dass einer seiner Freunde uns zu seinem Wagen zurückfahren würde, und hatte nicht damit gerechnet, dass wir einen so überstürzten und demütigenden Abgang hinlegen würden.
    »Vielleicht erwischen wir ein Taxi«, sagte ich. Wir waren nicht weit vom Ritz entfernt und ich wusste, dass wir, wenn wir keines auf der Straße anhalten konnten, dort vielleicht eines bekommen würden.
    Als wir Richtung Hotel liefen, fuhr tatsächlich ein Taxi vorbei. Wir hielten es an und es fuhr uns die Charles Street hoch und setzte uns bei Robbies Auto ab. Auf der Fahrt Richtung Norden schwiegen wir beide. Der Asphalt glitzerte wie eine Straße voller Sterne. Als er vor meinem Haus hielt, lachte Robbie und sagte: »Schau dir dieses Haus an! Du gehörst also wirklich zu dieser bösen Familie auf der Website.«
    Im Turm schien Licht. »Genau, das sind wir – die böse Familie.«
    Ich wartete darauf, dass er mir einen Gutenachtkuss geben würde, aber er zögerte. Vielleicht hallten Carmens Worte in seinem Kopf nach, vor allem »Babysitter«. In meinem Kopf hämmerten sie auf jeden Fall herum.
    »Weißt du, es gibt einen großen Unterschied zwischen Shea und dir«, sagte er. »Shea wird von niemandem respektiert. Sie ist ständig betrunken und die meiste Zeit weiß sie nicht, was sie tut. Sie lässt einfach alles mit sich geschehen.«
    »Mich respektiert auch niemand«, erwiderte ich. »Zumindest deine Freunde nicht.«
    »Sie kennen dich nicht.« Er beugte sich zu mir und streifte mit den Lippen über meine Wange. »Und du brauchst dir wirklich keine Gedanken darüber zu machen, was meine eifersüchtige Ex denkt. Sie will mich nur wütend machen. Okay?«
    Ich war nicht überzeugt, aber ich antwortete: »Okay.«
    Ich öffnete die Wagentür. Robbie stieg nicht aus, um sie mir aufzuhalten, wie Brooks es getan hätte. Aber es störte mich nicht. Ich war problemlos in der Lage, sie selbst zu öffnen.
    »Ich warte, bis du drinnen bist«, sagte er. »Bis zum Kurs am Dienstag.«
    »Bis Dienstag.«
    Ich rannte zum Haus und winkte ihm von der Haustür aus zu. Er winkte zurück und fuhr los.
    Oben in meinem Zimmer warteten Jane und Sassy.

Zehn
    »Jane, verdammte Sch-!« Ich schleuderte meine Tasche auf die Kommode, zog mir den Pullover über den Kopf und ließ einen Schwall Beschimpfungen los. Mir war warm, schließlich war ich die Treppen hinaufgerannt, geküsst worden und genervt. »Meine böse Familie? Dot com?«
    Jane grinste. »Wie hast du das denn herausgefunden? Ist der Blog schon berühmt?«
    »In gewisser Hinsicht, ja«, sagte ich. »Eine Freundin von Robbie hat ihn mir gezeigt. Ihr ist mein Nachname aufgefallen und dann hat sie gefragt, ob ich eine dieser Sullivans sei. Darauf hätte ich gut verzichten können.«
    »Ich hab das Ganze nur so zum Spaß angefangen«, antwortete Jane. »Bridget schreibt auch einen Blog. Ihrer heißt bridget2nowhere.com.«
    »Wie raffiniert«, blaffte ich sie an. »Aber wozu?«
    »Weil alle zu unserer Familie aufsehen«, erwiderte Jane. »Wir sind von Geheimnissen und Mythen umwittert. Almighty verbreitet all diese Geschichten über unsere Vorfahren und wie toll sie waren. Ich fand, die Leute sollten die Wahrheit erfahren. Dir kann’s doch egal sein, über dich habe ich nichts geschrieben … bisher.«
    »Wehe.«
    »Wie war die Vernissage?«, erkundigte sich Sassy.
    »Brechend voll«, sagte ich. »Und ratet mal, wer auch dort war. Ginger und Daddy-o.«
    Sassy schnappte nach Luft und Jane lachte. »Ist nicht dein Ernst, oder? Haben sie Robbie kennengelernt?«
    »Ja. Sie waren sehr höflich.«
    »Wie fand Robbie sie?«
    »Er meinte, sie seien charmant.«
    »Der Meinung sind immer alle«, meinte Sassy.
    »Tja, wenn sie bloß wüssten, wie es in Wahrheit aussieht«, erwiderte Jane. »Genau aus diesem Grund schreibe ich den Blog –«
    »Bitte«, unterbrach ich sie. »Als ob du über alles die Wahrheit wüsstest.«
    Sassy versuchte, den Frieden zu bewahren. »Wohin seid ihr denn nach der Vernissage gegangen?«
    »Zu einer Party bei dieser Carmen – die sich als Robbies Ex entpuppt hat.«
    »Oh, Mann.«
    »Genau. Shea Donovan war auch da. Es war einer dieser

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