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Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Titel: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Standiford
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ungeduldig und verrückt und genervt. Ich will weglaufen. Einfach gehen und laufen laufen laufen laufen laufen – mit dir. Irgendwohin, mit dir, irgendwohin, wo es keine Debütantinnenbälle gibt und keine Großmütter, die einen herumkommandieren, und keine Schuluniformen oder Nonnen oder Hockeyspiele oder Lacrossemannschaften oder gute Mädchen oder böse Mädchen. Bloß uns.«
    Seine Lippen wurden schmal, sein Gesicht ausdruckslos. »Mmh. Das ist verrückt. Das kannst du nicht machen.«
    »Du würdest nicht mit mir weglaufen?«
    »Ich will nicht weglaufen. Mir gefällt es hier. Außerdem schreibe ich an meiner Doktorarbeit.«
    Siehst Du, wie verantwortungsvoll er ist?
    Doch mein Herz bekam einen Sprung, einen Haarriss. Ich war enttäuscht. Mehr als enttäuscht. Ich hatte erwartet, seine Antwort würde lauten, dass er überall hingehen, alles tun würde, wenn er nur mit mir zusammen sein könnte. Stattdessen ist er praktisch. Es gefällt ihm in Baltimore. Er will seinen Abschluss machen.
    Er ist erwachsen.
    Dieses Spiel können zwei spielen, dachte ich. Ich werde mich auch erwachsen benehmen. »In Ordnung. Ich werde tun, was ich tun muss, und du wirst tun, was du tun musst. Im Augenblick muss ich nach Hause, Hausaufgaben machen und ins Bett gehen. Dann mal gute Nacht.«
    Ich eilte aus dem Café. Ich war versucht, mich umzudrehen, um zu sehen, ob er mir hinterherlief oder mir zumindest nachsah. Doch da ich wusste, dass es meinen dramatischen Abgang ruinieren würde, ließ ich es sein. Trotzdem lauschte ich auf Schritte, während ich zum Auto ging. Dort drehte ich mich schließlich um. Niemand folgte mir.

Sechzehn
    Sully kehrte nach Dartmouth zurück und St. John nach New York und alles nahm wieder seinen gewohnten Lauf. In jener Woche hast Du keine von uns zum Tee eingeladen. Wir nahmen an, dass Du traurig warst und Wallace vermisst hast. Sassy war von seinem Tod noch immer völlig mitgenommen. Sie ging zur Schule und zum Hockeytraining, und einmal pro Woche fuhr sie in die Stadt, um der Schülerin, für die sie eine Patenschaft übernommen hatte, Nachhilfe zu geben. Den Rest der Zeit schloss sie sich in ihrem Zimmer ein. Selbst wenn ich sie extra aufforderte, kam sie nicht in den Turm hoch, um mit Jane und mir zu quatschen.
    Eine Woche verging und ich hörte nichts von Robbie. Als es dann Zeit für die letzte Anprobe meines Ballkleides war, ließ ich es über mich ergehen. Es war Gingers Idee, Claire und ihre Mutter einzuladen, uns drei zu begleiten. Sie dachte wohl, das würde mich aufheitern.
    Während der ganzen Zeit, die wir im Seville Shop verbrachten, sah ich immer wieder auf mein Telefon, ob Robbie sich gemeldet hatte. Du warst ahnungslos. In der Kabine, bevor ich mein Kleid anprobierte – keine Nachrichten. Nachdem ich das Kleid angezogen und den Reißverschluss zur Hälfte hochgezogen hatte – keine Nachrichten.
    Ich trat aus der Ankleide und stellte mich vor einem dreiteiligen Spiegel auf ein Podest. Diane zog den Reißverschluss ganz zu. Ich warf einen verstohlenen Blick auf mein Telefon – keine Nachrichten.
    Ich rührte mich nicht, während Diane die Seide an meiner Taille feststeckte und neu arrangierte. Noch nie in meinem Leben hatte ich so still gestanden. Mein Innerstes hatte sich in Stein verwandelt. Ich fühlte mich wie eine Ballerina auf dem Schmuckkästchen eines kleinen Mädchens, wie eine dieser Figuren, die sich drehen, während die Spieluhr das Zuckerfeen-Thema aus dem Nussknacker spielt. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich erst drehen können, wenn jemand die Spieluhr aufzog.
    »Bist du mit der Länge zufrieden, Liebes?«, fragte Diane. »Falls du Angst hast, über den Saum zu stolpern, könnte ich es noch etwas kürzen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Länge ist perfekt. Danke, Diane. Es gefällt mir sehr gut.«
    Wieder zurück in die Kabine, um das Kleid auszuziehen. Keine Nachrichten von Robbie. Nichts.
    Warum rief er nicht an? Hatte ich etwas getan, das ihn abgeschreckt hatte?
    Ich hörte Sullys Stimme in meinem Kopf: Ich hab’s dir gesagt – er ist ein Arschloch .
    Ist er nicht , entgegnete ich. Ist er nicht .
    Als die Anprobe vorbei war und wir alle bei Petit Louis zum Mittagessen einkehrten, piepte mein Telefon endlich. Eine Nachricht. Da ich weiß, wie sehr Du es hasst, wenn man bei Tisch SMS schreibt, versuchte ich mich so unauffällig wie möglich zu verhalten, doch ich musste einfach nachsehen, von wem die Nachricht stammte.
    Sie war von Shea. Sie

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