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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nichts anderes als ein übergroßer Computer, und die Menschen dort unten - vielleicht mit Ausnahme Beckers und einer Handvoll Offiziere - bloße Handlanger, die taten, was die Computer von ihnen verlangten. Sie hätte ebenso gut in Houston oder auf der Wall Street stehen können. Der einzige - allerdings entscheidende - Unterschied, der zu gleichartigen Computern auf der Welt bestand, war vielleicht der, dass dieser hier noch funktionierte. Diese Halle, eine halbe Meile unter dem Granit der Rocky Mountains und so geheim, dass selbst die meisten von denen, die hier arbeiteten, nicht genau wussten, wo sie wirklich lag, war so etwas wie das Herz der Welt. Eines von zwei Herzen wahrscheinlich. Eine ähnliche Anlage musste es auch in der UdSSR geben. Aber das änderte nichts daran, dass die Fäden der Macht hier zusammenliefen. Von diesen harmlosen Computerpulten fünf Meter unter ihr aus konnten sämtliche Waffensysteme der Army befehligt, gestartet und gelenkt werden. Das Gehirn des dritten Weltkrieges, gebaut, um niemals benutzt zu werden. Sie entdeckte Becker an einem der Pulte unter sich; eine schmale, grauhaarige Gestalt, die sich nach vorne gebeugt hatte und erregt mit einem jungen Offizier diskutierte. Charity löste sich von ihrem Platz, stieg in den Saal hinab und steuerte im Slalom auf den General zu. Das Raunen zahlloser Stimmen und das elektronische Wispern einer ganzen Computerarmee hüllten sie ein, und der riesige Videoschirm überschüttete die Szene mit düsterem, rotem Licht. Fast gegen ihren Willen sah Charity auf. Die Karte, die der Schirm zeigte, war ein genaues Gegenstück der, die sie vor einer Woche in New York gesehen hatte, und wie auf dieser zeigten auch hier die rotleuchtenden Flecken die Gebiete an, die besetzt und aufgegeben waren. Sie erschrak, als sie sah, wie sehr sie sich ausgebreitet hatten. Sie schüttelte den Gedanken ab, ging weiter und erreichte Becker genau in dem Moment, in dem er sich von dem jungen Offizier abwandte. Sie blieb stehen, salutierte lässig und registrierte amüsiert, wie sich Beckers Brauen irritiert zusammenzogen, als er ihre Aufmachung bemerkte. Aber zu ihrer Überraschung verbiß er sich jede Bemerkung über die unvorschriftsmäßige Uniform, sondern machte eine Bewegung, die man mit viel gutem Willen als Erwiderung ihres Grußes auffassen konnte, und gebot ihr dann mit einer Geste, mit ihm zu kommen. Er schwieg auch weiter, während sie den Saal durchquerten und auf der anderen Seite wieder auf die Empore hinaufstiegen. Durch eine schmale Plexiglastür führte er sie in ein winziges Büro, in dem es nichts weiter als einen vollkommen leeren Schreibtisch und zwei unbequeme Stühle gab. Wie die Tür war die gesamte Wand, in die sie eingelassen war, von dieser Seite aus durchsichtig, so dass man einen ungehinderten Blick auf den Kommandoraum hatte. Becker deutete mit einer knappen Geste auf einen der Stühle, nahm selbst Platz und sah sie fragend an. »Ich habe nicht mehr mit Ihnen gerechnet, Captain Laird«, sagte er. Charity sah demonstrativ auf die Armbanduhr. »Ich dachte, ich wäre pünktlich«, sagte sie. »Ein paar Minuten...« Becker machte eine ärgerliche Handbewegung. »Ich habe nicht gesagt, dass Sie zu spät sind, Captain«, sagte er. »Ich bin überrascht, dass Sie es überhaupt geschafft haben. Sie sind der ...» Er lächelte gezwungen und verbesserte sich: »...die erste, die seit vier Tagen zu uns durchkommt. Die Burschen schießen sich allmählich auf uns ein.« »Das habe ich gemerkt«, antwortete Charity. »Ohne Lieutenant Stone und seine beiden Kameraden...« Becker unterbrach sie abermals mit einer befehlenden Geste, aber Charitys Ärger darüber hielt sich in Grenzen. Man musste kein besonders guter Menschenkenner sein, um zu erkennen, dass Becker physisch und psychisch am Ende war. »Ich habe Ihre Ankunft über Monitor verfolgt«, sagte er. »Aber ich habe Sie nicht hergebeten, um mit Ihnen über Ihre wundersame Rettung zu sprechen, Captain. Sie kommen aus New York?« Es war keine Frage, aber Charity nickte trotzdem. »Auf direktem Weg?« »So direkt, wie es ging«, antwortete Charity. »Die PAN-AM-Flüge waren alle ausgebucht, wissen Sie, und -« »Verdammt, hören Sie mit dem Blödsinn auf, Captain!« fauchte Becker. »Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war, hierher zu kommen. Aber genau deshalb reden wir ja miteinander. Sie waren draußen. Mit Ausnahme der Flüchtlinge aus Brainsville sind Sie der erste

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