Die besten Freunde meines Lebens - Roman
Sie sollten sich überlegen, ob Sie nicht in die Gastronomie einsteigen wollen.«
Lizzie warf einen Blick auf ihre Uhr und wünschte sofort, sie hätte das nicht getan. Zehn Uhr. Es war, als wäre der Zauber dadurch gebrochen. »Schon so spät!«, rief sie. »Jetzt sollte ich aber wirklich gehen.«
»Das brauchst du nicht«, erwiderte David. »Es war jedenfalls ein sehr schöner Abend.«
Lizzie lächelte. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich … nun, nicht gerade überschäumend glücklich, aber zufrieden. »Ja, das finde ich auch. Es war schön, endlich mal abschalten zu können. Danke.« Sie stand auf. »Ich bin dir wirklich dankbar. Ist es okay, wenn ich den Wagen draußen stehen lasse und morgen früh abhole?«
»Natürlich. Wenn du willst, kannst du hier übernachten.«
»Danke, aber ich möchte dir nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten. Außerdem ist morgen Schule. Ich brauche meine korrigierten Hefte, etwas Frisches zum Anziehen …« Plötzlich verlegen, ging sie auf den Schuppen zu, um ihre Sachen einzusammeln. Mit Solarbatterien betriebene Lichter, die zwischen den Blumenbeeten verborgen waren, erhellten ihren Weg.
»Ich würde dich ja gern nach Hause begleiten«, sagte David, »aber ich kann die Kinder nicht allein lassen.«
»Kein Problem. Es ist ja nicht weit. Wenn du möchtest, schicke ich dir eine SMS , wenn ich zu Hause bin.«
»Mach das. Ich würde mich schrecklich fühlen, wenn dir auf dem Nachhauseweg von mir etwas zustieße.«
Lizzie drehte sich in der offenen Schuppentür zu ihm um. »Wirklich?«
David runzelte die Stirn. »Natürlich. Was ist daran so seltsam?«
Lizzie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. »Danke«, sagte sie mit Tränen in den Augen. »Das ist das Netteste, was ich seit …«, sie zögerte, »… seit Jahren gehört habe. Auch wenn ich es gar nicht verdient habe.«
Er machte einen Schritt auf sie zu. »Das«, er stand so nah, dass Lizzie seinen warmen Atem an der Wange spürte, »ist totaler Blödsinn.« Er küsste sie auf den Scheitel. »Und ob du das verdienst.«
Lizzie hielt den Atem an. Ihr Herzschlag raste, und sie spürte ein Flattern im Bauch, wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatte. Es fühlte sich gut an, und gleichzeitig sehr beängstigend. Geh jetzt, mahnte sie sich, geh, solange du noch kannst. Doch ihre Füße wollten sich nicht in Bewegung setzen.
»Lizzie …«, begann David.
Langsam hob sie den Kopf und sah ihn an. Zärtlich strich er über ihr Haar, ihre Wangen. Und dann versank die Welt um sie herum, und es gab nur noch seine weichen Lippen auf ihren, seine Arme, die sie umfasst hielten, seine Finger in ihrem Haar, sein kraftvoller Körper, der sich gegen ihren presste.
Sie keuchte.
»Entschuldige.« David richtete sich auf. »Das war falsch.« Doch seine Arme hielten sie weiterhin umschlungen, seine Finger spielten weiterhin in ihrem Haar. »Oder?«
»Ja«, murmelte sie mit einer Stimme, die seltsam fremd in ihren Ohren klang.
Es war die Stimme einer anderen Frau, einer Frau, die Lizzie bisher noch nie in sich entdeckt hatte. Sie drängte sich gegen ihn, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn erneut. Zögernd. Als rechnete sie damit, zurückgewiesen zu werden.
Seine Lippen strichen über ihren Mund, erst vorsichtig, abwartend, dann länger.
»David, ich …« Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, machte es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.Was tust du da?, flüsterte eine Stimme in ihrem Hinterkopf. Ich liebe ihn, erwiderte eine andere, lautere Stimme.
Und als er sie dann richtig küsste, gab es keine Stimmen, keine Gedanken mehr, nur den Geschmack seines Mundes und die Berührung seiner Hände, die ihren Körper in Flammen versetzten, ihr Inneres zum Schmelzen brachten.
Schließlich ergaben sie sich beide.
Er sank in den alten Ledersessel und zog Lizzie auf seinen Schoß, während sie mit dem Fuß die Schuppentür zustieß. Seine Hand glitt unter ihr T-Shirt und schob sanft den BH zur Seite, umfasste ihre Brust und liebkoste ihre Brustspitze, doch sie entzog sich ihm und knöpfte hastig sein Hemd auf.
Mit einer fließenden Bewegung zog sie ihr T-Shirt über den Kopf, warf es auf den Boden und wühlte mit den Händen in seinem Haar, als er sich hinunterbeugte und ihre Brüste küsste. In diesem Moment gab es nichts, was sie mehr wollte auf dieser Welt, nur Davids Hände, seine Haut, seine Lippen an ihren Brüsten.
So fühlte es sich also
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