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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Programm eine Dokumentation über fettleibige Babys an und versuchte dann, sich auf Wer wird Millionär? zu konzentrieren.
    Als Jo angeboten hatte, mit David zu sprechen, war Lizzie zugegebenermaßen erleichtert gewesen. Doch jetzt fühlte sie sich … tja, wie? Schuldbewusst, weil sie sich gedrückt hatte. Und ein wenig ausgeschlossen. Diese ganze Sache betraf auch sie. Gut, Nicci hatte ihr ein Stück Land vermacht (wenn auch direkt vor Davids Küchenfenster). Aber trotzdem war es nicht dasselbe. Den anderen hatte sie Menschen vermacht.
    »Picasso«, riet Lizzie. Und im selben Moment sagte der junge Mann auf dem Bildschirm: »Van Gogh.«
    »Nein, es ist Picasso.«
    Zufrieden klopfte sich Lizzie auf die Schulter. Sie hatte es immer noch drauf.
    So oft Lizzie auch auf ihr Handy blickte, das neben ihr auf der Sofalehne lag, es wollte einfach nicht klingeln. Jo musste mittlerweile schon dort sein. Sie hatte versprochen, hinterher sofort anzurufen, doch das konnte noch ewig dauern.
    Geistesabwesend zappte Lizzie herum und landete wieder bei Wer wird Millionär ? .
    Gerry war von seiner späten Besprechung direkt zum Squashspielen gegangen, er würde nicht vor zehn zurück sein, vielleicht erst um elf. Sie könnte Jo eine SMS schicken und ihr anbieten, sie zu begleiten, sozusagen als Verstärkung. Wenn sie jetzt aufbräche, wäre sie in zehn Minuten bei David. Sie schnappte sich ihr Handy, suchte Jos Nummer und tippte ungeschickt: Brauchst du moralische Unterstützung? Noch ehe sie es sich anders überlegen konnte, drückte sie auf Senden.
    Zehn nach acht.
    David würde es nichts ausmachen, dass Jo zehn Minuten zu spät kam. Da Jo ihn nicht über ihr Kommen unterrichtet hatte, konnte er es nicht wissen. Sie hatte es ihm nicht erzählt, um eventuell noch einen Rückzieher machen zu können. Und damit er nicht vorgeben konnte, es käme ihm nicht gelegen.
    Sie war direkt von Capsule Wardrobe zu David gegangen, der Elternabend an Sis Schule schenkte ihr ein paar freie Stunden. Sie war müde und machte sich Sorgen um die Einnahmen des letzten Monats. Die neue Saison war seit zwei Monaten voll angelaufen, doch das Geschäft ging nur zäh. Sie hätte es gern auf das Wetter geschoben, aber warum sollte sie sich etwas vormachen? Sie hatten auch vorher Frühlinge mit unter null Grad gehabt; damals hatte es den Verkauf in keiner Weise beeinträchtigt.
    Sie strich ihren langen Pullover glatt, stopfte den Saum ihrer schmalen Jeans in die knöchelhohen Stiefel und musterte ihr Spiegelbild in der Glasscheibe der Tür. Ihr Haar hatte sie schon vor Stunden zu einem Pferdeschwanz gebunden, eine Ansatzfärbung war überfällig, und abgesehen von dem roten Lippenstift, den sie vor zwei Minuten im Rückspiegel erneuert hatte, war ihr Make-up seit dem Frühstück nicht aufgefrischt worden. Sie wusste, sie sah nicht toll aus.
    Jetzt oder nie, sagte sie sich. Tu es oder geh nach Hause und mach dir den Rest des Abends Vorwürfe. Als sie die Hand nach Davids altmodischer Klingel ausstreckte, begann ihr Handy zu vibrieren. Verdammt. Sie wollte es schon ignorieren, entfernte sich dann aber ein paar Schritte von der Tür und sah nach, für den Fall, dass die Nachricht von Si stammte.
    Brauchst du moralische Unterstützung?
    Jo seufzte. Sie wusste nicht, was schlimmer war: Monas Versuch, ihre Erleichterung zu verbergen, als Jo sich freiwillig zu dieser Aufgabe gemeldet hatte, oder Lizzies Unentschlossenheit. Komm oder komm nicht, hätte sie am liebsten geantwortet, aber entscheide dich, verdammt noch mal . Fakt war, dass Lizzie nicht dabei sein wollte. Und auch Jo wäre überall anders lieber als hier.
    Es musste ein Spendensammler sein, ein örtliches Parla mentsmitglied auf Stimmenfang oder ein Nachbar, der nach einer verschwundenen Katze sucht e / sich für seine lärmen den Teenager entschuldigen wollt e / sich eine Parklizenz aus leihen wollte. Niemand sonst klingelte in dieser Gegend an einem Montagabend um Viertel nach acht unangemeldet an der Tür. Wenn er es ignorierte, überlegte David, würden die Leute wahrscheinlich wieder verschwinden. Er konnte sich heute Abend nicht mit irgendwelchen Idioten befassen. Heute war einer dieser Tage gewesen. Mal wieder. Und nun wollte er einfach nur im Dunkeln sitzen und warten, bis auch der Abend vorbei war.
    Es klingelte erneut. Das altertümliche Glockenspiel traf genau den richtigen Ton, um Davids unterschwellige Kopfschmerzen zu verstärken. Noch ein Klingeln, und die Mädchen würden

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