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Die Bestie von Florenz

Die Bestie von Florenz

Titel: Die Bestie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Douglas & Spezi Preston , Mario Spezi
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Er hatte dort einen alten Schrank mit Glastüren gesehen, in dem sechs Metallkästen mit Schlössern daran standen, nebeneinander aufgereiht. Sein Blick war auf eine leicht geöffnete Schublade darunter gefallen, darin zwei, vielleicht auch drei Pistolen – eine davon hätte eine 22er Beretta sein können. Ignazio hatte den Sarden nach dem Inhalt der Metallkästen gefragt, und der Mann hatte brüsk erwidert »Die gehören mir « und sich dabei auf die Brust geschlagen.
    Sechs Metallkästen. Sechs weibliche Opfer.
    Spezi konnte seine Aufregung kaum mehr zügeln. »Das war das Detail, das mich überzeugt hat«, sagte er nun beim Essen zu mir. »Sechs. Woher hätte Ruocco das wissen können? Jeder spricht von den sieben oder acht Doppelmorden der Bestie. Aber Ruocco hat gesagt, es seien sechs Kästen. Sechs: Die Anzahl der weiblichen Opfer, die von der Bestie getötet wurden, wenn man, so wie der Täter, den Mord von neunzehnhundertachtundsechzig nicht mitzählt und den Doppelmord, bei dem er versehentlich ein schwules Pärchen getötet hat.«
    »Aber er hat nicht alle Opfer verstümmelt.«
    »Das stimmt, aber alle psychologischen Fachleute sagen, dass er von jeder Tat ein Souvenir mitgenommen haben muss. An fast jedem Tatort wurde die Handtasche der jungen Frau offen auf dem Boden gefunden.«
    Ich hörte wie gebannt zu. Wenn die Beretta der Bestie, die meistgesuchte Waffe in der Geschichte Italiens, tatsächlich in diesem Schrank lag, und noch dazu Gegenstände, die den Opfern gehört hatten, wäre das eine Sensation, wie man sie nur einmal im Leben findet.
    Spezi erzählte weiter: »Ich habe Ruocco gebeten, zu dem Haus zu gehen, damit er mir ganz genau beschreiben kann, wo es ist. Er war einverstanden. Ein paar Tage später haben wir uns wieder getroffen. Ruocco hat mir erzählt, dass er zu dem Haus gegangen ist und den Schrank durch ein Fenster sehen konnte, mitsamt den sechs Metallkästen darin. Er hat mir den Weg genau beschrieben.«
    »Bist du hingegangen?«
    »Aber natürlich! Nando und ich waren zusammen dort.« Die Ruine, erzählte Spezi, stand auf dem riesigen, über 400 Hektar großen Anwesen Villa Bibbiani westlich von Florenz in der Nähe von Capraia. »Das ist eine prachtvolle Villa«, sagte Spezi, »mit Gärten, Springbrunnen, Statuen und einem umwerfenden Park voll seltener Bäume.«
    Er holte sein Handy heraus und zeigte mir ein paar Schnappschüsse von der Villa. Ich starrte mit großen Augen auf die schiere Pracht des Anwesens.
    »Wie bist du hineingekommen?«
    »Kein Problem! Das Gelände ist öffentlich zugänglich, weil sie dort Olivenöl und Wein verkaufen und Räumlichkeiten für Hochzeiten und so weiter vermieten. Das Tor steht einfach offen, es gibt sogar einen Parkplatz für Besucher. Nando und ich sind ein bisschen spazieren gegangen. Mehrere hundert Meter hinter der Villa führt ein Feldweg zu zwei verfallenen Häusern aus Stein, von denen eines zu Ruoccos Beschreibung passt. Man erreicht die Häuser mit dem Auto über eine eigene Straße durch den Wald, sehr abgeschieden.«
    »Ihr seid doch nicht etwa eingebrochen, oder?«
    »Nein, nein! Aber natürlich habe ich daran gedacht. Nur um zu schauen, ob dieser Schrank wirklich da ist. Aber ich hätte ja vollkommen wahnsinnig sein müssen. Das wäre nicht nur Hausfriedensbruch gewesen – was hätte ich denn mit den Kästen und der Waffe tun sollen, wenn ich sie erst gehabt hätte? Nein, Doug, wir müssen die Polizei anrufen und das denen überlassen. Und hoffen, dass wir einen Riesenknüller daraus machen können.«
    »Hast du die Polizei schon informiert?«
    »Nein, noch nicht. Ich habe auf dich gewartet.« Er beugte sich vor. »Stell dir das vor, Doug. Der Fall der Bestie von Florenz könnte in den nächsten zwei Wochen gelöst werden.«
    Dann äußerte ich eine schicksalhafte Bitte: »Wenn die Villa öffentlich zugänglich ist, kann ich sie mir mal ansehen?«
    »Natürlich«, sagte Spezi. »Wir fahren morgen hin.«

Kapitel 44
    »Was zum Teufel ist mit deinem Auto passiert?« Am nächsten Morgen standen wir auf dem Parkplatz neben Spezis Haus. Die Tür seines Renault Twingo war anscheinend mit einem Stemmeisen ungeschickt aufgebrochen worden, die Tür und die halbe rechte Seite waren ruiniert.
    »Mein Autoradio wurde gestohlen«, sagte Spezi. »Ist das zu fassen? Bei den ganzen Mercedes, Porsches und Alfa Romeos, die hier herumstehen, haben sie sich ausgerechnet meinen Twingo ausgesucht!«
    Wir fuhren zu Zaccarias Sicherheitsdienst, der in

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