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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Nich‘, solange … na ja, nich‘, solange keiner die Dose kauft.«
    »So weit wird es nicht kommen«, ermutigte Jim sie.
    Darlene brummte: »Hmmm«, mehr sagte sie nicht.
    Jim wusste noch nicht, wie er Darlene helfen konnte, aber er wollte sein Möglichstes versuchen, um diesen Fluch zu brechen, oder was immer es auch war. Dieses Mal würde er dafür allerdings nicht nur gegen irgendeinen Hinterwäldler-Bullen kämpfen müssen. Jim hatte keine Ahnung, womit er es zu tun hatte, und außer dass er Darlene von diesem Berg hinunter und in Sicherheit bringen wollte, hatte er auch nicht wirklich einen Plan. Was er jedoch wusste, war, dass es, wenn es sogar möglich war, dass Darlene starb und von den Toten wiederauferstand, ganz sicher auch einen Weg gab, wie sie von diesem Fluch befreit werden konnte.
    »War der Chief zu Hause?«, wollte Darlene wissen.
    »Er kam zurück, während ich noch im Haus war. Ich hatte aber noch Zeit, mich in einem Schrank zu verstecken und zu warten, bis er eingeschlafen war, damit ich abhauen konnte.«
    »Hast du ihn gesehen? War er krank?«
    »Er sah furchtbar aus – und roch auch so. Was ist denn mit ihm los? Du hast gesagt, du würdest es mir erzählen, wenn ich mit der Dose zurückkomme. Er sah aus, als würde er sterben.«
    Mit einem winzigen Anflug von Freude sagte Darlene: »Das tut er auch.«
    »Weil er die Dose geöffnet hat, obwohl er das nicht hätte tun sollen?«
    »Ja, woher weißt du das?«
    »Craig hat mir heute Morgen ein bisschen über die Dose erzählt. Da hab ich noch gedacht, er sei nur ein Irrer, der irgendwelchen Mist erzählt, aber jetzt weiß ich es besser. Craig hat dem Chief gesagt, dass er die Dose nicht hätte öffnen sollen. Er meinte, er hätte nicht das Recht dazu gehabt oder so was in der Art.«
    »Das hatte er auch nich‘«, bestätigte Darlene. »Er hat die Dose nich‘ gekauft, er hat sie sich einfach genommen. Der Blödmann hat vermutlich gedacht, es wär Geld drin oder so. Als er sie geöffnet hat, hat er quasi einen Teil von Craigs Seele verschluckt.«
    »Wieso ist er dann nicht gleich gestorben, so wie du?«
    Darlene starrte ihn an, als habe er sie gerade gefragt, ob sie Air Supply immer noch cool fand oder nicht. »Weil er sie nich‘ gekauft hat.«
    »Richtig.«
    »Das gehört alles dazu. Wenn jemand ’ne Dose öffnet, die ihm nich‘ gehört, dann leidet er dieselben Schmerzen, die auch der Geist spürt, dessen Seele er geschluckt hat. Craig wurde von ’nem Auto überfahren, deshalb wird sich der Chief jetzt fühlen, als sei er von ’nem Auto erwischt worden. Nur schlimmer, weil er eben noch am Leben is‘ und es fühlen kann.«
    »Wird er also auch sterben?«
    »Nich‘, wenn er sich keine Waffe in den Mund steckt und abdrückt.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, er würde sterben?«
    »Tut er ja auch … irgendwie. Er kriegt die ganzen Schmerzen ab, die der Tod bringt, und es wird ihm immer schlechter und schlechter gehen. Irgendwann kommt er dann an den Punkt, an dem es zu schmerzhaft für ihn wird, auch nur zu blinzeln, und dann wird er sich wünschen, er wär tot. Aber er wird nich‘ wirklich sterben. Das is‘ seine Strafe.«
    »Tja, die hat er auf jeden Fall verdient. Und noch mehr.«
    »Er hätte nich‘ auf dich schießen sollen. Dieser Arsch hat beschissen. Er is‘ ‚n mieser Feigling. Er wusste ganz genau, dass du ihn in ’nem Kampf locker schlagen würdest, deshalb musste er bescheißen. Ich hasse ihn.«
    »Ja, na ja, er ist derjenige, der jetzt leiden muss. Sobald wir dich wieder in Ordnung gebracht haben und du so gut wie …«
    »Er is‘ mein Vater«, platzte es aus Darlene heraus, so als wolle sie die Worte so schnell wie möglich loswerden.
    Jim starrte sie an. Ihr dünnes, blasses Gesicht wirkte ängstlich.
    Jim fiel es schwer, zu schlucken. »Es … es tut mir leid«, sagte er.
    Der Gedanke, dass der Chief Darlenes Vater war, überstieg seine Vorstellungskraft.
    Wenn ich diesen Typen nicht sowieso schon so sehr hassen würde …
    Jim fühlte sich vor lauter Wut und Ungläubigkeit ganz benommen.
    »Toller Vater, was?«
    »Ich hatte keine Ahnung …«
    »Woher auch? Du kennst diese Stadt nich‘, Jim. Um solche Dinge wird hier nicht viel Aufhebens gemacht. Die Leute aus der Stadt bleiben für sich und kümmern sich um ihren eigenen Mist. Sie stellen nichts und niemanden infrage, schon gar nich‘ die Bullen. Sie … ich weiß auch nich‘ … akzeptieren die Dinge einfach. Der Chief schert sich einen Dreck um mich.

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