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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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erzählt und dass sie eine gute Unterkunft für sie wäre. Also is‘ die Frau Hal und Dale zur Hütte rauf gefolgt, und als sie reingegangen sind …« Darlene schüttelte den Kopf.
    »Und die Leute lassen das einfach zu?«
    »Wie ich schon gesagt hab, die meisten in der Stadt wissen gar nich‘, was hier passiert.«
    »Wie können sie das denn nicht?«, schnaubte Jim. »Gott, es passiert doch direkt vor ihrer Nase.«
    »Ich schätze, ein paar von ihnen schöpfen hin und wieder Verdacht, aber sie wollen der Polizei eben vertrauen. Oder sie wissen es, haben aber Angst. Wie Stan.«
    »Der Barkeeper?«
    Darlene nickte. »Ihm gehört die Kneipe auch.«
    »Und was ist das für ‚n Typ?«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, vorhin, als ich aus dem Haus des Chiefs kam, hab ich gesehen, wie er sich mit einem anderen Mann vor der Kneipe unterhalten hat. Ich hab echt gedacht, jetzt bin ich erledigt, und dass einer von den beiden mich sehen wird. Na ja, einer von den beiden hat mich ja auch gesehen – Stan. Aber anstatt die anderen Jäger zu alarmieren, tat er so, als hätte er mich gar nicht bemerkt und hat mir sogar ein Zeichen gegeben, als es sicher für mich war, die Straße zu überqueren. Zuerst war ich schockiert. Ich dachte, es sei eine Falle oder so. Ich war mir sicher, dass der andere Mann mit dem Gewehr auf mich schießen wird, doch das ist nicht passiert. Stan hat mir geholfen – und ich verstehe immer noch nicht, warum.«
    »Ich auch nich‘«, gestand Darlene. »Stan war immer gegen die ganzen Sachen, die hier passieren. Er hat nie bei den Jagden oder den Partys mitgemacht. Aber trotzdem … das is‘ schon merkwürdig. Ich hoffe nur …«
    »Was?«
    »Na ja, ich hoffe nur, dass er nich‘ drüber nachdenkt, irgendwas gegen Hal zu unternehmen. Ich mag Stan, und ich fände es furchtbar, wenn ihm irgendwas passieren würde.«
    »Zum Beispiel?«
    »Na ja, einmal, vor Jahren, hatte dieser alte Mann genug von all den Partys und den Jagden, also is‘ er aus Billings abgehauen und zur State Patrol gegangen. Die Bullen sind zwar hergekommen, haben aber nix gefunden. Alle Spuren waren längst verwischt, und als sie mit Hal gesprochen haben, hat er ihnen nur gesagt, dass in der Stadt nix Verdächtiges vor sich geht und behauptet, der Alte sei verrückt.«
    »Und sie haben ihm geglaubt?«
    »Wie könnten sie das nich‘? Er is‘ der Chief. Am nächsten Tag haben sie den alten Mann gejagt, und nachdem sie ihn getötet hatten, hängten sie seinen Kopf in der Hütte auf – als Warnung, falls noch jemand von ihnen vorhaben sollte, sich gegen die Stadt zu stellen.«
    »Mein Gott«, sagte Jim.
    »Weißt du, was unten im Keller der Hütte is‘?«
    Jim schüttelte den Kopf.
    »Gräber. Da verscharren sie die Frauen und die Leute, die sie gejagt und getötet haben. Die Gräber heben sie ganz tief aus, damit sie mehr als eine Leiche in die Löcher kriegen. Der ganze Keller is‘ voll mit Gräbern.«
    Jim erinnerte sich an die Hügel, die er unten im Keller gesehen hatte. Dort waren Leichen vergraben? Er bemerkte erst, dass er weinte, als er etwas Nasses auf seinen Wangen spürte. Und selbst dann schaute er nach oben, weil er zunächst dachte, es tropfe von der Decke.
    »Ich dachte, große, harte Kerle wie du heulen nich‘.«
    »Was?« Er schaute wieder zu Darlene hinunter.
    Sie streckte eine Hand aus und wischte ihm über die Wangen.
    »Oh. Na ja, manchmal ist das alles, was man tun kann.«
    Wie viele Frauen hatten diese Männer gekidnappt, vergewaltigt und ermordet? Wie viele Mädchen wie Darlene lagen dort unten in der kalten Erde verscharrt, lieblos, ohne einen Grabstein oder ein Gebet? Wenn er Darlene nicht hätte in Sicherheit bringen müssen, wäre Jim umgekehrt, zurück in die Stadt gegangen und hätte so viele von diesen hirnlosen Wichsern umgebracht, wie er nur konnte, bevor sie ihn irgendwann aufhielten. Vielleicht war das ja der Sinn seines Lebens, der Grund, weshalb er in dieser Stadt gelandet war – um wenigstens ein Mädchen davor zu bewahren, in einem dieser Gräber zu enden.
    »Du hast mir nie von dem Mädchen erzählt, an das ich dich erinnere«, sagte Darlene. »Du hast gesagt, das würdest du noch.«
    »Ich schätze, das bin ich dir auch schuldig«, erwiderte Jim, und dann schloss er seine Augen für einen Moment und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um ihr zu offenbaren, was er schon so lange mit sich herumtrug.
    Er öffnete seine Augen wieder und atmete tief ein. »Es ist schwer für mich, das zu

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