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Die Bestien von Belfast

Die Bestien von Belfast

Titel: Die Bestien von Belfast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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Erschütterungen ab, dann schoss er selbst. Ka-bumm!
    Die Kugel des Raging Bull traf den Eindringling dicht über dem linken Knie. Der Verwundete kreischte wie ein Irrer und ließ das große Miststück von einer Waffe fallen. Zum Pech des Eindringlings setzte das Mündungsfeuer von Chris’ Raging Bull auch noch dessen Hose in Brand.
    Der verwundete Schütze führte einen Veitstanz auf, hielt dabei das verletzte Knie umklammert und versuchte panisch, die Flammen zu löschen, die seine Hose fraßen. Er gab ein Stöhnen von sich, schlug rückwärts hin und landete direkt neben dem Bett, von Angesicht zu Angesicht mit dem perfide grinsenden Chris.
    Eine Skimaske verbarg das Gesicht des Eindringlings, doch die sichtbaren zusammengekniffenen Augen belegten seine Qualen.
    »Du?«, zischte Chris. »Ich hätte es wissen müssen, du feiger Scheißkerl.« Plötzlich beherrschte ein versöhnliches Lächeln Chris’ untere Gesichtshälfte und verlieh ihm das Aussehen von einem Zeugen bei der Hinrichtung.
    Er spannte den Raging Bull erneut – diesmal mit großer Hast – und drückte dem verwundeten Schützen fest die Mündung zwischen die Augen.
    »Mach schon, du Wichser«, zischte der verwundete Mann Chris trotzig ins Gesicht. »Mach schon!«
    Chris entdeckte den anderen Schützen einen Sekundenbruchteil zu spät und duckte sich instinktiv, als dessen klobige Waffe in rascher Folge drei Schüsse abgab. Kabummm! Kabummm! Kabummm!
    Die beiden ersten Kugeln verfehlten das anvisierte Ziel und bohrten sich Zentimeter von Chris’ Gesicht entfernt wirkungslos in den Teppich. Das dritte Dumdumgeschoss streifte Chris’ linkes Ohr und riss es vom Kopf ab. Chris gab keinen Laut von sich, sondern fuhr sich mechanisch durchs Haar. Die Finger wurden rot und klebrig.
    Scheiße.
    Der stehende Schütze wich zurück und betrachtete sein Opfer, dann feuerte er noch zwei Dumdumgeschosse ab, die Chris beide mitten ins Gesicht trafen.
    Für Chris Brown versank eine unfreundliche Welt endgültig in Kälte und Dunkelheit.

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    Kapitel  Vierzehn
    Mittwoch, 14 .Februar (Morgen)
    »Auf, zu Dunkelheit, Stille und Schlaf In Blut und Schmerz.« A. E. Housman,
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    »Ich habe dir einen Termin gemacht, Karl«, sagte Naomi, die in der Tür stand und Karls Reaktion abschätzte. »Am nächsten Mittwoch, morgens. Punkt neun. Doktor Moore sagte, ich sollte dich vorher unbedingt noch mal erinnern, da du die ungebührliche Angewohnheit hättest, so etwas zu vergessen. Ich habe ihm versichert, dass du kommst. Richtig?«
    Karl ging mit dem Bleistift die Liste der Pferde in der Morgenzeitung durch, verweilte bei Nummer sechs,
Pretty Pickle.
Umrandete den Namen. Und ging weiter die Liste durch.
    »Karl? Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    »Hm?«
    »Ich sagte, ich habe …«
    »Ich weiß. Ich bin um neun da.«
    »Versprochen?«
    Karl streckte die Beine auf der Tischplatte aus und markierte weitere potenzielle Sieger des Fünfzehn-Uhr-Rennens in Newbury.
Take No Prisoners.
Über dieses junge Pferd hatte er nur Gutes gehört. Hastig umrandete er noch ein weiteres Pferd.
Lady Pride.
    »Versprochen?«, wiederholte Naomi und beugte sich über den Schreibtisch, bis ihr Gesicht nur noch Zentimeter von seinem entfernt war.
    »Was? Natürlich geh ich hin. Wofür hältst du mich?«
    »Das willst du nicht wissen.«
    Das Telefon läutete. Naomi nahm ab.
    »Hallo? Augenblick, bitte, ich sehe mal, ob er zu sprechen ist.« Naomi versetzte Karl einen Stoß, während sie die Hand auf den Hörer drückte. »Es ist Wilson.«
    »Sag ihm, ich bin beschäftigt.«
    »Er sagt, er muss mit dir reden, und zwar pronto.«
    »Das sagt er immer. Sag ihm, ich habe einen sehr bedeutenden Klienten aus Saudi-Arabien, der mit mir über ein gestohlenes Pferd reden möchte.«
    »Sag ihm das selber«, fauchte Naomi, legte das Telefon auf den Schreibtisch und verließ das Zimmer.
    »Verräterin.« Karl legte die Zeitung weg und nahm das Telefon zur Hand. »Hallo? Was immer Sie verkaufen, ich brauche es nicht.«
    »Kane?« Wilsons Stimme klang müde. Niedergeschlagen.
    »Warum nur beschleicht mich das ungute Gefühl, dass dies kein Freundschaftsanruf ist?«
    »Ich dachte mir, dich interessiert vielleicht, dass Chris Brown erschossen wurde, vermutlich heute in den frühen Morgenstunden.«
    »Was?« Karl ließ schlagartig die Füße vom Schreibtisch fallen und schnellte mit dem Oberkörper nach vorn.
    »Sieht so aus, als hätten ihn einige seiner alten Freunde doch noch gefunden. Sehr

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