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Die Bestien von Belfast

Die Bestien von Belfast

Titel: Die Bestien von Belfast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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Bewaffnete.
    Magensäure schoss Karl in die Kehle.
    »Waffenöl«, antwortete Karl.
    »Sehr gut. Was noch?«
    »Schießpulver. Mit … der Waffe wurde geschossen.«
    »Nicht schlecht. Du hast das Wort ›kürzlich‹ vergessen, aber das wollen wir deiner Verwirrung so kurz vor der Ejakulation zuschreiben. Wichtig ist, dass du begreifst, was dieser Geruch bedeutet. Du solltest ihn in deinem naseweisen Zinken abspeichern. Vielleicht hilft dir das zu überleben. Also, wo ist Browns Manuskript? Wenn du jetzt sagst, dass du es nicht hast, sterbt ihr beide hier, auf der Stelle. Ohne Scheiß. Gib es uns, dann verschwinden wir schneller von hier, als du deinen alten Schwanz aus ihrer Fotze rausziehen kannst. Und als zusätzlichen Bonus überlebt ihr. Ganz einfach. Und weil ich großzügig bin, lasse ich dir sogar zehn Sekunden Zeit, um zu überlegen, wo du es hast.«
    Karl sah kurz in Naomis entsetztes, den Tränen nahes Gesicht und war fest überzeugt, dass die Männer sie so oder so umbringen würden, was er auch tat. »In dem Schreibtisch unter dem Fenster«, sagte er resigniert. »Unterste Schublade.«
    Der andere Einbrecher ging zu dem Schreibtisch, öffnete die Schublade, zog das Manuskript heraus und nickte seinem Begleiter zu. »Das ist es. Browns Name steht darauf.«
    Naomi sah Karl mit stechendem Blick an.
Wir werden sterben
, sagte der Blick.
    Karl betrachtete den Wortführer und versuchte derweil verzweifelt, den Nebel des Schocks aus seinem Kopf zu pusten und einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Siehst du mir etwa ins Gesicht, Karl? Du solltest mir wirklich nicht ins Gesicht sehen. Denn wenn du mein Gesicht je unmaskiert siehst, dann ist es das Letzte, was du im Leben gesehen hast. Kapiert?«
    »Ja.«
    »Das klang nicht überzeugend, Karl.«
    Die Waffe schwenkte wieder zu Naomis Kopf. Eine Sekunde später ertönte ein schreckliches Geräusch, als würde jemand mit den Knöcheln knacken. Die Waffe wurde gespannt. Naomi zuckte zusammen, und Karl erschauderte.
    »Um Gottes willen, tut ihr nichts! Sie hat nichts mit meinen Angelegenheiten zu tun.«
    »Das stimmt. Es sind immer die Unschuldigen, die statt der Schuldigen bestraft werden; immer die Unschuldigen, die büßen müssen.« Dann kam der Bewaffnete mit dem Mund ganz nahe an Karls Ohr und flüsterte in einem perversen Singsang: »Hör gut zu, du elender Schwanzlutscher. Wenn ich euretwegen noch einmal in so einer beschissenen Nacht aus dem Bett muss, bringe ich euch beide um. Mein Rat für eine gesunde Zukunft? Verhaltet euch ruhig. Bleibt bei dem, was ihr wisst – was vermutlich sehr wenig ist. Hast du verstanden?«
    Karls Kehle war so trocken, dass er nur nicken konnte.
    »Gut. Und jetzt fickt schön weiter. Damit handelt ihr euch wenigstens keinen Ärger ein.«
    Die Einbrecher verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Schatten der Nacht.
    »Schon gut, schon gut«, sagte Karl beschwichtigend, streichelte die schluchzende Naomi und versuchte, sie zu beruhigen, während er selbst am ganzen Körper zitterte.

[zurück]
    Kapitel  Vierundzwanzig
    Freitag, 2 .März
    »Misstraut allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist!« Friedrich Nietzsche,
Also sprach Zarathustra
    »Alles in Ordnung?«, fragte Wilson, der mit dem Rücken an einem Schrank in Karls Büro lehnte. Neben ihm stand Detective Philips und machte sich Notizen.
    »Man hat uns gerade eine Knarre ins Gesicht gehalten, wie zum Teufel soll da alles in Ordnung sein?«
    »Sorry. Das war eine dumme Frage.«
    »Endlich sind wir mal einer Meinung. Ehrlich gesagt sind wir beide immer noch ziemlich fertig. Der Arzt hat Naomi ein Beruhigungsmittel gegeben. Sie ruht sich aus. Ich hoffe nur, dass ihr das nicht zu sehr an die Nieren geht.«
    »Ich postiere Philips vor der Tür – zumindest aber in einem Auto auf der Straße«, verkündete Wilson.
    »Auf gar keinen Fall. Niemand geht zu einem Zahnarzt mit schlechten Zähnen, oder? Das hätte mir noch gefehlt, dass sich herumspricht, ich würde Polizeischutz brauchen. Was für eine Werbung. Und bei allem Respekt für Philips, aber, Entschuldigung, er verkörpert nicht gerade den Zorn Gottes.«
    »Entschuldigung angenommen, Kane«, sagte Philips.
    »Also, wenn du nicht willst, was ist mit Naomi?«, hakte Wilson nach. »Würde sie Polizeischutz in Erwägung ziehen – und sei es nur für eine oder zwei Wochen? Wir können auch ein sicheres Haus für sie suchen, in dem sie bleiben kann.«
    »Sie ist ein Dickkopf. Ich sage es dir nur ungern, aber

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