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Die Bestien von Belfast

Die Bestien von Belfast

Titel: Die Bestien von Belfast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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Polizisten stehen bei ihr nicht besonders hoch im Kurs. Offen gestanden erträgt sie mich gerade mal so. Nein, sie wird schon selber sagen, was sie will. Hoffentlich kann ich sie überreden, dass sie eine Weile zu ihren Eltern zieht.«
    »Können Sie beschreiben, wie die Einbrecher ausgesehen haben?«, fragte Philips und klopfte mit dem Kugelschreiber auf sein Notizbuch.
    »Dick und Doof mit Wollmützen über den Visagen, hilft das? Nein, natürlich kann ich nicht beschreiben, wie sie ausgesehen haben. Wir waren beide starr vor Angst. Es kam mir so vor, als hätten die ziemlich langsam gesprochen, so, als wären sie auf Drogen.«
    »Höchstwahrscheinlich dieselben Drogendealer, die Chris Brown ermordet haben«, sagte Wilson, der nachdenklich wirkte.
    »Und sie wollten nur Browns Manuskript?«, fragte Philips.
    »Anscheinend. Wertsachen haben sie keine mitgenommen – jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Die Kerle hatten wahrscheinlich Sorge, dass ihre Namen in dem Manuskript auftauchen«, sagte Wilson und stieß sich von dem Schrank ab. »Du hast nicht zufällig eine Kopie gemacht?«
    Karl schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin noch nicht mal dazu gekommen reinzulesen, deshalb kann ich auch nicht mit Namen dienen, die eventuell drin standen.«
    »Karl? Ich hab’s eben erst erfahren. Wie geht es Naomi?«, fragte Tom Hicks, der unvermittelt den Kopf ins Zimmer streckte.
    »Den Umständen entsprechend. Sie hält sich ziemlich gut. Setz dich, Tom. Wilson und Konsorten wollten gerade gehen.«
    Wilson verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, ging zur Tür und nickte Philips zu. »Ich halte dich über die Ermittlungen auf dem Laufenden. Meldest du dich, wenn dir noch was einfällt?«
    »Natürlich«, sagte Karl, beinahe flüsternd.
    Tom wartete, bis Wilson und Philips gegangen waren. »Und wie geht es ihr wirklich?«, fragte er dann.
    »Wie es ihr wirklich geht? Sie ist vollkommen verstört, die Arme«, sagte Karl mit verkniffener Miene. »Feige Dreckskerle, Tom. Wenn ich die Schleimbeutel nur ein paar Minuten ohne ihre Waffen in die Finger bekäme, dann würde ich ihnen zeigen, was für harte Burschen sie wirklich sind. Dreckskerle.«
    »Wenigstens seid ihr beide unversehrt. Das ist doch immerhin was.«
    »Vermutlich«, sagte Karl. »Und wenigstens hast du mir deine ›Ich hab’s dir gleich gesagt. Du schaufelst dir dein eigenes Grab‹-Ansprache erspart. Obwohl du recht hattest.«
    »Schon gut. Ich weiß nicht, ob jetzt die richtige Zeit dafür ist, aber ich habe die Bluttests gemacht, um die du mich gebeten hast.«
    »Und? Zwei verschiedene, oder?«
    »Eine Probe – die von Chris Brown, nehme ich an – war A-positiv; die andere war 0 -negativ.«
    »Ich weiß, das kommt dir jetzt vermutlich komisch vor, aber es kann kein Blut von seinem Hund gewesen sein, oder? Dem wurde nämlich im Garten die Kehle durchgeschnitten; vielleicht haben sich die Mörder mit seinem Blut bespritzt? Ich kenne mich mit dem Unterschied zwischen Menschen- und Tierblut nicht besonders gut aus.«
    »Nein. Es stammt nicht von seinem Hund. Hunde haben eine bestimmte Blutgruppe, allerdings nicht das AB 0 -System, mit dem menschliche Blutgruppen bestimmt werden. Es war definitiv kein Hundeblut. Außerdem habe ich eine winzige Spur Blutreinigungsflüssigkeit in der 0 -negativ-Probe gefunden. Das ist dieselbe Flüssigkeit, die wir im Labor benutzen. Die kann man nicht im Handel kaufen.«
    Die
Rockford
-Titelmelodie ertönte. Karl nahm das Handy vom Tisch. Las die SMS :
DBAL 1 . D i Gf. D gb n 8 .
    »Blöder Wichser.«
    »Was war das?«
    »Irgendein Blödmann, der nichts Besseres zu tun hat. Schickt mir ständig diese seltsamen SMS .«
    »Was schreibt er?«
    »Mach dich nicht lächerlich. Ich bin erwachsen. Das ist Kinderkacke.«
    »Zeig mal her.«
    »Ist das dein Ernst?«, antwortete Karl, gab Tom aber das Telefon. »Sag mir nicht, du kannst das entziffern?«
    »Natürlich. Ist an sich ganz einfach. Man muss nur eine andere Sprache lernen.«
    »Dann leg mal los. In der Schule warst du immer gut in so was. Und? Was heißt es?«
    »
DBAL
1 – Du bist allein. Der Rest der SMS lautet: Du bist in Gefahr. Du gibst nicht acht.« Tom sah Karl an. »Wie lange bekommst du die schon?«
    »Drei. Seit vielleicht vier Wochen. Warum?«
    »Waren alle gleich?«
    »Mehr oder weniger dasselbe Thema. Warum? Du willst mir doch nicht sagen, dass an diesem Gestammel was dran ist?«
    »Sei nicht albern. Wie sollte ich auf so etwas

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