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Die Bettelmoenche aus Atlantis

Titel: Die Bettelmoenche aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Nie.., würde er von mir weggehen. Nie!«, bekräftigte sie. »Außerdem hat er.., hat er mir von Krambambuli und Salpeter erzählt. Die ..,«
    »Sie meinen Grombali und Salwa?«, fragte Tarzan rasch.
    »Richtig, mein Junge. Für Namen, weißt du, habe ich kein Gedächtnis. Jedenfalls – Gerubaldi und Silvester wollen ihn heute Abend abholen. Die drei wollen ins YESTERDAY, oder wie diese Disko heißt, und einen draufmachen.«
    »Bitte, beherzigen Sie unsere Warnung!«, sagte Tarzan. »Die Sache ist sehr ernst. Sie müssen sich an die Polizei wenden.«
    »Ja, mache ich.«
    Sie griff zur Likörflasche und schenkte den Rest in ihr Glas, nachdem sie die Zigarette heruntergenommen und sich wieder in den Mundwinkel gepflanzt hatte.
    Tarzan stand auf.
    »Wir müssen jetzt gehen. Auf Wiedersehen!«
    Frau Müller trank einen Schluck und rief dann: »Ihr... wisst ja, wo’s rausgeht. Kommt mal wieder vorbei.«
    Als hinter ihnen die Haustür ins Schloss fiel, sagte Tarzan: »Kein Wunder, dass Ralf was sucht, woran er sich klammern kann. Seine Mutter ist bestimmt keine Stütze.«
    »Aber sie scheint allen Ernstes zu glauben«, meinte Klößchen, »er liebe sein Mütterlein.«
    »Vielleicht stimmt das«, sagte Gaby. »Aber ob es ihn hindert, hier abzuhauen, wenn er sich von den Bettelmönchen Seelenheil und Freundschaft in großartiger Gemeinschaft verspricht?«
    Tarzan fasste Gaby am Arm. »Du musst deinem Vater erzählen, Pfote, wie die Sache hier steht.«
    »Klar.«
    Er sah auf die Armbanduhr. »Wir müssen schleunigst in die Penne zurück, Willi. Aber heute Abend bin ich wieder hier. Und wenn Krambambuli und Salpeter diesen Blödmann abholen, werde ich mich irgendwie einschalten. Oder ich folge ihnen und beobachte zunächst mal, wie sich die Mitgliederwerbung entwickelt.«
    Gaby erhielt einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    Dann jagten die Jungs auf ihren Rädern zur Schule zurück.

9. Gefährlicher Anschlag
    Die Sonne war hinter dem Häusermeer der Großstadt versunken. Blaue Dämmerung brach an. In den Gärten der Von-Brügge-Straße verschmolzen die Schatten.
    Dr. Reiss, der Zahnarzt, trat aus seiner jahrzehntealten Villa. Er ließ die Eingangstür offen, als er zur Garage ging. Einen Moment später lenkte er seinen BMW auf die Straße. Er wartete mit laufendem Motor.
    Regina Reiss, die neunjährige Tochter, kam aus dem Haus, sprang übermütig zum Wagen und rief: »Papi, darf ich mir wieder Risibisi (Reis mit grünen Erbsen, italienisches Gericht) bestellen? Und dazu Scampis (große Krabben) . Das esse ich am liebsten.«
    Was Dr. Reiss darauf antwortete, war in dem rostfleckigen VW – der in einiger Entfernung parkte – nicht zu verstehen. Aber es war bestimmt keine Ablehnung, denn Regina – ein hübsches Mädchen mit rehbraunen Augen – kletterte lachend auf den Rücksitz.
    In dem VW saßen die Bettelmönche Grombali, Salwa und Thibar. Allerdings – erst bei genauem Hinsehen hätte man sie als Jünger aus Atlantis erkannt. Sie trugen keine blauen Kutten, sondern verschlissene Jeans-Anzüge. Und auf den Kahlköpfen saßen Sportmützen mit breitem Schild.
    »Das Schwein geht fressen mit seiner Brut«, sagte Salwa durch die Zähne. Seine Stimme vibrierte vor Hass.
    Frau Sabine Reiss kam aus dem Haus. Sie war schick gekleidet, schloss ab, trippelte auf hohen Absätzen zum Wagen und setzte sich neben ihren Mann. Der Wagen fuhr ab.
    »Guten Appetit!«, wünschte Salwa voller Hohn. »Aber der wird euch noch vergehen.«
    Sie warteten, bis der BMW um die Ecke verschwand. Salwa blickte zur Villa hinüber.
    Sie war alt. Aber um keinen Preis hätte die Familie des Zahnarztes sich von ihr getrennt. Das Haus besaß dicke Mauern,romantische Winkel, Erker und Dachschrägen, einen tiefen Keller, zwei Obergeschosse und Fenster mit Butzenscheiben.
    Das Grundstück war nicht groß, aber von einer hohen, wild wuchernden Hecke umgeben. Von der Straße konnte niemand einsehen – nicht mal die Nachbarin konnte das: jene Frau Müller, die sehr häufig dem Kirschlikör zusprach.
    »Warten wir lieber noch fünf Minuten«, meinte Grombali. Er kratzte sich an seiner narbigen Wange. »Es wird jetzt rasch dunkler.«
    Thibar, der am Lenkrad saß, richtete seine Fischaugen in alle Richtungen.
    »Kein Mensch da. Die Gegend ist still wie ein Friedhof. Wer sollte uns beobachten?«
    Immerhin blieben sie noch einen Moment im Wagen. Schwalben flogen über die Gärten. Auch im Westen, wo der Abendhimmel eben noch geglüht hatte, wurde es

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