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Die Bettelmoenche aus Atlantis

Titel: Die Bettelmoenche aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Mutti ins Krankenhaus. Die Infektion ist ja zum Glück nicht lebensgefährlich – aber wir haben uns doch beide aufs Wiedersehen gefreut. Manchmal ist alles wie verhext.
    Er nahm sich vor, ihr spätestens morgen zu schreiben. Dann sprang er aus dem Bett. Am Türrahmen machte er 20 Klimmzüge, und 30-mal stemmte er sich zwischen zwei Stuhllehnen empor, die er wie Barrenholme benutzte. Dabei hob er jedes Mal die Beine bis zur Waagerechten, was die Bauchmuskeln trainiert.
    Nicht mehr als vier Minuten brauchte er für diese wirkungsvolle Morgengymnastik.
    Mit Handtuch und Kulturbeutel lief er in den Waschsaal, wo er um diese Zeit der Erste war. Er konnte ausgiebig duschen. Als Klößchen schließlich vom Halb-Sieben-Uhr-Läuten geweckt wurde, saß Tarzan angezogen auf der Fensterbank.
    »Uaaahhh!«, gähnte Klößchen. »Regen? Brrr! Schon halb sieben? Mist! Blöder Tag.« Er gähnte abermals und kratzte sich hinter den Ohren. »Hast du gut geschlafen?«
    »Wie ein Ratz. Jetzt aber los! Sonst sind alle Duschen belegt.«
    Klößchen schob die Beine über den Bettrand und angelte nach seinen Latschen.
    »Es gibt Tage«, brummelte er, »an denen man gar nicht aufstehen sollte. Ich meine die Tage von Montag bis Freitag.« »Beeil dich, statt alte Witze zu erzählen. Es regnet zwar.
     
    Aber heute wird was los sein. Ich will die Wanze ins Landhaus schmuggeln. Und ich bin ganz gespannt, was Gaby zu berichten hat. Ob man wohl gestern Abend bei der Villa des Zahnarztes doch noch was feststellen konnte?«
    Klößchen trottete in den Waschsaal, kam mit nassen Haaren zurück, zog frische Sachen an und sagte, er hätte Hunger. Um das karge Frühstück aufzubessern, nahm er eine Tafel Schokolade aus dem Vorratskarton, der auf seinem Schrank stand.
    Etwas später saßen sie im großen Speisesaal unter 500 Mitschülern. Tarzan war so ungeduldig, dass er sich kaum Zeit zum Frühstücken nahm. Eine Buttersemmel und ein großesGlas Milch reichten ihm. Den Rest schob er Klößchen zu, der Berge von Kirschmarmelade auf sein Weißbrot häufte.
    Zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn wartete Tarzan am Haupteingang.
    Karl kam als Erster. Er war trotz des Regens geradelt und trug ein gelbes Regencape, das um seine knochige Gestalt schlotterte.
    Zusätzlich zu seiner Büchertasche schleppte er einen schweren Rucksack.
    »Alles für den Installateurlehrling«, meinte er grinsend. »Es hat geklappt. Aber das Werkzeug wiegt was!«
    »Toll!« Tarzan schlug ihm auf die Schulter. »Hast du prima gemacht.«
    Rasch brachte er den Rucksack ins ADLERNEST.
    Als er dann im Erdgeschoss durch den Flur lief, traf er mit Gaby zusammen. Sie war mit dem Schulbus gekommen, trug aber ihren blauen Poncho, in dem sie entzückend aussah.
    »Du wirst es nicht für möglich halten«, rief sie, »was gestern Abend noch los war. Das heißt, erfahren habe ich es erst heute Morgen von meinem Papi. Ich soll dich grüßen und dir bestellen, dass deine Achtsamkeit ein schlimmes Unglück verhindert hat.«
    Sie war außer Atem, musste erstmal Luft holen.
    Tarzan zog sie beiseite, damit andere nicht mithören konnten.
    »Jetzt bin ich gespannt, Pfote!«
    »Also«, fuhr Gaby gedämpft fort, »Dr. Reiss war mit Frau und Tochter im Reindl-Grill essen. Sie kamen dann bald nach Hause. Mein Papi selbst war noch da. Kaum hatte Dr. Reiss erfahren, dass Bettelmönche in verdächtiger Weise um sein Haus geschlichen wären, da wusste er auch schon Bescheid. Kleinlaut gab er zu, dass es sich wohl um einen Racheakt handeln könnte. Denn vorgestern Abend hätte er dem JAA-Aufseher Salwa einen üblen Streich gespielt. Indemer ihm eine Zahnfüllung machte, die die Schmerzen nicht behebt, sondern verschlimmert. Gemacht hat er das, weil den Widmanns, seinen Freunden, von den Bettelmönchen so übel mitgespielt wurde. Also, wenn du mich fragst – ich finde das toll!«
    Tarzan grinste. »Als Zahnarzt hat er sicherlich was riskiert. Aber zu so einem Freund kann man den Widmanns nur gratulieren. Ich frage mich aber, wie Salwa rausgekriegt hat, dass die nachfolgenden Schmerzen künstlich verursacht waren und nicht natürlichen Ursprungs.«
    »Auch das ist bekannt. Spätabends rief nämlich ein Patient bei Dr. Reiss an. Aber nur das Töchterchen war am Apparat. Sie verplapperte sich und erzählte, ihre Eltern wären bei Widmanns – genau gesagt, bei Frau Widmann. Denn er ist ja noch im Krankenhaus. Regina erzählte auch, Widmanns wären die besten Freunde ihrer Eltern. Und da wusste Salwa natürlich

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