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Die Bettelmoenche aus Atlantis

Titel: Die Bettelmoenche aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wurdengroß und rund. Ein rosiger Freudenhauch zog sich über das hübsche Gesicht.
    »Da... da... komme ich nicht drauf«, stotterte sie. »Versuch’s! «
    »Hm. Vielleicht diese – Frau von Mahrendorf?«
    »Die ist zu alt. Die verträgt die Hitze nicht mehr.«
    Gaby senkte den Blick, hob dann die lang bewimperten Lider, sah nach rechts und nach links. Ohne rot zu werden, sagte sie: »Meinst du wirklich... du willst, dass ich mitkomme? Tarzan, wenn hier nicht so viel doofes Volk wäre, würde ich dir um den Hals fallen.«
    Rasch räusperte er sich. »Tja, jetzt kommt es also nur darauf an, dass deine Eltern einwilligen.«
    »Wenn wir zu dritt... zu viert, meine ich... und mit meinem Papi... Ich glaube schon.«
    Sie war so aufgeregt, dass sie nicht mehr flechten konnte. Rasch löste sie alle Zöpfchen wieder auf.
    »Schade!«, sagte Klößchen. »Du sahst aus wie eine tunesische Bauchtänzerin. Es fehlte nur noch der Schleier.«
    »Um Himmels willen!«, meinte Gaby erschrocken. »Muss ich in Tunesien einen Schleier tragen?«
    »Das Land ist sehr fortschrittlich«, wusste Karl, der in seinem Computer-Gedächtnis zu jedem Thema was fand, »viele Eingeborenenfrauen gehen noch tief verschleiert. Man sieht nur die kohlschwarzen Glutaugen – wie in den Märchen aus Tausend und eine Nacht. Aber mindestens ebenso viele junge Frauen sind unverschleiert, tragen europäische Mode, schminken sich und wären von der hiesigen Damenwelt kaum zu unterscheiden.«
    »Allah sei Dank!«, seufzte Gaby.
    Die Jungs lachten. Gaby begann bereits, sich auf das Gastland einzustellen. Denn Allah ist im Islam das Wort für Gott. Und die meisten Tunesier sind Moslem, gehören also der Religion des Islam an.
    »Auch mit meiner Mutti«, sagte Tarzan, »habe ich gesternAbend telefoniert. Es geht ihr ganz gut. Aber sie muss die verdammten zwei Wochen im Krankenhaus bleiben. Auch sie hat ihre Einwilligung nur unter der Voraussetzung gegeben, dass dein Vater dabei ist, Pfote. Du siehst also: Er kann gar nicht nein sagen. Sonst sind Willi und ich aufgeschmissen und meine Einladung an dich wäre nichts mehr wert.«
    »Aber ich könnte mir denken«, lächelte sie, »dass du ihm versprechen musst, in Tunesien nichts ohne seine Erlaubnis zu tun.«
    »Das ist doch Ehrensache. Außerdem hoffe ich, dass wir ein paar tolle Informationen im Reisegepäck haben werden. Heute Abend sind nämlich die 30 Stunden um. Dann hole ich die Abhöranlage aus dem Wald.«
    *
    Am Nachmittag hatte Tarzan Judo-Training. Doch bevor er zur Turnhalle gehen konnte, wurde er am Telefon verlangt. Es war Gaby. Ihre Stimme kiekste vor Aufregung und Freude.
    »Mein Papi, Tarzan, musste rasch wieder in den Dienst. Deshalb wird er leider nicht da sein, wenn du nachher kommst. Aber er hat bereits zugesagt. Es klappt. Ist das nicht herrlich! Ich kann’s kaum fassen. Wir fliegen nach Tunesien. Nach Nordafrika. Schade ist nur, dass Karl nicht mit kann.« Offenbar bedauerte sie dies sehr. Denn sie fügte noch hinzu. »Aber wir erzählen ihm genau, wie es gewesen ist. Außerdem machen wir Fotos, die er sich dann ansehen kann.«
    »Es geht nun mal nicht anders. Und eine Studienfahrt nach Paris ist auch nicht zu verachten. Dass dein Vater gleich eingewilligt hat, ist einfach Klasse! Bitte, richte ihm aus, wie sehr ich mich freue.«
     
    »Umgekehrt wird ein Stiefel draus. Meine Eltern finden es phantastisch, dass du die zweite Hälfte deiner Belohnung von Dr. Reiss opferst – und mich einlädst. Hättest ja auch das Geld nehmen können.Aber so... Wie du weißt, musste meineMami den Laden renovieren (instandsetzen) lassen. Das hat das ganze Geld verschlungen. Deshalb hätten sie mir die Reise gerade jetzt nicht spendieren können.«
    Tarzan sagte, dass sein Judo-Trainer warte und er sich beeilen müsse.Es werde nachher auch zeitlich zu knapp, als dass er noch in die Stadt kommen könne. Aber heute Abend, sobald er mit der Abhöranlage zurück wäre, würde er anrufen.
    Er lief zur Turnhalle, trainierte lange und hart. Gegen Ende prellte er sich heftig die Schulter. Aber der Schmerz ließ sich verbeißen; und verletzt war nichts. Vor der Arbeitsstunde konnte er dann gerade noch duschen. Seine Hausaufgaben erledigte er rasch.
    Klößchen, der neben ihm saß, knabberte schläfrig Schokolade und hatte ein kleines Buch mit seltsamen Schriftzeichen aufgeschlagen.
    »Was ist denn das?«, fragte Tarzan leise.
    »Arabisch!« Klößchen grinste. »Ein Sprachführer. Habe ich aus der Bibliothek. Die

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