Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)
war.
Einfach nur Sex. Judas.
Er hielt die Dinge gern fein säuberlich getrennt.
Es war einfach nur Sex. Natürlich. Was sonst? Sie waren zwei gesunde Kreaturen, bei denen ordentlich die Chemie abging. Kein Grund, das abzustreiten.
Langsam beruhigte er sich wieder. Er war nur deshalb verschnupft, weil sie ihm zuvorgekommen und es zuerst gesagt hatte.
Er hatte ihr ein Versprechen gegeben. Das einzige Versprechen, das ein Mann wie er einer Frau wie ihr geben konnte. Und er würde dieses Versprechen halten und wenn es ihn umbrachte. Wenn es sein musste, würde er mit Marnie auf dem Rücken durch den tosenden Fluss schwimmen. Er würde es tun. Er fluchte noch mal. Er hatte gedacht, alle Zeit der Welt zu haben, um diese Fieslinge fertig zu machen.
Mit ihrer Herzerkrankung hatte Marnie den Zeitplan auf den Kopf gestellt.
Er war kein Mediziner, aber er wusste genau, dass man einen Patienten nicht grundlos lebenslang auf Antigerinnungsmittel setzte. Ein Gerinnsel konnte sie das Leben kosten.
Wie viel Zeit würde ihm bleiben? Stunden? Tage? Er wusste es nicht. Aber mit jedem Schritt, den er tat, hörte er die Uhr ticken wie den Zeitzünder einer Bombe.
Es war Sonntagabend. Sie war seit mindestens Freitagabend ohne ihre Medikamente. Und wie lange noch?
Die obere Brücke war weg. Die untere - das hatte er auf dem Monitor gesehen - immer noch überflutet.
Wut und Frustration fraßen ihn auf.
Wem konnte er noch vertrauen?
Wen kontakten, um sie zu evakuieren? Wer, der noch einigermaßen bei Verstand war, würde riskieren, bei diesem Wetter auf diesem Terrain zu landen?
Ein Stück flussaufwärts gab es eine Lichtung. Er hatte sie ein paar Mal als Landeplatz benutzt, als er die Sachen für den Bunker heraufgebracht hatte. Ein wirklich guter Pilot konnte dort relativ sicher landen und starten.
Relativ sicher musste ihm genügen. Er hatte keine Wahl. Jake dachte schweren Herzens an Skully, diesen Draufgänger, der ohne mit der Wimper zu zucken hier heraufgeflogen wäre.
Er wusste nicht, wer diese Männer waren. Aber er musste es herausfinden, und zwar schnell. Die reguläre Spielzeit neigte sich dem Ende zu. Es war nicht das erste Mal, dass er seine drei Freunde schmerzlich vermisste.
Mittlerweile zog er es vor, alleine zu arbeiten, obwohl er gelegentlich auch mit einem kompletten 9-Mann-Team operiert hatte. Er hatte seine Mitstreiter immer vorbehaltlos unterstützt, aber es war ihm unmöglich, sein eigenes Leben einem anderen anzuvertrauen.
Es war alles eine Frage des Vertrauens. Und es gab niemanden mehr, dem er vertraut hätte.
Er hoffte inständig, dass diese Typen irgendwelche Terroristen waren. Aber es sah ganz danach aus, als seien sie T- FLAC. Was bedeutete, dass er - um Marnie herauszubringen -nicht nach der Kavallerie rufen konnte.
Jake fragte sich, ob er wohl mit diesen Männern schon Seite an Seite gearbeitet hatte. Ob er ihnen an irgendeinem gottverlassenen Kriegsschauplatz Rückendeckung gegeben hatte. Ob sie ihm ins Gesicht gesehen und ihn einen Freund genannt hatten, um ihn dann ans Messer zu liefern.
Und wofür?
Er schüttelte den Kopf. Spielte das noch eine Rolle?
Wer immer sie waren, sie waren den Elementen ausgesetzt gewesen, er nicht. Jake hatte das Ende des Schachts erreicht und kletterte zwischen den Felsen hindurch, die den Zugang blockierten. Aus düsterem Himmel schlug ihm ein Graupelschauer entgegen, die riesigen, dunklen Wolken hingen bedrückend tief.
Jake war auf zahllosen Missionen gewesen, wo er und seine Männer mit knappem Marschgepäck hatten auskommen müssen. Es war machbar, aber unbequem.
Er zählte darauf, dass Frust und Erfolglosigkeit die Männer unachtsam machten. Sie hatten die ganze letzte Nacht und den heutigen Tag damit verbracht, kreuz und quer ihr Planquadrat abzusuchen.
Jake sprang leichtfüßig einen Felsbrocken hinunter, suchte mit den Augen das Gelände ab und schlug sich lautlos zwischen die Bäume. Er bewegte sich von Schatten zu Schatten. Auf dem weichen, nassen Boden, der mit Piniennadeln bedeckt war, waren seine Stiefel kaum zu hören. Der Sturm hatte sein Versprechen eingelöst und das ohnehin schon feuchte Terrain vollends unter Wasser gesetzt. Jake fühlte den Wind um Kopf und Schultern wirbeln, obwohl er sich im Schutz der Bäume bewegte.
Dass die Männer so nahe am Bunker nach ihm suchten, bedeutete, dass sie wussten, wo er zu finden war. Sie wussten nur nicht, wie sie an ihn herankamen.
Er scherte sich nicht die Bohne um sich selbst, doch Marnie
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